Pallade Veneta - Angreifer tötet Politikerin der US-Demokraten und ihren Mann in Minnesota

Angreifer tötet Politikerin der US-Demokraten und ihren Mann in Minnesota


Angreifer tötet Politikerin der US-Demokraten und ihren Mann in Minnesota
Angreifer tötet Politikerin der US-Demokraten und ihren Mann in Minnesota / Foto: Minnesota Senate photographer's office, Paul Battaglia - Minnesota State Legislature/AFP/Archiv

Im US-Bundesstaat Minnesota hat ein Mann zwei Attentate auf Parlamentarier der Demokraten verübt und dabei zwei Menschen getötet. Wie der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, am Samstag mitteilte, tötete ein bewaffneter Angreifer die Abgeordnete Melissa Hortman, Mitglied des Abgeordnetenhauses in dem Bundesstaat, und ihren Mann in deren Haus. Auf ein Mitglied des Senats von Minnesota, John Hoffman, und seine Frau feuerte er demnach in deren Haus "zahlreiche Schüsse" ab, beide wurden verletzt. Der Mann war Stunden nach der Tat weiter flüchtig.

Textgröße ändern:

Gouverneur Walz sagte, Behördenvertreter seien "vorsichtig optimistisch", dass Hoffman und seine Frau Yvette überleben würden.

Der mutmaßliche Täter suchte seine Opfer nach ersten Erkenntnissen als Polizist verkleidet in ihren Häusern in zwei Vororten von Minneapolis auf. Nach ihm wird noch gefahndet, hunderte Polizisten sind nach Polizeiangaben dabei im Einsatz.

Die Behörden identifizierten den mutmaßlichen Angreifer als den 57-jährigen Vance Luther Boelter. Der flüchtige Verdächtige sei "bewaffnet und gefährlich". Die Ermittlungen zum Motiv des Angreifers dauerten an, sagte der Leiter der Kriminalpolizei von Minnesota, Drew Evans.

Nach Polizeiangaben wurde nach der Tat das Fahrzeug des mutmaßlichen Täters beschlagnahmt. Demnach befindet sich der Mann, der offenbar für einen privaten Sicherheitsdienst arbeitet, zu Fuß auf der Flucht.

In dem Auto wurden demnach Flugblätter von Protesten gegen US-Präsident Donald Trump gefunden - sowie ein politisches Manifest, in dem die Namen mehrerer Politiker und Beamter des Bundesstaats Minnesota aufgeführt waren.

Evans sagte zum Tatverlauf, nach ersten Erkenntnissen der Polizei habe der mutmaßliche Angreifer zunächst auf Senator Hoffman und seine Ehefrau geschossen. Rund eineinhalb Stunden später habe er dann das tödliche Attentat auf die Abgeordnete Hortman und deren Ehemann verübt.

Polizisten hätten den mutmaßlichen Täter in der Nähe von Hortmans Wohnung in einen Schusswechsel verwickelt, ihm sei jedoch die Flucht gelungen.

Minnesotas Gouverneur Walz, der bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen November an der Seite der demokratischen Kandidatin Kamala Harris für das Amt des Vizepräsidenten kandidiert hatte, sprach von einem "Akt zielgerichteter politischer Gewalt". Walz sagte sichtlich bewegt: "Eine versöhnliche politische Debatte ist das Fundament unserer Demokratie. Wir lösen unsere Konflikte nicht mit Waffengewalt." Die Attentate auf Hortman und Hoffman sei eine "tragische Erinnerung" daran.

US-Präsident Donald Trump verurteilte die Tat in Minnesota. Er sei über den "furchtbaren Schusswaffenangriff" in Minnesota informiert worden, es habe sich offenbar um einen "gezielten Angriff auf Parlamentarier des Bundesstaats" gehandelt, erklärte Trump und fügte an: "Solch abscheuliche Gewalt wird in den Vereinigten Staaten von Amerika nicht toleriert werden."

US-Justizministerin Pam Bondi, die auch Generalstaatsanwältin auf Bundesebene ist, sprach von "schrecklicher Gewalt" und kündigte an, die Täter mit der "vollen Härte des Gesetzes" zu verfolgen.

In Minneapolis, der größten Stadt in Minnesota, verhängte die Polizei aufgrund der Schusswaffenangriffe eine Ausgangssperre. Aufgrund dessen wurde eine in der Stadt geplante Protestveranstaltung gegen Präsident Trump unter dem Motto "No Kings" ("Keine Könige") abgesagt.

Das politische Klima in den USA gilt als aufgeheizt. In den vergangenen Monaten waren mehrere Angriffe auf Politiker verübt worden. Während des Präsidentschaftswahlkampfs 2024 verübte ein Mann mit einer Schusswaffe ein Attentat auf den damaligen republikanischen Präsidentschaftskandidaten und Trump, im April 2025 wurde ein Brandanschlag auf die Residenz des demokratischen Gouverneurs von Pennsylvania, Josh Shapiro, verübt.

Im Jahr 2022 war der Ehemann der damaligen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi in ihrem gemeinsamen Haus mit einem Hammer attackiert und schwer verletzt worden.

B.Cretella--PV

Empfohlen

Illegale Cannabisplantage mit mehr als 2000 Pflanzen in Niedersachsen entdeckt

Eine illegale Cannabisplantage mit mehr als 2000 Pflanzen haben Ermittler im niedersächsischen Schüttorf in einer Halle entdeckt. Drei mutmaßlich für den Betrieb der professionellen Drogenzucht verantwortliche Verdächtige im Alter von 33 bis 39 Jahren wurden festgenommen, wie die Polizei in Lingen am Donnerstag mitteilte.

Ehefrau in Streit um Geld erstochen: Fast neun Jahre Haft für Mann in Niedersachsen

Wegen der Tötung seiner Ehefrau nach einem Streit um Geld ist ein 68-Jähriger aus dem niedersächsischen Emden zu fast neun Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Aurich verurteilte ihn nach Angaben eines Sprechers am Donnerstag wegen Totschlags zu acht Jahren und zehn Monaten Gefängnis. Demnach hatte er seine Frau im Januar dieses Jahres in der gemeinsamen Wohnung in Emden erstochen.

Hamburg: Polizei beschlagnahmt mehrere hundert Kilogramm illegale Böller

Die Hamburger Polizei hat mehr als 600 Kilogramm illegale Böller beschlagnahmt. Zwei Männer im Alter von 24 und 25 wurden vorläufig festgenommen, wie die Polizeibehörde am Donnerstag berichtete. Sie sollten einem Haftrichter vorgeführt werden.

Mann bekommt Holzlatte ins Gesicht: Tödlicher Arbeitsunfall in Baden-Württemberg

Ein Mann ist im baden-württembergischen Kißlegg bei einem Arbeitsunfall tödlich verletzt worden. Der 62-Jährige wurde von einer aus großer Höhe herabfallenden Holzlatte im Gesicht getroffen, wie die Polizei in Ravensburg am Donnerstag mitteilte. Den Ermittlungen zufolge sei er daraufhin zu Boden gestützt und habe sich schwerste Kopfverletzungen zugezogen, an denen letztlich gestorben sei.

Textgröße ändern: