Pallade Veneta - Kinderärzte beklagen massiven Medikamentenmangel - bundesweit zu wenig Penicillin

Kinderärzte beklagen massiven Medikamentenmangel - bundesweit zu wenig Penicillin


Kinderärzte beklagen massiven Medikamentenmangel - bundesweit zu wenig Penicillin
Kinderärzte beklagen massiven Medikamentenmangel - bundesweit zu wenig Penicillin / Foto: LOIC VENANCE - AFP/Archiv

Die deutschen Kinderärzte beklagen massive Engpässe bei der Versorgung von kranken Kindern und Jugendlichen mit Medikamenten. So gebe es jetzt schon wieder bundesweit zu wenig Penicillin, sagte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Michael Hubmann, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Das ist deshalb so gefährlich, weil Penicillin das beste Antibiotikum gegen Streptokokken-Infektionen ist", sagte Hubmann weiter.

Textgröße ändern:

Wenn die Kinderärzte auf breiter angelegte Antibiotika ausweichen müssten, werde die Gefahr von Resistenzen erhöht. Engpässe gebe es darüber hinaus aktuell auch bei Salbutamol, einem wichtigen Wirkstoff gegen Asthma und chronische Lungenerkrankungen. Problematisch sei auch die Versorgungslage mit Blick auf die niedergelassenen Kinderärzte, so Hubmann: In den vergangenen 30 Jahren seien viel zu wenige Kinderärzte ausgebildet worden, jetzt gingen die Babyboomer in Rente und hinterließen eine gewaltige Lücke.

An diesem Dienstag kommen Ärztevertreter bei Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu einem Versorgungsgipfel in Berlin zusammen. Dabei soll es um die Lage der niedergelassenen Hausärzte und Kinderärzte gehen. Vor dem Treffen sicherte Lauterbach Entlastungen für die Praxen zu. "Wir werden dafür sorgen, dass viel weniger Menschen in die Praxen kommen müssen, dass es entbürokratisiert wird und dass die Praxis auch attraktiver wird", sagte Lauterbach am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin".

Der Kinderärzte-Präsident beklagte zudem, dass viele Kinderkliniken aus Überlastung nach wie vor gezwungen seien, schwerkranke Kinder zu verlegen: "Das gehört inzwischen zum bitteren Alltag im Winter", sagte Hubmann. "Wir haben uns schon daran gewöhnt, regelmäßig Kinder von München nach Garmisch zu transportieren, weil es in München kein freies Bett mehr gibt." Anfang Dezember hätten auch im Raum Nürnberg zwei von vier Kliniken kein einziges Bett mehr gehabt.

A.Rispoli--PV

Empfohlen

BGH-Verhandlung über behaupteten Impfschaden macht Klägerin etwas Hoffnung

Ein heiß diskutiertes Thema aus der Pandemiezeit hat am Montag den Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe beschäftigt. Eine Zahnärztin verklagte Astrazeneca, weil sie drei Tage nach einer Coronaimpfung im März 2021 auf einem Ohr taub wurde, was sie auf die Impfung zurückführt. Vor dem Oberlandesgericht Koblenz hatte die Klage keinen Erfolg - nach der Verhandlung am BGH hat die Klägerin aber gewissen Grund zur Hoffnung. (Az. VI ZR 335/24)

Rinder-Virus: Französische Bauern protestieren gegen das Keulen von Herden

In Frankreich mehreren sich Proteste gegen das Keulen ganzer Rinderherden, das die Ausbreitung einer hoch ansteckenden Viruskrankheit verhindern soll. Mehr als 200 Abgeordnete und Bürgermeister demonstrierten am Montag in der südwestfranzösischen Stadt Foix und forderten eine Anpassung der geltenden Vorschriften. Sie forderten "eine gezieltes Keulen infizierter Tiere", um die Verluste zu begrenzen. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums wurden bislang mindestens 3000 Rinder getötet, um die Ansteckung mit der Knötchenkrankheit zu verhindern.

Vor Anhörung in Enquetekommission: Spahn verteidigt Maskenbeschaffung

Der frühere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sein Vorgehen bei der Maskenbeschaffung während der Corona-Krise erneut verteidigt. Damals seien Entscheidungen "mit großer Schnelligkeit, unter großem Druck" getroffen worden, sagte Spahn am Montag im ARD-"Morgenmagazin".

BGH verhandelt über Haftung von Astrazeneca für behaupteten Impfschaden

Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe verhandelt am Montag (11.00 Uhr) über eine Klage gegen den Pharmakonzern Astrazeneca. Die Klägerin gibt an, dass sie nach einer Coronaimpfung auf einem Ohr taub geworden sei und dass dies an der Impfung liege. Sie fordert ein Schmerzensgeld von mindestens 150.000 Euro sowie Auskunft über bekannte Wirkungen, Nebenwirkungen und gemeldete Verdachtsfälle solcher gesundheitlicher Probleme. (Az. VI ZR 335/24)

Textgröße ändern: