Pallade Veneta - Chinesischer Flugzeugträger durchfährt in neuer Machtdemonstration Taiwanstraße

Chinesischer Flugzeugträger durchfährt in neuer Machtdemonstration Taiwanstraße


Chinesischer Flugzeugträger durchfährt in neuer Machtdemonstration Taiwanstraße
Chinesischer Flugzeugträger durchfährt in neuer Machtdemonstration Taiwanstraße / Foto: Handout - Japan's Ministry of Defense/AFP

In einer weiteren militärischen Machtdemonstration hat ein chinesischer Flugzeugträger die Meeresenge bei der selbstverwalteten Insel Taiwan durchfahren. Der Flugzeugträger "Shandong" sowie zwei weitere Schiffe der chinesischen Armee durchquerten am Samstag die Taiwanstraße, wie das Verteidigungsministerium in Taipeh mitteilte. Dass ein chinesischer Flugzeugträger durch die 180 Kilometer breite Meerenge zwischen dem chinesischen Festland und Taiwan fährt, kommt selten vor.

Textgröße ändern:

Die drei Schiffe hätten die Taiwanstraße "westlich der Mittellinie Richtung Norden" passiert, erklärte das Verteidigungsministerium. Es bezog sich damit auf die inoffizielle Seegrenze zwischen der Volksrepublik und Taiwan. Taiwans Streitkräfte hätten als Reaktion Luftpatrouillen-Flugzeuge, Marineschiffe und landgestützte Raketensysteme aktiviert. Die Bewegungen der Schiffe würden genau verfolgt, "und wir werden entsprechend antworten", schrieb das taiwanische Ministerium im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Das Verhältnis zwischen China und Taiwan ist derzeit besonders angespannt. China hatte im vergangenen Monat ein großangelegtes Militärmanöver mit dem Namen "Vereintes Schwert" rund um Taiwan abgehalten. Dabei simulierten die chinesischen Verbände Angriffe auf "Schlüsselziele" in Taiwan und übten eine Blockade der Insel. Mit den Militärübungen reagierte Peking auf einen USA-Besuch der taiwanischen Präsidentin Tsai Ing-wen.

Peking betrachtet das demokratische und selbstverwaltete Taiwan als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt.

In den vergangenen Tagen hatte die Präsenz chinesischer Kriegsschiffe und Armeeflugzeuge rund um Taiwan wieder deutlich zugenommen. Laut dem Verteidigungsministerium in Taipeh wurden in den 24 Stunden zwischen Freitag- und Samstagmorgen (Ortszeit) 33 Flugzeuge und zehn Schiffe der chinesischen Volksbefreiungsarmee gesichtet. Am Donnerstag waren demnach zehn chinesische Kriegsschiffe nahe Taiwan aufgetaucht.

Es war am Samstag allerdings das erste Mal seit März 2022, dass ein chinesischer Flugzeugträger die Taiwanstraße durchkreuzte. Der Experte Steve Tsang vom Londoner SOAS-China-Institut nannte die Route der "Shandong" durch die Meeresenge "sehr ungewöhnlich". Allerdings versuche Peking seit sechs bis zwölf Monaten, seine militärische Macht rund um Taiwan zu demonstrieren. Insofern passe die Durchfahrt der "Shandong" durch die Taiwanstraße in ein "allgemeines Muster", hob Tsang im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP hervor.

R.Lagomarsino--PV

Empfohlen

Gemischtes Echo auf EU-Entscheidung zur Ukraine-Finanzierung

In Deutschland ist der Beschluss des EU-Gipfels zur weiteren finanziellen Unterstützung der Ukraine auf ein gemischtes Echo gestoßen. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) lobte am Freitag eine "gute und pragmatische Einigung", die auch Risiken der Verwendung eingefrorener russischer Vermögenswerte verringere. Die Grünen sahen eine Niederlage für Kanzler Friedrich Merz (CDU), die AfD warnte vor einer Haftung Deutschlands für die Ukraine-Milliarden.

Neuer Wehrdienst kann starten: Auch Bundesrat gibt grünes Licht

Der Bundesrat hat am Freitag dem Gesetz für einen neuen Wehrdienst in Deutschland zugestimmt. Die Länderkammer billigte die Pläne von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zur Wiedereinführung der Wehrerfassung und zur verpflichtenden Musterung ganzer Jahrgänge ab dem Geburtsjahr 2008. Ziel ist eine personelle Aufstockung der Truppe - die Entscheidung für den Wehrdienst soll aber freiwillig bleiben.

Nutzung eingefrorener russischer Vermögen: Putin droht mit "schweren Konsequenzen"

Der russische Präsident Wladimir Putin hat der EU für den Fall der Nutzung eingefrorener russischer Vermögen mit "schweren Konsequenzen" gedroht. Auf die Frage nach der Nutzung der Vermögen bezeichnete Putin diese Möglichkeit bei seiner Pressekonferenz zum Jahresende am Freitag als "Raub". "Aber wieso können sie diesen Raub nicht begehen? Weil die Konsequenzen für die Räuber schwer sein könnten", fügte Putin hinzu.

Ukraine-Finanzierung: Kiew bekommt weitere 90 Milliarden Euro von der EU

Die Ukraine kann in den nächsten zwei Jahren mit weiterer EU-Unterstützung von 90 Milliarden Euro rechnen. Die Staats- und Regierungschefs der EU einigten sich bei ihrem Gipfel in der Nacht zum Freitag darauf, Kiew das Geld als zinslose Kredite zur Verfügung zu stellen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sprach von einem "klaren Signal" an Russlands Präsidenten Wladimir Putin. US-Präsident Donald Trump machte derweil weiter Druck auf die Ukraine für Verhandlungen mit Russland.

Textgröße ändern: