Pallade Veneta - 36 Millionen Dollar Entschädigung wegen Fehlurteilen zu Ermordung von Malcom X

36 Millionen Dollar Entschädigung wegen Fehlurteilen zu Ermordung von Malcom X


36 Millionen Dollar Entschädigung wegen Fehlurteilen zu Ermordung von Malcom X
36 Millionen Dollar Entschädigung wegen Fehlurteilen zu Ermordung von Malcom X / Foto: SPENCER PLATT - Getty/AFP/Archiv

56 Jahre nach Fehlurteilen gegen zwei unschuldige Männer nach der Ermordung der US-Bürgerrechtsikone Malcolm X erhalten die Betroffenen und ihre Familien 36 Millionen Dollar Entschädigung. Ein Anwalt bestätigte am Sonntagabend (Ortszeit), dass die Stadt New York insgesamt 26 Millionen Dollar (rund 26 Millionen Euro) an den 84-jährigen Muhammad Aziz und die Familie des 2009 verstorbenen Khalil Islam zahlt. Der Bundesstaat New York zahlt zusätzliche zehn Millionen Dollar Entschädigung.

Textgröße ändern:

Aziz und Islam waren 1966 wegen der Ermordung von Malcom X zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Sie kamen Mitte der 1980er Jahre nach rund zwei Jahrzehnten Gefängnis frei. Erst im November 2021 hob die New Yorker Justiz die Schuldsprüche gegen die beiden Männer auf und räumte "schwere Justizirrtümer" ein.

Der Anwalt von Aziz und der Familie Islams, David Shanies, bezeichnete die Entschädigungszahlungen jetzt als "bescheidenen Schritt", die Justizirrtümer zu korrigieren. "Die Tragödie der Ermordung von Malcom X wurde weltweit gespürt und dadurch verschlimmert, dass sie zur Verurteilung und Inhaftierung von zwei unschuldigen, jungen, schwarzen Männern in Amerika geführt hat."

Malcolm X war am 21. Februar 1965 bei einem Auftritt im New Yorker Stadtteil Harlem von drei Angreifern erschossen worden. Die Tage später festgenommenen Aziz und Islam beteuerten ihre Unschuld und konnten Alibis vorweisen. Sie wurden trotzdem im folgenden Jahr zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein dritter Verurteilter, Mujahid Abdul Halim, hatte in dem Prozess seine Schuld gestanden und die beiden anderen Männer als unschuldig bezeichnet.

Die Staatsanwaltschaft von Manhattan begann 2020 eine fast zweijährige neue Untersuchung zu dem Fall. Sie kam dabei zu dem Schluss, dass Staatsanwälte, die Bundespolizei FBI und die New Yorker Polizei nach der Ermordung von Malcolm X Beweismittel zurückhielten, die damals vermutlich zu einem Freispruch für Aziz und Islam geführt hätten. Laut der "New York Times" wiesen unter anderem zahlreiche FBI-Dokumente auf andere Verdächtige hin.

Aziz wurde 1985 aus dem Gefängnis entlassen. Islam kam 1987 frei und starb 2009. Halim kam 2010 auf freien Fuß. Die drei Männer hatten der muslimischen Schwarzen-Bewegung Nation of Islam angehört, mit der Malcolm X gebrochen hatte.

Malcolm X war eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Bürgerrechtsbewegung der 1950er und 1960er Jahre. Er war aber auch nicht unumstritten, unter anderem, weil er einen Einsatz von Gewalt unter gewissen Umständen als rechtmäßig ansah. Regisseur Spike Lee setzte ihm 1992 mit dem Drama "Malcolm X" mit Denzel Washington in der Hauptrolle ein filmisches Denkmal.

A.Saggese--PV

Empfohlen

USA stufen Fentanyl als "Massenvernichtungswaffe" ein - Mutmaßliche Drogenboote angegriffen

US-Präsident Donald Trump hat im Rahmen seiner Anti-Drogen-Politik die Gangart verschärft: Per Dekret stufte er das Schmerzmittel Fentanyl am Montag (Ortszeit) als "Massenvernichtungswaffe" ein und behauptete entgegen der offiziellen Statistik, "200.000 bis 300.000 Menschen" würden jährlich durch das Mittel ums Leben kommen. Unterdessen griff die US-Armee drei weitere mutmaßliche Drogenboote im Ostpazifik an. Dabei seien "acht Narco-Terroristen" getötet worden, erklärte das US-Südkommando.

Demente Ehefrau aus Überforderung erwürgt: Bewährungsstrafe für 83-Jährigen in Hessen

Wegen Totschlags an seiner schwer dementen Ehefrau ist ein 83-Jähriger in Frankfurt am Main zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Die zuständige Kammer des Landgerichts der hessischen Stadt ging bei ihrem Urteil vom Montag von einem minder schweren Fall des Totschlags , wie ein Gerichtssprecher am Dienstag mitteilte. Der Mann handelte laut Urteil in einer akuten Überforderungssituation und war zur Tatzeit nur vermindert schuldfähig.

Brand von Theaterlager mit hohem Millionenschaden: Anklage gegen Obdachlosen in Ulm

Wegen eines Brands im Lager des Ulmer Theaters mit einem Schaden von 13 Millionen Euro hat die Staatsanwaltschaft in der baden-württembergischen Stadt Anklage gegen einen Obdachlosen erhoben. Dem 42-Jährigen wird Brandstiftung vorgeworfen, wie die Behörde am Dienstag mitteilte. Er soll demnach in der Nacht zum 25. Juni in dem Lager am Ulmer Bahnhof absichtlich an mehreren Stellen Feuer entfacht gelegt haben.

Erdölpipeline nach Havarie wieder in Betrieb gegangen

Nach der Havarie an einer Erdölpipeline nahe der PCK-Raffinerie in Brandenburg hat die betroffene Pipeline wieder den Betrieb aufgenommen. Der Betrieb sei bereits am Samstagabend nach bis dahin 80 Stunden Ausfall wieder aufgenommen worden, teilte PCK am Montagabend in Schwedt mit. Während und nach der Inbetriebnahme habe es keine Auffälligkeiten gegeben.

Textgröße ändern: