Pallade Veneta - CDU und FDP in Thüringen beantragen Untersuchungsausschuss zu "Parteibuchaffäre"

CDU und FDP in Thüringen beantragen Untersuchungsausschuss zu "Parteibuchaffäre"


CDU und FDP in Thüringen beantragen Untersuchungsausschuss zu "Parteibuchaffäre"
CDU und FDP in Thüringen beantragen Untersuchungsausschuss zu "Parteibuchaffäre" / Foto: John MACDOUGALL - AFP/Archiv

CDU und FDP im Thüringer Landtag haben einen Untersuchungsausschuss zur sogenannten Parteibuchaffäre beantragt. Den am Donnerstag in Erfurt eingereichten Antrag begründete der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion, Andreas Bühl, mit dem vom Thüringer Rechnungshof festgestellten Fehlverhalten der Landesregierung bei der Besetzung von Staatssekretärsposten und anderen Leitungspositionen der Ministerien. Der Untersuchungsausschuss soll womöglich in einem Sonderplenum am 10. Mai eingesetzt werden.

Textgröße ändern:

Der Thüringer Rechnungshof hatte Mitte März in einem Sonderbericht die Einstellungspraxis der rot-rot-grünen Landesregierung von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) bemängelt. Unter anderem monierten die Rechnungsprüfer, dass bei einer Vielzahl von Einstellungen ohne Stellenausschreibung "die Bestenauslese nicht nachzuvollziehen" sei. Oftmals sei offensichtlich die politische Anschauung der Bewerber entscheidend gewesen. In zahlreichen Fällen sei zudem ohne vorherige Stellenausschreibung eine unbefristete Einstellung erfolgt.

Im Fokus der Prüfung stand die Einstellung von persönlichen Referenten, Leitern der Ministerbüros sowie Mitarbeitern in den Bereichen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wie auch die Besetzung von Staatssekretärsposten.

Mit dem Untersuchungsausschuss sollen nun "mögliche Versäumnisse, Fehleinschätzungen und Fehlverhalten der Ramelow-Regierung" bei Einstellungen seit 2015 geprüft werden, wie die CDU erklärte. Der Sprecher der FDP im Landtag, Thomas Kemmerich, sprach vom "mutmaßlich größten Untreueskandal, den wir in der Thüringer Politik bisher erlebt haben". Es gehe darum, dies "schonungslos aufzuklären".

Der Chef der Thüringer Staatskanzlei, Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) erklärte, Der Untersuchungsausschuss sei "ein konsequenter Schritt" und werde "zur Versachlichung des Umgangs mit dem Thema beitragen". Die Landesregierung habe bereits Schlussfolgerungen aus dem Bericht gezogen und werde demnächst die nötigen Beschlüsse fassen.

SPD-Fraktionschef Matthias Hey verknüpft mit dem Untersuchungsausschuss die Erwartung, dass "maximale Transparenz hergestellt und zum Teil unhaltbare Anschuldigungen an die Landesregierung ausgeräumt werden können". Linksfraktionschef Steffen Dittes warf den Oppositionsparteien CDU und FDP eine "politische Inszenierung" vor.

Ähnlich äußerte sich die Grünen-Fraktion. Sie forderte zudem eine Untersuchung der Einstellungspraxis seit 2004, um mehr Transparenz zu schaffen. Rot-Rot-Grün regiert unter Ramelow seit Ende 2014, vorher bildete die CDU allein oder mit einem Partner die Landesregierung.

F.Dodaro--PV

Empfohlen

Britische Regierung ernennt neuen Botschafter in den USA

Die britische Regierung hat den ranghohen Diplomaten Christian Turner als neuen Botschafter in den USA ernannt. "Großbritannien und die USA haben eine sehr besondere Beziehung und Christians umfangreiche Erfahrung als herausragender Diplomat wird diese einzigartig enge Verbindung stärken und sicherstellen, dass sie weiterhin gedeiht", erklärte der britische Premierminister Keir Starmer am Donnerstag. Turners Vorgänger Peter Mandelson war im September wegen Enthüllungen über seine Freundschaft zu dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein abgesetzt worden.

Von der Leyen verschiebt Mercosur-Abkommen: Unterzeichnung frühestens im Januar

Das EU-Handelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten kommt frühestens im Januar. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verschob die Unterzeichnung nach Angaben ihrer Sprecherin beim EU-Gipfel am Donnerstag auf das kommende Jahr. Die EU und Brasilien planen einen Termin Anfang oder Mitte Januar, das Datum steht aber noch nicht fest. Die deutsche Bundesregierung zeigte sich optimistisch, dass der Abschluss dann gelingt.

Bundestag lehnt BSW-Forderung nach Neuauszählung von Wahl ab

Mit seiner Forderung nach einer Neuauszählung der Bundestagswahl hat das BSW weiter keinen Erfolg: Entsprechende Wahl-Einsprüche der Partei lehnte der Bundestag am Donnerstag ab. Der Wahlprüfungsausschuss des Parlaments hatte bereits vor zwei Wochen eine Ablehnung empfohlen, dieser Empfehlung folgte das Plenum. Die Partei spricht von "einem Skandal" und will nun vor dem Bundesverfassungsgericht klagen.

Von der Leyen will Unterzeichnung von Mercosur-Abkommen auf Januar verschieben

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verschiebt ihre Pläne für eine Unterzeichnung des Handelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten auf Januar. Das sagte von der Leyen den EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag beim Gipfel in Brüssel, wie die Nachrichtenagentur AFP von mehreren Diplomaten erfuhr. Zuvor hatte sich Brasilien offen für einen Aufschub gezeigt.

Textgröße ändern: