Pallade Veneta - Nach schwerem Grubenunglück in der Türkei geht Suche nach Eingeschlossenen weiter

Nach schwerem Grubenunglück in der Türkei geht Suche nach Eingeschlossenen weiter


Nach schwerem Grubenunglück in der Türkei geht Suche nach Eingeschlossenen weiter
Nach schwerem Grubenunglück in der Türkei geht Suche nach Eingeschlossenen weiter / Foto: Nilay MEYREM COMLEK - IHLAS NEWS AGENCY/AFP

Nach dem Minenunglück im Norden der Türkei mit mindestens 25 Todesopfern ist der Einsatz zur Rettung Dutzender weiterer Grubenarbeiter fortgesetzt worden. Nach Angaben von Innenminister Süleyman Soylu wurden am Samstag noch 49 Bergleute vermisst. Von den 28 geborgenen Verletzten wurden demnach elf im Krankenhaus behandelt. Am Freitag hatte sich eine Explosion in dem Bergwerk in der Schwarzmeer-Stadt Amasra ereignet.

Textgröße ändern:

"Unser Wunsch ist es, dass die Verluste an Menschenleben nicht noch höher sind und dass unsere Bergleute gerettet werden können", erklärte der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan am Freitagabend im Onlinedienst Twitter. Für Samstag kündigte er einen Besuch des Unglücksortes an.

Die Explosion in dem Kohlebergwerk in der nordöstlichen Hafenstadt am Schwarzen Meer hatte sich am Freitag gegen 18.15 Uhr Ortszeit (17.15 Uhr MESZ) ereignet. Wie Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Samstag auf Twitter mitteilte, starben dabei mindestens 25 Menschen. 28 weitere wurden verletzt, einige von ihnen schwer.

Die Suche nach den 49 Vermissten wurde die Nacht über fortgesetzt. Sie seien in zwei Stollen in 300 Metern und 350 Metern Tiefe eingeschlossen, sagte Innenminister Süleyman Soylu, als er mit Energieminister Fatih Dönmez den Unglücksort besuchte. "Uns bietet sich wirklich ein trauriges Bild."

Nach Angaben der örtlichen Behörden gelang es mehr als 70 Einsatzkräften, etwa 250 Meter tief in das Bergwerk zu gelangen. Unklar war aber, ob sie weiter zu den eingeschlossenen Bergarbeitern vordringen können.

"Fast die Hälfte der Arbeiter konnte evakuiert werden", sagte der Bürgermeister von Amasra, Recai Cakir, dem türkischen Sender NTV. "Den meisten von ihnen geht es gut, aber es gibt auch Schwerverletzte." Energieminister Dönmez sagte, ersten Erkenntnissen zufolge habe sich in der Mine eine Schlagwetterexplosion durch die Entzündung von Methangas ereignet.

Die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad hatte zunächst erklärt, ein defekter Transformator habe die Explosion ausgelöst. Später zog die Behörde diese Aussage zurück und erklärte, in der Mine habe sich aus "unbekannten Gründen" Methangas entzündet.

"Ich weiß nicht, was passiert ist", zitierte die türkische Nachrichtenagentur Anadolu einen Bergmann, der die Grube unverletzt aus eigener Kraft verlassen konnte. "Es gab einen plötzlichen Druck und ich konnte nichts mehr sehen."

Fernsehbilder zeigten hunderte Menschen, die sich nahe des Grubeneingangs versammelt hatten, viele von ihnen weinten.

Die örtliche Staatsanwaltschaft erklärte, der Vorfall werde als Unfall behandelt, und leitete eine offizielle Untersuchung ein.

Arbeitsunfälle kommen in der Türkei wegen Missachtung von Sicherheitsregeln häufig vor, insbesondere im Baugewerbe und im Bergbau. Im Mai 2014 hatte die Türkei das folgenschwerste Grubenunglück in ihrer Geschichte erlebt. 301 Kumpel starben bei dem Unglück in der Mine in Soma im Westen des Landes.

Die Tragödie löste Proteste gegen die Regierung des damaligen Ministerpräsidenten Erdogan aus. Fünf Verantwortliche der Grube wurden zu Haftstrafen verurteilt, die höchste betrug 22 Jahre und sechs Monate.

A.Graziadei--PV

Empfohlen

Brand von Theaterlager mit hohem Millionenschaden: Anklage gegen Obdachlosen in Ulm

Wegen eines Brands im Lager des Ulmer Theaters mit einem Schaden von 13 Millionen Euro hat die Staatsanwaltschaft in der baden-württembergischen Stadt Anklage gegen einen Obdachlosen erhoben. Dem 42-Jährigen wird Brandstiftung vorgeworfen, wie die Behörde am Dienstag mitteilte. Er soll demnach in der Nacht zum 25. Juni in dem Lager am Ulmer Bahnhof absichtlich an mehreren Stellen Feuer entfacht gelegt haben.

Erdölpipeline nach Havarie wieder in Betrieb gegangen

Nach der Havarie an einer Erdölpipeline nahe der PCK-Raffinerie in Brandenburg hat die betroffene Pipeline wieder den Betrieb aufgenommen. Der Betrieb sei bereits am Samstagabend nach bis dahin 80 Stunden Ausfall wieder aufgenommen worden, teilte PCK am Montagabend in Schwedt mit. Während und nach der Inbetriebnahme habe es keine Auffälligkeiten gegeben.

An Heiligabend gibt es in Deutschland im Durchschnitt 1470 Geburten

Heiligabend und die beiden Weihnachtsfeiertage sind die statistisch geburtenschwächsten Tage in Deutschland. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre kamen an Heiligabend, dem 24. Dezember, nur 1470 Babys in Deutschland zur Welt, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit.

Nach Anschlag in Sydney: Australiens Premier besucht Helden von Bondi Beach im Krankenhaus

Er gilt als der "Held" von Bondi Beach: Der Mann, der einem der Angreifer des tödlichen Anschlags auf eine jüdische Feier an Sydneys berühmtem Strand die Waffe entrissen hat, ist von Australiens Premierminister Anthony Albanese im Krankenhaus besucht worden. Die Tapferkeit von Ahmed al-Ahmed sei eine "Inspiration für alle Australier", sagte Albanese am Dienstag an dessen Krankenhausbett in Sydney. In einem Moment, in dem das Böse am Werk gewesen sei, "strahlt er als Beispiel für die Stärke der Menschlichkeit".

Textgröße ändern: