Pallade Veneta - Angeblicher Wagner-Deserteur in Oslo zu Haftstrafe auf Bewährung verurteilt

Angeblicher Wagner-Deserteur in Oslo zu Haftstrafe auf Bewährung verurteilt


Angeblicher Wagner-Deserteur in Oslo zu Haftstrafe auf Bewährung verurteilt
Angeblicher Wagner-Deserteur in Oslo zu Haftstrafe auf Bewährung verurteilt / Foto: Gorm Kallestad - NTB/AFP

Ein angeblicher Deserteur der russischen Söldnertruppe Wagner ist in Norwegen wegen Beteiligung an einer Schlägerei zu einer 14-tägigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Von dem Vorwurf, Polizisten angegriffen zu haben, sprach das Osloer Bezirksgericht den 26-jährigen Andrej Medwedew am Donnerstag dagegen frei.

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Medwedew hatte sich schuldig bekannt, im Februar an einer Straßenschlägerei vor einer Bar im Osloer Stadtzentrum beteiligt gewesen zu sein und sich seiner Festnahme widersetzt zu haben. Außerdem war er drei Wochen später in derselben Bar mit einer Luftdruckpistole am Gürtel erwischt worden. "Ich schäme mich sehr", sagte der 26-Jährige vor Gericht. Die Anschuldigung, bei seiner Festnahme Polizisten getreten zu haben, wies er zurück.

Die drei Richter entschieden einstimmig, dass die Strafverfolgung zu wenige Beweise vorgelegt habe, um Medwedew in diesem Punkt zu verurteilen. Wäre er in diesem Punkt schuldig gesprochen worden, hätten ihm bis zu drei Jahre Haft gedroht.

"Wir sind mit dem Urteil sehr zufrieden", schrieb der Anwalt des Angeklagten in einer Textnachricht an die Nachrichtenagentur AFP. Sein Mandant sei dem Gefängnis entgangen und könne sich nun auf das konzentrieren, weswegen er nach Norwegen gekommen sei: "über den Krieg in der Ukraine aussagen".

Medwedew gibt an, vier Monate lang als Mitglied der Söldnertruppe Wagner in der Ukraine gekämpft zu haben. Im November sei er desertiert, als die Söldnergruppe seinen Vertrag gegen seinen Willen verlängert habe. Norwegische Behörden befragten den 26-Jährigen, um Hinweise auf mutmaßliche Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine zu bekommen.

Medwedew hatte in Norwegen Asyl beantragt, war seit seiner Ankunft Mitte Januar aber in viele Streitigkeiten mit den Behörden geraten. Seine Vergangenheit und die Umstände seiner angeblichen Flucht werfen weiterhin Fragen auf.

N.Tartaglione--PV

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