Pallade Veneta - Stiko empfiehlt Impfung Affenpocken für Risikopersonen

Stiko empfiehlt Impfung Affenpocken für Risikopersonen


Stiko empfiehlt Impfung Affenpocken für Risikopersonen
Stiko empfiehlt Impfung Affenpocken für Risikopersonen / Foto: Andrea MAENNEL, Andrea SCHNARTENDORFF - RKI Robert Koch Institute/AFP/Archiv

Angesichts der zunehmenden Zahl von Affenpockenfällen in Deutschland hält die Ständige Impfkommission (Stiko) für bestimmte Risikogruppen eine Impfung mit einem Pockenimpfstoff für sinnvoll. Die Impfung wird Menschen nach einem engen körperlichen Kontakt zu Infizierten, Personal in Laboren mit ungeschütztem Kontakt zu Proben und homosexuellen Männern mit wechselnden Partnern empfohlen, wie die Stiko am Donnerstag in Berlin mitteilte. Für die Impfung stehe der in der EU zugelassene Pockenimpfstoff Imvanex zur Verfügung.

Textgröße ändern:

Die entsprechende Empfehlung der Stiko zur Impfung gegen Affenpocken ging zunächst in das vorgeschriebene Stellungnahmeverfahren. Laut dem Beschlussentwurf sollen Menschen ab 18 Jahren, die engen körperlichen Kontakt mit einem Infizierten, beispielsweise durch Sex, hatten, so früh wie möglich in einem Zeitraum von bis zu 14 Tagen mit dem Pockenimpfstoff behandelt werden. Gleiches gilt für Laborpersonal nach ungeschütztem Kontakt zu kontaminierten Proben.

Zudem soll Menschen mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko die Impfung angeboten werden. Dazu zählen Männer, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern haben. Alle bisher rund 130 in Deutschland erfassten Affenpockenfälle betreffen demnach Männer, die Sex mit Männern haben.

Da der Pockenimpfstoff zunächst nur eingeschränkt verfügbar sein wird, empfiehlt die Stiko, ihn bevorzugt besonders ansteckungsgefährdeten Menschen anzubieten. Die Grundimmunisierung erfolgt mit zwei Impfstoffdosen in einem Abstand von 28 Tagen. Wer bereits in der Vergangenheit gegen Pocken geimpft wurde, braucht nur eine Dosis.

In Deutschland wurden dem Robert-Koch-Institut zufolge bis zum Donnerstag 131 Affenpockenfälle aus zehn Bundesländern gemeldet. Affenpocken sind verwandt mit den Pocken, an denen jahrhundertelang jährlich Millionen Menschen starben, bis die Krankheit 1980 ausgerottet wurde.

Die Affenpocken sind aber weitaus weniger gefährlich. Die meisten Erkrankten erholen sich innerhalb weniger Wochen wieder, ein tödlicher Verlauf ist selten.

A.Rispoli--PV

Empfohlen

RKI: Etwa 517.800 Menschen erhielten 2023 Krebsdiagnose - Sterblichkeit rückläufig

Im Jahr 2023 ist in Deutschland bei etwa 517.800 Menschen Krebs diagnostiziert worden. Das geht aus Schätzungen des Zentrums für Krebsregisterdaten hervor, die das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstag in Berlin veröffentlichte. Die Krebsneuerkrankungen betrafen rund 241.400 Frauen und 276.400 Männer. Insgesamt 228.960 Menschen starben 2023 an Krebs. Die Krebssterblichkeit ist in Deutschland damit weiter rückläufig.

80 Prozent erachten gesetzliche Krankenversicherung als wichtigen Teil von Sozialstaat

Die gesetzliche Krankenversicherung genießt einer Umfrage zufolge großen Rückhalt in der Bevölkerung: Mit 80 Prozent erachtet sie eine große Mehrheit als wichtigen Bestandteil des Sozialstaats. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Spitzenverbands der gesetzliche Krankenversicherung (GKV) hervor, die der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag vorlag. Demnach werden auch die zentralen Elemente des Systems mehrheitlich unterstützt.

BGH-Verhandlung über behaupteten Impfschaden macht Klägerin etwas Hoffnung

Ein heiß diskutiertes Thema aus der Pandemiezeit hat am Montag den Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe beschäftigt. Eine Zahnärztin verklagte Astrazeneca, weil sie drei Tage nach einer Coronaimpfung im März 2021 auf einem Ohr taub wurde, was sie auf die Impfung zurückführt. Vor dem Oberlandesgericht Koblenz hatte die Klage keinen Erfolg - nach der Verhandlung am BGH hat die Klägerin aber gewissen Grund zur Hoffnung. (Az. VI ZR 335/24)

Rinder-Virus: Französische Bauern protestieren gegen das Keulen von Herden

In Frankreich mehreren sich Proteste gegen das Keulen ganzer Rinderherden, das die Ausbreitung einer hoch ansteckenden Viruskrankheit verhindern soll. Mehr als 200 Abgeordnete und Bürgermeister demonstrierten am Montag in der südwestfranzösischen Stadt Foix und forderten eine Anpassung der geltenden Vorschriften. Sie forderten "eine gezieltes Keulen infizierter Tiere", um die Verluste zu begrenzen. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums wurden bislang mindestens 3000 Rinder getötet, um die Ansteckung mit der Knötchenkrankheit zu verhindern.

Textgröße ändern: