Pallade Veneta - Rucksack von vermisstem britischen Journalisten in Brasilien gefunden

Rucksack von vermisstem britischen Journalisten in Brasilien gefunden


Rucksack von vermisstem britischen Journalisten in Brasilien gefunden
Rucksack von vermisstem britischen Journalisten in Brasilien gefunden / Foto: Joao LAET - AFP

Die Befürchtung, dass der seit rund einer Woche im brasilianischen Regenwald verschwundene britische Journalist Dom Phillips und sein Begleiter Bruno Pereira nicht mehr am Leben sind, wird immer realistischer: Nach Angaben der Polizei wurden am Sonntag (Ortszeit) mehrere persönliche Gegenstände der beiden gefunden. Laut Feuerwehr befanden sie sich in der Nähe des Hauses eines Verdächtigen, in dessen Boot vor Tagen bereits Blutspuren entdeckt worden waren.

Textgröße ändern:

Nach Angaben der Polizei des nordwestbrasilianischen Bundesstaat Amazonas wurden Pereiras Kranken-Versicherungskarte gefunden sowie ein Paar Stiefel, eine schwarze Hose und eine Sandale, die ebenfalls dem Experten für indigene Völker gehörten. Auch Phillips' Rucksack mit Kleidung sei entdeckt worden.

Der 57-jährige britische Journalist, der regelmäßig für den britischen "Guardian" schrieb, hatte zusammen mit Pereira im abgelegenen Javari-Tal nahe der Grenze zu Peru für ein Buch über Gewalt gegen Indigene recherchiert, deren geschützte Gebiete zunehmend durch illegale Aktivitäten zerstört werden. Bei seinen Recherchen wurde er von Pereira unterstützt.

Der Experte, der für die Regierungsbehörde für indigene Angelegenheiten (Funai) arbeitet, kämpft seit Jahren für den Erhalt der unberührten Gebiete der Indigenen. Deren Angaben zufolge wurde er für seinen Kampf gegen Wilderer, illegale Holzfäller und Goldgräber, die teilweise gewaltsam in die Schutzgebiete vordringen, immer wieder bedroht.

Die beiden Männer wurden zuletzt am 5. Juni gesehen, als sie mit ihrem Boot zu Interviews für das Buch unterwegs waren. Zeugen gaben an, den 41-jährigen Verdächtigen gesehen zu haben, wie er das Boot von Phillips und Pereira verfolgte. Er wurde am vergangenen Mittwoch festgenommen, nachdem die Polizei bei ihm bei einer zufälligen Kontrolle Drogen sowie Patronen für ein Sturmgewehr gefunden hatte.

Später wurden in seinem Boot Blutspuren gefunden. Die Behörden begannen daraufhin, die Umgebung seines Hauses zu durchforsten. Die Blutproben wurden zur Untersuchung an ein Labor geschickt, das Ergebnis stand zunächst noch aus.

Die Angehörigen der beiden Vermissten haben jegliche Hoffnung verloren, sie lebend wiederzusehen. Am Sonntag versammelten sie sich mit Freunden an Rio de Janeiros berühmtem Copacabana-Strand, wo Phillips vor seinem Wegzug im vergangenen Jahr jeden Morgen beim Stand-up-Paddling anzutreffen war.

"Anfangs hatten wir ja noch die verrückte Hoffnung, dass sie Gefahr gewittert und sich im Dschungel versteckt hätten. Jetzt nicht mehr", sagte Phillips Schwiegermutter Maria Lúcia Farias. Auf Instagram erklärte die 78-Jährige später, die "Seelen" ihres Schwiegersohns und seines Begleiters seien nun bei den Seelen der anderen, "die ihr Leben für den Schutz des Waldes und der indigenen Völker geopfert haben".

Die Angehörigen der beiden Vermissten, indigene Gruppen und das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hatten der Regierung des rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro vorgeworfen, die Suche nach den Männern verzögert zu haben. Bolsonaro wies dies am Freitag zurück. Zuvor war sein Kommentar, Phillips und Pereira hätten sich auf ein "Abenteuer" ohne angemessene Begleitung eingelassen, auf scharfe Kritik gestoßen.

T.Galgano--PV

Empfohlen

Prostata-Krebs: Cliff Richard macht Diagnose öffentlich und ruft zur Vorsorge auf

Pop-Altstar Cliff Richard hat seine Prostatakrebs-Erkrankung öffentlich gemacht. Der 85-jährige Brite sagte am Montag im britischen Sender ITV, die Krankheit sei während eines Gesundheits-Check-Ups diagnostiziert worden. Zum Glück sei der Krebs aber in einem frühen Stadium festgestellt worden und habe noch keine Metastasen gebildet. "Nichts ist in die Knochen gewandert oder so", schilderte Richard. Nachdem er im Laufe des Jahres behandelt worden sei, sei er derzeit krebsfrei.

US-Regisseur Rob Reiner und seine Frau offenbar Opfer von Gewaltverbrechen geworden

Der US-Regisseur Rob Reiner, unter anderem bekannt durch den Filmklassiker "Harry und Sally", sowie seine Frau sind nach Polizeiangaben offenbar Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Die Leichen des Paares seien mit Stichwunden in ihrem Haus in Los Angeles gefunden worden, berichteten US-Medien am Sonntag. Die Nachricht löste große Bestürzung aus, unter anderem der ehemalige US-Präsident Barack Obama und der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom würdigten Reiners Verdienste.

Louvre-Streik: Weltbekanntes Pariser Museum vorerst geschlossen

Wegen eines Streiks der Mitarbeiter ist das Pariser Louvre-Museum am Montagmorgen zunächst geschlossen geblieben. Etwa 400 Beschäftigte stimmten am Vormittag nach Gewerkschaftsangaben für den Streik, um gegen die ihrer Ansicht nach sich verschlechternden Arbeitsbedingungen zu protestieren. Die Museumsleitung bemühte sich nach eigenen Angaben um den Einsatz von Mitarbeitern, die sich nicht am Streik beteiligten, um das Museum später dennoch zu öffnen.

Medien: US-Regisseur Rob Reiner und seine Frau mit Stichwunden tot in Haus aufgefunden

Der US-Regisseur Rob Reiner, unter anderem bekannt durch den Filmklassiker "Harry und Sally", sowie seine Frau sind Medienberichten zufolge in ihrem Haus in Los Angeles tot aufgefunden worden. Laut dem Fernsehsender NBC wiesen die beiden Leichen offenbar Stichwunden auf, eine Raub- und Mordkommission der Polizei habe die Ermittlungen übernommen. Die Polizei von Los Angeles teilte mit, bislang gebe es in dem Fall keinen Verdächtigen.

Textgröße ändern: