Pallade Veneta - Aktionsbündnis warnt vor Gefahr durch falsche Medikamenteneinnahme

Aktionsbündnis warnt vor Gefahr durch falsche Medikamenteneinnahme


Aktionsbündnis warnt vor Gefahr durch falsche Medikamenteneinnahme
Aktionsbündnis warnt vor Gefahr durch falsche Medikamenteneinnahme / Foto: GERARD JULIEN - AFP/Archiv

Zum sogenannten Welttag der Patientensicherheit haben Fachleute vor der Gefahr durch Medikationsfehler gewarnt. Versäumnisse bei der Verschreibung oder der Einnahme von Arzneimitteln gehörten weltweit zu den Hauptursachen für vermeidbare Schäden im Gesundheitswesen, erklärte die Vorsitzende des Aktionsbündnisses Patientensicherheit, Ruth Becker, am Mittwoch in Berlin. Unerwünschte Wirkungen von Medikamenten führten in Deutschland zu rund 250.000 Krankenhauseinweisungen im Jahr und verursachten jährliche Kosten in Höhe von etwa 600 Millionen Euro.

Textgröße ändern:

Das Aktionsbündnis warb für eine umfassende Sensibilisierung und Schulung aller Beteiligten, darunter Beschäftigten im Gesundheitswesen ebenso sowie Patientinnen und Patienten oder deren Angehörige. 40 Prozent der Patienten, die drei oder mehr Medikamente zeitgleich einnähmen, hätten schon einmal Präparate verwechselt oder die Einnahme vergessen, führte Becker aus. Eine Arzneimitteltherapie sei insgesamt als ein "Hochrisikoprozess" einzustufen.

In dem Aktionsbündnis haben sich Patienten- und Berufsverbände, Krankenkassen und diverse weitere Akteure aus dem Gesundheitswesen zusammengeschlossen, um die Patientensicherheit in Deutschland gemeinsam zu verbessern. Der Welttag der Patientensicherheit wird jährlich von der Weltgesundheitsorganisation WHO organisiert. In diesem Jahr findet er am kommenden Samstag statt und widmet sich der Sicherheit bei der Verschreibung und Einnahmen von Arzneimitteln.

Ein wichtiger Fortschritt wäre nach Einschätzung des Bündnisses eine bessere digitale Dokumentation der Arzneimitteltherapie und sorgfältigere Pflege von Medikationsplänen. Diese stelle hohe Anforderungen an die Kommunikation von allen Beteiligten auf der Ebene der Ärzte, Apotheker und Patienten. Auf der anderen Seite könnten sich Personalmangel oder "ungenügende Prozessstandards" negativ auswirken. Überall müsse daher eine "Sicherheitskultur" gelebt werden.

C.Conti--PV

Empfohlen

Merz unzufrieden mit Ergebnissen von Kommission zur Pflegereform

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich unzufrieden mit der Bund-Länder-Gruppe zur Pflegeversicherung gezeigt - und eine adäquate Pflegereform für nächstes Jahr angekündigt. Das Gremium habe seine Arbeit "mit einem nicht befriedigenden Ergebnis" beendet, sagte Merz am Mittwoch im Bundestag. Er sei mit diesem "nicht einverstanden". Die Ergebnisse würden, "nicht ausreichen, um die Pflegeversicherung auf Dauer zukunftsfähig zu gestalten".

Drei Tote bei Feuer in Krankenhaus: Psychiatrie für Brandstifter in Hamburg

Nach einem Feuer in einem Krankenhaus in Hamburg mit drei Toten ist der verantwortliche Brandstifter in eine Psychiatrie eingewiesen worden. Das Landgericht der Hansestadt sah es nach Angaben einer Sprecherin am Mittwoch als erwiesen an, dass der 73-Jährige krankheitsbedingt nicht schuldfähig war. Rechtlich ging es von Brandstiftung mit Todesfolge in Tateinheit mit Mord aus.

Warken erwartet Zustimmung zu Kassen-Sparpaket - Kompromiss mit Ländern

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) sieht keine Hindernisse mehr für das Krankenkassen-Sparpaket, das die Beiträge im kommenden Jahr stabilisieren soll. In den Gesprächen zwischen Bund und Ländern über die letzten Streitfragen seien "gute Lösungen" gefunden worden, sagte Warken am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin". Sie haben dem Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat für die Sitzung am Mittwochabend einen entsprechenden Vorschlag zugeleitet und sei nun "sehr zuversichtlich, dass wir das Sparpaket schnüren können".

RKI: Etwa 517.800 Menschen erhielten 2023 Krebsdiagnose - Sterblichkeit rückläufig

Im Jahr 2023 ist in Deutschland bei etwa 517.800 Menschen Krebs diagnostiziert worden. Das geht aus Schätzungen des Zentrums für Krebsregisterdaten hervor, die das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstag in Berlin veröffentlichte. Die Krebsneuerkrankungen betrafen rund 241.400 Frauen und 276.400 Männer. Insgesamt 228.960 Menschen starben 2023 an Krebs. Die Krebssterblichkeit ist in Deutschland damit weiter rückläufig.

Textgröße ändern: