Pallade Veneta - Festnahme wegen mutmaßlicher Anstiftung zu Anschlägen auf jüdische Einrichtungen

Festnahme wegen mutmaßlicher Anstiftung zu Anschlägen auf jüdische Einrichtungen


Festnahme wegen mutmaßlicher Anstiftung zu Anschlägen auf jüdische Einrichtungen
Festnahme wegen mutmaßlicher Anstiftung zu Anschlägen auf jüdische Einrichtungen / Foto: DANIEL REINHARDT - AFP/Archiv

Ermittler in Nordrhein-Westfalen haben einen 35-Jährigen festgenommen, der versucht haben soll, einen weiteren Mann als Mittäter für einen Brandanschlag auf die Dortmunder Synagoge zu gewinnen. Dem Verdächtigen wird der Versuch der Anstiftung zu einer schweren Brandanstiftung vorgeworfen, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf am Freitag mit. Ob ein Zusammenhang mit den vor rund einer Woche entdeckten Einschusslöchern an der alten Synagoge in Essen besteht, sei unklar.

Textgröße ändern:

Der Mann, der für den Brandanschlag gewonnen werden sollte, habe abgelehnt und sich bei der Polizei gemeldet. Der 35-jährige Deutsch-Iraner befinde sich seit dem vergangenen Samstag in Untersuchungshaft. Gegen ihn bestehe außerdem der Verdacht, am späten Donnerstagabend der vergangenen Woche einen Molotowcoktail auf eine Schule in Bochum geworfen zu haben. Dadurch seien Schäden an einem Fenster und an der Dämmung entstanden. Das Schulgebäude grenzt laut Ermittlern unmittelbar an eine Synagoge. In der darauffolgenden Nacht zum Freitag kam es laut Ermittlern zu den Schüssen auf die Synagoge in Essen.

Innenminister Herbert Reul (CDU) informierte am Freitag den Innenausschuss des Landtags über die Ermittlungen. Zwischen den drei Taten gebe es "womöglich" einen Zusammenhang, sagte er. "Dass wir uns im Jahr 2022 im Innenausschuss des Landes Nordrhein-Westfalen über Angriffe auf jüdische Einrichtungen unterhalten müssen, ist eine Schande", führte Reul weiter aus. Dass solche Vorfälle immer wieder passierten, sei "mehr als erschreckend". In Folge des Vorfalls in Essen seien die Schutzmaßnahmen an einigen jüdischen Einrichtungen erhöht worden.

Vier Einschusslöcher im Rabbinerhaus der alten Synagoge in Essen hatten am vergangenen Freitag zu einem Großeinsatz der Polizei geführt. Die Schüsse wurden in der Nacht auf die Glastür des überdachten Eingangsbereichs des Rabbinerhauses abgegeben, wie der Polizeisprecher sagte. Zwei Schüsse hatten die Glasscheibe durchdrungen.

Nach Angaben der Polizei liegen den Ermittlern zu der Tat Videoaufzeichnungen der vorangegangenen Nacht vor. Demnach ist darauf ein Mensch zu sehen, der mit der Tat in Zusammenhang gebracht werden kann. Ob die Tat einen politischen Hintergrund habe, sei noch unklar, sagte der Sprecher. Verletzt wurde niemand. Der Staatsschutz ermittelt.

M.Romero--PV

Empfohlen

Anklage gegen "Letzte Verteidigungswelle": Rechte Zelle soll Anschläge geplant haben

Etwas mehr als ein halbes Jahr nach ihrer Festnahme sind mehrere mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer der rechtsextremen Zelle "Letzte Verteidigungswelle" angeklagt worden. Die Bundesanwaltschaft wirft den acht teils noch minderjährigen Verdächtigen unter anderem versuchten Mord und Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation vor, wie eine Sprecherin der Behörde am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte. Sie sollen Anschläge auf Geflüchtete und Linke geplant und teilweise bereits verübt haben.

Lange Haftstrafe für Mann wegen Tötung von schwangerer Partnerin in Oberhausen

Wegen der Tötung seiner schwangeren Lebensgefährtin in Oberhausen ist ein Mann zu einer Freiheitsstrafe von 13 Jahren verurteilt worden. Das Landgericht Duisburg sprach den 48-Jährigen des Totschlags in Tateinheit mit Schwangerschaftsabbruch schuldig, wie ein Gerichtssprecher am Donnerstag mitteilte.

Mehr als 200 Kugelbomben per Post bestellt: Durchsuchungen in Bayern

Der Zoll hat im bayerischen Landkreis Günzburg mehr als 200 Kugelbomben beschlagnahmt, die per Post aus Osteuropa bestellt wurden. Wie das Zollfahndungsamt München und die Staatsanwaltschaft Memmingen am Donnerstag mitteilten, wurden die illegalen starken Feuerwerkskörper bereits Mitte Oktober bei einem 26-Jährigen gefunden, der sie für sich und neun weitere Beschuldigte bestellt haben soll. Die Wohnungen der neun mutmaßlichen Abnehmer wurden demnach am Montag durchsucht.

Vergiftete Patienten in Frankreich: Gericht spricht Ex-Arzt schuldig

Im Prozess um die mutmaßliche Vergiftung von Patienten in Frankreich hat ein Gericht in Besançon den angeklagten ehemaligen Arzt in allen 30 Fällen schuldig gesprochen. Das Strafmaß stand zunächst noch aus. Die Staatsanwalt hatte lebenslange Haft für den 53-Jährigen gefordert, der vor Gericht seine Unschuld beteuerte.

Textgröße ändern: