Pallade Veneta - Pflegende Angehörige sollen besser über Sepsis aufgeklärt werden

Pflegende Angehörige sollen besser über Sepsis aufgeklärt werden


Pflegende Angehörige sollen besser über Sepsis aufgeklärt werden
Pflegende Angehörige sollen besser über Sepsis aufgeklärt werden / Foto: Ronny Hartmann - AFP/Archiv

Angehörige von Pflegebedürftigen sollen besser über die lebensbedrohliche Sepsis aufgeklärt werden. Fachverbände und Krankenkassen stellten am Dienstag in Berlin acht Schulungsvideos vor, die das Bewusstsein für die Erkrankung schärfen sollen. Pflegebedürftige sind besonders gefährdet, an einer Sepsis zu erkranken. Je früher diese erkannt wird, desto höher sind die Überlebenschancen.

Textgröße ändern:

Die Kurzvideos klären unter anderem über die Anzeichen einer Sepsis auf und geben Tipps zur Vermeidung und Behandlung. Hinter der Kampagne stehen der Verband der Ersatzkassen (VDEK), das Aktionsbündnis Patientensicherheit, die Universitätsmedizin Greifswald, die Sepsisstiftung und die Deutsche Sepsishilfe. Die Videos sind abrufbar über die Kampagnenseite www.deutschland-erkennt-sepsis.de.

"Ein viel zu wenig beachtetes Frühzeichen einer Sepsis ist eine neu aufgetretene Verwirrtheit", erklärte Matthias Gründling, Leiter Sepsisdialog der Universitätsmedizin Greifswald. Für Außenstehende, beispielsweise den Rettungsdienst, sei es kaum möglich, dieses Zeichen richtig einzuschätzen. Daher komme den Angehörigen bei der Diagnose eine besondere Bedeutung zu. Es sei deshalb "wichtig, dass viele Menschen die Zeichen einer Sepsis kennen".

Die VDEK-Vorsitzende Ulrike Elsner verwies darauf, dass von den rund fünf Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland mehr als vier Millionen von nahestehenden Menschen zu Hause versorgt werden. Mit den Videos solle deren Gesundheitskompetenz gestärkt werden. Angesichts der großen Zahl an vermeidbaren Todesfällen durch Sepsis forderte Konrad Reinhart, Vorstandsvorsitzender der Sepsisstiftung, die Finanzierung einer Aufklärungskampagne durch einen Sonderetat des Bundestags.

Jährlich sterben in Deutschland mehr als 85.000 Menschen an einer Sepsis, die Mehrheit der Todesfälle gilt als vermeidbar. Eine Sepsis zeigt sehr unspezifische Symptome und ist manchmal schwer von anderen Erkrankungen wie Erkältung oder Grippe zu unterscheiden. Zu den Warnzeichen gehören Fieber, Schüttelfrost, Kurzatmigkeit, Herzrasen, starke Schmerzen, ein extremes Krankheitsgefühl und Verwirrtheit.

Z.Ottaviano--PV

Empfohlen

Nach Einigung im Vermittlungsausschuss: Bundestag stimmt für Kassen-Sparpaket

Nach der Einigung im Vermittlungsausschuss hat der Bundestag dem von der Regierung auf den Weg gebrachten Sparpaket für die Krankenkassen grünes Licht gegeben. Das Parlament stimmte am Freitagvormittag mit den Stimmen von Union und SPD für einen Kompromiss zum Pflegekompetenzgesetz, an welches die strittigen Einsparungen bei der Klinikvergütung gekoppelt waren. Nun soll noch am Freitag abschließend im Bundesrat darüber abgestimmt werden.

USA wollen Cannabis nicht mehr wie Heroin einstufen

Cannabis soll in den USA als weniger gefährliche Substanz eingestuft werden. US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am Donnerstag in Washington ein Dekret, mit dem Cannabis nicht mehr Heroin, LSD oder Ecstasy gleichgestellt werden soll. Von Gefahrenstufe eins wird es auf drei herabgestuft, als Mittel mit moderatem bis schwachem Risiko.

Vermittlungsausschuss einigt sich auf Kompromiss zu Kassen-Sparpaket

Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat hat einen Kompromiss für das von der Regierung geplante Sparpaket für die Krankenkassen vereinbart. Wie der Bundesrat am Mittwochabend mitteilte, sollen dabei die Auswirkungen der geplanten Einsparungen bei der Klinikvergütung auf das Jahr 2026 begrenzt bleiben. Bundestag und Bundesrat sollen nun am Freitag abschließend über das Sparpaket in Höhe von zwei Milliarden Euro entscheiden. Es soll einen übermäßigen Anstieg der Beiträge für die Versicherten im kommenden Jahr verhindern.

Merz unzufrieden mit Ergebnissen von Kommission zur Pflegereform

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich unzufrieden mit der Bund-Länder-Gruppe zur Pflegeversicherung gezeigt - und eine adäquate Pflegereform für nächstes Jahr angekündigt. Das Gremium habe seine Arbeit "mit einem nicht befriedigenden Ergebnis" beendet, sagte Merz am Mittwoch im Bundestag. Er sei mit diesem "nicht einverstanden". Die Ergebnisse würden, "nicht ausreichen, um die Pflegeversicherung auf Dauer zukunftsfähig zu gestalten".

Textgröße ändern: