Pallade Veneta - Beim französischen Nationalfeiertag bleiben befürchtete Unruhen zunächst aus

Beim französischen Nationalfeiertag bleiben befürchtete Unruhen zunächst aus


Beim französischen Nationalfeiertag bleiben befürchtete Unruhen zunächst aus
Beim französischen Nationalfeiertag bleiben befürchtete Unruhen zunächst aus / Foto: Emmanuel DUNAND - AFP

Am französischen Nationalfeiertag ist ein befürchtetes Aufflammen der gewaltsamen Proteste zunächst ausgeblieben. Die traditionelle Militärparade am Freitagvormittag in Paris verlief unter hohem Sicherheitsaufgebot ohne Zwischenfälle. Präsident Emmanuel Macron erntete auf seiner Fahrt über die Champs-Elysée in einem offenen Militärfahrzeug einige Buhrufe, aber auch Applaus. Als Ehrengast war der indische Premierminister Narendra Modi eingeladen, sein Land ist ein wichtiger Kunde der französischen Rüstungsindustrie.

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Die Parade der Fußtruppen wurde von 240 indischen Soldaten eröffnet, an der Flugschau nahm auch eine indisches Kampfflugzeug vom Typ Rafale teil. Frankreich will seine seit 25 Jahren bestehende strategische Partnerschaft mit Indien vertiefen. Dies geschieht vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen mit China, das seinen Einfluss im asiatisch-pazifischen Raum ausbaut. Das indische Verteidigungsministerium gab am Vorabend grundsätzlich grünes Licht für den Kauf von 26 weiteren Rafale-Kampfflugzeugen und drei U-Booten.

Modi wurde in Paris mit dem Großkreuz der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet. Am Abend sollte ihm zu Ehren ein Essen mit etwa 200 Gästen im Louvre-Museum stattfinden. Die oppositionellen Grünen kritisierten die Einladung an Modi und prangerten Rückschritte der indischen Demokratie an. Seit Modis Machtübernahme 2014 habe das Land "den Kampf gegen die Armut und Ungerechtigkeiten vernachlässigt, insbesondere mit Blick auf die Menschenrechte und fundamentale Freiheiten", betonte die Partei in einer Erklärung.

Der französische Nationalfeiertag stand in diesem Jahr unter dem Motto der "strategischen Solidarität" mit den Partnerstaaten. Daher waren Soldatinnen und Soldaten aus etwa 15 Ländern beteiligt, unter anderem aus Benin, dem Senegal, aus Gabun, der Elfenbeinküste (Côte d'Ivoire) und Madagaskar. Vorgeführt wurden auch mehrere Waffensysteme, die Frankreich in die Ukraine geliefert hat, etwa Artilleriesysteme Typ Caesar, Panzerfahrzeuge vom Typ AMX10-RC und das Luftabwehrsystem SAMP/T.

Am Vortag hatte das französische Parlament die Aufstockung des Verteidigungshaushalt für 2024 bis 2030 um 40 Prozent verabschiedet. "Ich möchte, dass Frankreich in Europa weiterhin Vorzeige-Streitkräfte hat", sagte Macron bei einem Treffen mit Militärs am Donnerstag. Frankreich plant in der Zeit mit Ausgaben in Höhe von 413 Milliarden Euro.

Die Feiern zum 14. Juli standen in diesem Jahr im Schatten der jüngsten Unruhen, die nach dem tödlichen Schuss eines Polizisten auf einen 17-Jährigen aufgeflammt waren. Sie fanden daher unter verstärkten Sicherheitsvorkehrungen statt. Bereits am Vorabend, an dem traditionell Feuerwehrfeste stattfinden, waren 45.000 Angehörige der Sicherheitskräfte im Einsatz. Mehrere Städte hatten die Feiern aus Angst vor Unruhen abgesagt.

Die Nacht zum Freitag sei vergleichsweise ruhig gewesen, sagte Innenminister Gérald Darmanin. Es seien gut 200 Fahrzeuge in Brand gesetzt worden, etwa ein Drittel weniger als im Vorjahr. Knapp hundert Menschen kamen in Polizeigewahrsam, drei Polizisten wurden verletzt. Am Freitagabend sollen erneut 45.000 Gendarme und Polizisten im Einsatz sein, um Ausschreitungen zu verhindern. In Paris ist ein Feuerwerk am Eiffelturm geplant.

H.Lagomarsino--PV

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