Pallade Veneta - Papst Franziskus wegen Darmproblemen notoperiert

Papst Franziskus wegen Darmproblemen notoperiert


Papst Franziskus wegen Darmproblemen notoperiert
Papst Franziskus wegen Darmproblemen notoperiert / Foto: Andreas SOLARO - AFP

Papst Franziskus hat sich am Mittwoch einer Notoperation am Darm unterziehen müssen. Nach Angaben des Vatikans verlief der dreistündige Eingriff "ohne Komplikationen". Franziskus' angeschlagener Gesundheitszustand hatte bereits seit dem vergangenen Jahr vermehrte Spekulationen über seine Zukunft ausgelöst.

Textgröße ändern:

Der 86-Jährige war am Mittwoch nach Angaben von Vatikansprecher Matteo Bruni wegen eines drohenden Darmverschlusses in das Gemelli-Krankenhaus in Rom eingeliefert worden. Der Eingriff sei notwendig geworden, weil sich Symptome des Papstes nach einer früheren Darmoperation 2021 verschlechtert hätten, hatte Bruni am Vormittag mitgeteilt.

Franziskus litt demnach an einem Gewebebruch an der Bauchwand, einer sogenannten Hernie, die ihm "wiederkehrende, schmerzhafte und sich verschlimmernde" Symptome verursachte. Laut Bruni handelte es sich bei der Operation um eine Laparotomie, bei der die Bauchdecke geöffnet wird.

Der Krankenhausaufenthalt des Papstes wird nach Angaben des Vatikan-Sprechers "mehrere Tage dauern, um die normale post-operative Nachsorge und die vollständige Genesung sicherzustellen". Als "Vorsichtsmaßnahme" würden daher alle Audienzen des Papstes bis zum 18. Juni ausgesetzt.

Bereits im Juli 2021 war Franziskus in der Gemelli-Klinik wegen einer Divertikulitis operiert worden, einer Entzündung von Taschen, die sich in der Darmschleimhaut bilden. Nach zehn Tagen wurde er entlassen.

Noch kurz vor seiner Operation am Mittwoch hatte sich der Papst wie üblich der Öffentlichkeit gezeigt. Franziskus wirkte gut gelaunt, während er am Morgen seine wöchentliche Generalaudienz im Vatikan abhielt. Er winkte der versammelten Menge zu, als er in seinem Papamobil eine Runde über den Petersplatz drehte. Anschließend fuhr er in seinem weißen Fiat 500 in Polizeibegleitung zum Krankenhaus.

Franziskus' Gesundheitszustand sorgt allerdings immer wieder für Spekulationen über seine Zukunft. Wegen anhaltender Schmerzen im rechten Knie sowie Ischias war er den Großteil des vergangenen Jahres auf einen Rollstuhl angewiesen. Ende März lag Franziskus dann wegen einer Bronchitis, die mit Antibiotika behandelt werden konnte, für drei Nächte im Krankenhaus.

Im März sagte Franziskus allerdings, ein Rücktritt stehe nicht zur Debatte. Trotz seiner gesundheitlichen Probleme hielt das Oberhaupt der katholischen Kirche bislang an seinen Reiseplänen fest: Anfang August will der Papst nach Portugal reisen, Anfang September in die Mongolei und Ende September nach Marseille in Südfrankreich.

Franziskus' Vorgänger Benedikt XVI., der am 31. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren starb, hatte Kirchengeschichte geschrieben, indem er 2013 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegte.

D.Bruno--PV

Empfohlen

USA wollen Cannabis nicht mehr wie Heroin einstufen

Cannabis soll in den USA als weniger gefährliche Substanz eingestuft werden. US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am Donnerstag in Washington ein Dekret, mit dem Cannabis nicht mehr Heroin, LSD oder Ecstasy gleichgestellt werden soll. Von Gefahrenstufe eins wird es auf drei herabgestuft, als Mittel mit moderatem bis schwachem Risiko.

Vermittlungsausschuss einigt sich auf Kompromiss zu Kassen-Sparpaket

Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat hat einen Kompromiss für das von der Regierung geplante Sparpaket für die Krankenkassen vereinbart. Wie der Bundesrat am Mittwochabend mitteilte, sollen dabei die Auswirkungen der geplanten Einsparungen bei der Klinikvergütung auf das Jahr 2026 begrenzt bleiben. Bundestag und Bundesrat sollen nun am Freitag abschließend über das Sparpaket in Höhe von zwei Milliarden Euro entscheiden. Es soll einen übermäßigen Anstieg der Beiträge für die Versicherten im kommenden Jahr verhindern.

Merz unzufrieden mit Ergebnissen von Kommission zur Pflegereform

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich unzufrieden mit der Bund-Länder-Gruppe zur Pflegeversicherung gezeigt - und eine adäquate Pflegereform für nächstes Jahr angekündigt. Das Gremium habe seine Arbeit "mit einem nicht befriedigenden Ergebnis" beendet, sagte Merz am Mittwoch im Bundestag. Er sei mit diesem "nicht einverstanden". Die Ergebnisse würden, "nicht ausreichen, um die Pflegeversicherung auf Dauer zukunftsfähig zu gestalten".

Drei Tote bei Feuer in Krankenhaus: Psychiatrie für Brandstifter in Hamburg

Nach einem Feuer in einem Krankenhaus in Hamburg mit drei Toten ist der verantwortliche Brandstifter in eine Psychiatrie eingewiesen worden. Das Landgericht der Hansestadt sah es nach Angaben einer Sprecherin am Mittwoch als erwiesen an, dass der 73-Jährige krankheitsbedingt nicht schuldfähig war. Rechtlich ging es von Brandstiftung mit Todesfolge in Tateinheit mit Mord aus.

Textgröße ändern: