Pallade Veneta - Katholische Kirche zahlte 2021 rund 9,4 Millionen Euro an 606 Missbrauchsopfer

Katholische Kirche zahlte 2021 rund 9,4 Millionen Euro an 606 Missbrauchsopfer


Katholische Kirche zahlte 2021 rund 9,4 Millionen Euro an 606 Missbrauchsopfer
Katholische Kirche zahlte 2021 rund 9,4 Millionen Euro an 606 Missbrauchsopfer

Die katholische Kirche in Deutschland hat für Missbrauchsopfer im vergangenen Jahr Entschädigungsansprüche in Höhe von rund 13 Millionen Euro anerkannt. Ausbezahlt wurden rund 9,4 Millionen Euro, außerdem wurden aus früheren Zahlungen rund dreieinhalb Millionen Euro angerechnet und deshalb nicht ausbezahlt, teilte die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) am Freitag bei der Vorlage ihres Tätigkeitsberichts mit. Die Kommission konnte demzufolge nur eine Minderheit der Anträge auf Entschädigung bearbeiten.

Textgröße ändern:

Laut UKA gingen 2021 insgesamt 1565 Anträge auf Entschädigung ein. Entschieden wurde über 606 der Anträge. Bis zum 15. Februar stieg die Zahl der Anträge auf 1626 Fälle, entschieden sind laut UKA mittlerweile 729 Fälle - damit konnten die Kommissionsmitglieder die Lücke etwas schließen.

Die Kommission wurde nach einer Neuregelung der Entschädigung von Missbrauchsopfern durch die Bischofskonferenz tätig, davor hatten die Bistümer die Entschädigung individuell geregelt. Dies sorgte wegen teils erheblicher Unterschiede für Kritik. Das jetzige Entschädigungsmodell orientiert sich an den in Gerichtsprozessen üblichen Schmerzensgeldzahlungen, die im Regelfall Zahlungen von maximal 50.000 Euro vorsehen.

Die zugebilligten 12,89 Millionen Euro bedeuten, dass im Schnitt pro Missbrauchsopfer 21.270 Euro flossen. Damit liegt der Durchschnittsbetrag deutlich unter der Obergrenze von 50.000 Euro. Mit 268 Fällen erhielt die weitaus größte Gruppe von Missbrauchsopfern weniger als zehntausend Euro.

In der Spanne zwischen 40.000 und 50.000 Euro wurden nur 25 Männer und Frauen entschädigt. In 47 Fällen ging die UKA aber über die 50.000-Euro-Grenze hinweg. 28 Betroffene bekamen bis zu 75.000 Euro, 13 Betroffene bis zu hunderttausend Euro, sechs Betroffene über hunderttausend Euro.

Vertreter von Missbrauchsopfern hatten die Entschädigungszahlungen auch nach der Neuregelung durch die Bischofskonferenz als viel zu gering kritisiert. Sie argumentieren, dass die Betroffenen in ihrem weiteren Leben unter den Folgen des sexuellen Missbrauchs leiden und häufig deshalb auch Nachteile in ihrer Berufslaufbahn erleiden, womit sie auch finanziellen Schaden erfahren.

Von den bisher entschiedenen Fällen sind 80 Prozent Männer, 20 Prozent Frauen. Die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals der Kirche in Deutschland ergab, dass überwiegend Jungen Opfer des sexuellen Missbrauchs wurden und werden.

E.Magrini--PV

Empfohlen

Warnung vor Todesopfern durch Hunger nach verheerender Flutkatastrophe in Indonesien

Nach den verheerenden Überflutungen auf der indonesischen Insel Sumatra mit mehr als 880 Toten hat ein örtlicher Gouverneur vor weiteren Todesopfern durch Hunger gewarnt. "Viele Menschen brauchen grundlegende Versorgung", sagte der Regierungschef der besonders schwer getroffenen Provinz Aceh, Muzakir Manaf, am Samstag. In viele abgelegene Gebiete seien aber noch immer keine Hilfslieferungen gelangt. "Menschen sterben nicht durch die Überflutungen, sondern an Hunger. So ist das jetzt", fügte Manaf hinzu.

Sohn aus Dachbodenfenster gestoßen: Psychiatrie für Mutter aus Baden-Württemberg

In einem Mordprozess um einen tödlichen Sturz eines Vierjährigen aus einem Dachbodenfenster ist dessen psychisch kranke Mutter in Baden-Württemberg in die Psychiatrie eingewiesen worden. Das Landgericht Heilbronn sprach die 46-Jährige nach Angaben einer Sprecherin wegen Schuldunfähigkeit frei, ordnete aber zugleich ihre Unterbringung in einer Fachklinik an.

Medien: US-Schauspieler Jeremy O. Harris in Japan wegen Drogenschmuggels festgenommen

Der aus der Serie "Emily in Paris" bekannte US-Schauspieler und Dramatiker Jeremy O. Harris ist laut Medienberichten in Japan wegen mutmaßlichen Drogenschmuggels festgenommen worden. Harris sei Mitte November am Flughafen der Insel Okinawa mit 0,78 Gramm Gramm einer Substanz erwischt worden, die das Aufputschmittel MDMA enthielt, berichtete die "Okinawa Times" am Donnerstag. Japan gehört zu den Ländern mit den strengsten Drogen-Gesetzen der Welt, bei Drogenbesitz droht Gefängnis.

Gift in Bohnen mit Speck: Frau wegen Mordversuchs an Noch-Ehemann verhaftet

Weil sie ihrem Noch-Ehemann ein mit Blauem Eisenhut vergiftetes Essen aus Bohnen und Speck vorsetzte, sitzt eine 59-Jährige in Nordrhein-Westfalen in Haft. Der Frau aus Velbert im Landkreis Mettmann wird versuchter Mord vorgeworfen, wie die Polizei in Mettmann und die Staatsanwaltschaft Wuppertal am Freitag berichteten. Ihr Ehemann, mit dem sie in Trennung lebt, überstand die Giftattacke.

Textgröße ändern: