Pallade Veneta - Alkoholkonsum in Deutschland gesunken - aber immer noch zu hoch

Alkoholkonsum in Deutschland gesunken - aber immer noch zu hoch


Alkoholkonsum in Deutschland gesunken - aber immer noch zu hoch
Alkoholkonsum in Deutschland gesunken - aber immer noch zu hoch / Foto: Tobias SCHWARZ - AFP/Archiv

Der Alkoholkonsum in Deutschland ist einer Studie zufolge zwar gesunken, aber immer noch zu hoch. 7,9 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Weise, teilte die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) am Mittwoch in Hamm in ihrem Jahrbuch Sucht mit.

Textgröße ändern:

Demnach tranken Frauen im Schnitt mehr als zwölf Gramm und Männer 24 Gramm reinen Alkohol pro Tag. Das entspricht in etwa einem beziehungsweise zwei kleinen Bier. Jeder Mensch ab 15 Jahren nahm 2020 zehn Liter Reinalkohol zu sich.

"Obwohl der Alkoholkonsum im Vergleich zu den Vorjahren weiter gesunken ist, wird in Deutschland immer noch deutlich mehr Alkohol getrunken als im weltweiten Durchschnitt", erklärte Norbert Scherbaum, Vorstandsvorsitzender der DHS.

Die Autoren des Jahrbuchs warnten vor den gesundheitlichen Risiken. "Auch die Flasche Bier am Abend oder das Glas Wein zum Essen schaden dem Körper", schrieben sie. Zugleich forderten sie politische Maßnahmen. Dazu gehörten eine umfassende Regulierung der Alkoholwerbung und eine Steuererhöhung auf alkoholische Getränke.

Beim Tabak gingen die Zahlen weiterhin zurück. Laut Jahrbuch rauchten 2021 rund 16 Prozent der Frauen und 22 Prozent der Männer. Der Verbrauch von Fertigzigaretten sank im vergangenen Jahr um rund acht Prozent auf 65,8 Milliarden Stück. Pro Kopf verbrauchten die Deutschen damit 791 Zigaretten - der niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung.

Schätzungen zufolge nahmen in den vergangenen zwölf Monaten rund 4,7 Millionen Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren sowie 374.000 Jugendliche eine illegale Droge. Cannabis kommt dabei die größte Bedeutung zu - rund viereinhalb Millionen Erwachsene konsumierten die Droge. Unter den Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren waren es 7,6 Prozent. Nach Cannabis zählten Ecstasy (0,5 Prozent), Amphetamine und Pilze (jeweils 0,3 Prozent) zu den häufigsten von Jugendlichen konsumierten Drogen.

2021 starben 1826 Menschen durch illegale Drogen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das einen Anstieg um 15,5 Prozent. Im Schnitt waren die Toten 40,8 Jahre alt.

Die Umsätze im legalen Glücksspiel stiegen 2021 um 14,6 Prozent auf 53,4 Milliarden Euro an. Das Segment der Sportwetten vervierfachte sich. Grund dafür war laut den Autoren die Legalisierung von Sportwetten durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag im Juli 2021. Durch die Corona-Pandemie gingen die Umsätze bei Spielbanken und Geldspielautomaten allerdings um bis zu 59 Prozent zurück. 2020 waren Geldspielautomaten noch der größte Umsatzträger. 2021 fielen sie hinter den Sportwetten und Lotto auf den dritten Platz.

Im Vergleich zu 2019 beteiligten sich 2021 weniger Menschen an einem Glücksspiel. Bezogen auf einzelne Spielformen sind Spieler an Geld- und Glücksspielautomaten am häufigsten von einer glücksspielbezogenen Störung betroffen.

Mit dem Glücksspielstaatsvertrag wurde 2021 ein zentrales und spielformübergreifendes Sperrsystem eingeführt. Das hatte zur Folge, dass sich die Zahl der Sperren zwischen 2020 und 2021 mehr als verdoppelte. 2022 stieg sie weiter an. Insgesamt rund 150.000 Menschen galten Ende 2022 als zeitweise oder dauerhaft gesperrt.

C.Grillo--PV

Empfohlen

Nach Einigung im Vermittlungsausschuss: Bundestag stimmt für Kassen-Sparpaket

Nach der Einigung im Vermittlungsausschuss hat der Bundestag dem von der Regierung auf den Weg gebrachten Sparpaket für die Krankenkassen grünes Licht gegeben. Das Parlament stimmte am Freitagvormittag mit den Stimmen von Union und SPD für einen Kompromiss zum Pflegekompetenzgesetz, an welches die strittigen Einsparungen bei der Klinikvergütung gekoppelt waren. Nun soll noch am Freitag abschließend im Bundesrat darüber abgestimmt werden.

USA wollen Cannabis nicht mehr wie Heroin einstufen

Cannabis soll in den USA als weniger gefährliche Substanz eingestuft werden. US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am Donnerstag in Washington ein Dekret, mit dem Cannabis nicht mehr Heroin, LSD oder Ecstasy gleichgestellt werden soll. Von Gefahrenstufe eins wird es auf drei herabgestuft, als Mittel mit moderatem bis schwachem Risiko.

Vermittlungsausschuss einigt sich auf Kompromiss zu Kassen-Sparpaket

Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat hat einen Kompromiss für das von der Regierung geplante Sparpaket für die Krankenkassen vereinbart. Wie der Bundesrat am Mittwochabend mitteilte, sollen dabei die Auswirkungen der geplanten Einsparungen bei der Klinikvergütung auf das Jahr 2026 begrenzt bleiben. Bundestag und Bundesrat sollen nun am Freitag abschließend über das Sparpaket in Höhe von zwei Milliarden Euro entscheiden. Es soll einen übermäßigen Anstieg der Beiträge für die Versicherten im kommenden Jahr verhindern.

Merz unzufrieden mit Ergebnissen von Kommission zur Pflegereform

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich unzufrieden mit der Bund-Länder-Gruppe zur Pflegeversicherung gezeigt - und eine adäquate Pflegereform für nächstes Jahr angekündigt. Das Gremium habe seine Arbeit "mit einem nicht befriedigenden Ergebnis" beendet, sagte Merz am Mittwoch im Bundestag. Er sei mit diesem "nicht einverstanden". Die Ergebnisse würden, "nicht ausreichen, um die Pflegeversicherung auf Dauer zukunftsfähig zu gestalten".

Textgröße ändern: