Pallade Veneta - Ein Jahr nach Einsturz von Bahnhofsdach in Serbien: Zehntausende Menschen gedenken der Opfer

Ein Jahr nach Einsturz von Bahnhofsdach in Serbien: Zehntausende Menschen gedenken der Opfer


Ein Jahr nach Einsturz von Bahnhofsdach in Serbien: Zehntausende Menschen gedenken der Opfer
Ein Jahr nach Einsturz von Bahnhofsdach in Serbien: Zehntausende Menschen gedenken der Opfer / Foto: Andrej ISAKOVIC - AFP

Ein Jahr nach dem Einsturz des Bahnhofdachs in der serbischen Stadt Novi Sad haben dort zehntausende Menschen der 16 Opfer des Unglücks gedacht. Ab 11.52 Uhr, dem Zeitpunkt des Einsturzes am 1. November 2024, schwiegen am Samstag die Trauernden 16 Minuten lang, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Das Unglück hatte die größten Proteste im Land seit Jahrzehnten ausgelöst.

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Entlang eines provisorischen Zauns in der Nähe des beschädigten Bahnhofseingangs legten Menschen Blumen nieder und entzündeten Kerzen. Die 45-jährige Svetlana sagte der AFP vor Ort, dass sie "großen Schmerz und Trauer" empfinde.

Seit Freitag waren Menschen aus dem ganzen Land nach Novi Sad gekommen, um an dem Gedenken teilzunehmen. Tausende von ihnen liefen zu Fuß aus der rund hundert Kilometer entfernten Hauptstadt Belgrad nach Novi Sad. Andere kamen sogar zu Fuß aus der etwa 340 Kilometer südlich von Belgrad gelegenen Stadt Novi Pazar - wofür sie im Gedenken an die 16 Opfer symbolische 16 Tage brauchten.

In Novi Sad, der zweitgrößten Stadt Serbiens, waren beim Einsturz des Bahnhofsdachs zunächst 14 Menschen, darunter zwei Kinder, getötet worden. Weitere zwei Menschen erlagen später ihren Verletzungen. Der Hauptbahnhof war erst im Juli 2024 nach jahrelangen Renovierungsarbeiten wieder voll in Betrieb gegangen.

Das Unglück löste heftige Proteste aus, bei denen es zunächst um die Ursachen des Einsturzes ging. Später richteten sich die vor allem von Studierenden getragenen Demonstrationen gegen die Regierung und die weit verbreitete Korruption im Land. Häufig werden bei den Protesten Neuwahlen gefordert. Serbiens Präsident Aleksandar Vucic lehnt dies weiterhin strikt ab und bezeichnet die Proteste als aus dem Ausland gesteuert.

In einer Fernsehansprache sagte Vucic in einer bei ihm seltenen Demutsgeste, er bereue Aussagen, die über Studierende und Demonstranten gemacht habe: "Ich entschuldige mich dafür." Der Staatschef rief zum Dialog auf.

Während sich am Samstag auch in Belgrad wieder Demonstranten versammelten, nahmen Vucic und mehrere Minister an einer Zeremonie zum Jahrestags des Bahnhofs-Unglücks im Dom der Heiligen Sava teil.

Die serbische Staatsanwaltschaft hatte kurz nach dem Unglück Ermittlungen eingeleitet. Im September erhob die Staatsanwaltschaft dann Anklage gegen 13 mutmaßliche Verantwortliche, darunter gegen den früheren Bauminister Goran Vesic. Die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO) ermittelt zudem wegen des möglichen Missbrauchs von EU-Geldern bei der Renovierung des Bahnhofs.

G.Riotto--PV

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