Pallade Veneta - Thüringischer Minister erwartet nach Meuthen-Abgang weitere AfD-Radikalisierung

Thüringischer Minister erwartet nach Meuthen-Abgang weitere AfD-Radikalisierung


Thüringischer Minister erwartet nach Meuthen-Abgang weitere AfD-Radikalisierung
Thüringischer Minister erwartet nach Meuthen-Abgang weitere AfD-Radikalisierung

Nach dem Partei-Austritt des AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen rechnet Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) mit einer weiteren Radikalisierung der Partei. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis der thüringische AfD-Chef Björn Höcke "den Parteivorsitz auch auf der Bundesebene an sich zieht", sagte Maier den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Samstagsausgaben). Meuthen selbst erklärte, er sehe für die AfD "als gesamtdeutsche Partei keine Zukunft mehr".

Textgröße ändern:

"Dass der amtierende Parteivorsitzende austritt, ist Ausdruck einer weiteren Radikalisierung", sagte Maier. Diesen Schritt habe die AfD "in Thüringen schon vollzogen". Der offiziell aufgelöste und vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestufte rechte Parteiflügel existiere fort und reiße die Macht "immer weiter an sich". Das werde für den Umgang der Sicherheitsbehörden mit der AfD vermutlich "nicht folgenlos bleiben".

Meuthen war seit Juli 2015 AfD-Vorsitzender gewesen. Der 60-Jährige hatte die Partei am Freitag verlassen und seine Austrittserklärung mit scharfer Kritik an der AfD verbunden. Teile der Partei stünden seiner Meinung nach "nicht auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung", sagte er dem ARD-Hauptstadtstudio. "Ich sehe da ganz klar totalitäre Anklänge."

Die AfD-Bundestagsabgeordnete Joana Cotar wies den Vorwurf Meuthens zurück, dass es einen Rechtsruck in der Partei gebe. "Die Basis, die Meuthen gewählt hat, die ist immer noch dieselbe", sagte sie im Deutschlandfunk. "Der größte Teil der Partei ist freiheitlich-konservativ, ein kleiner Teil der Partei ist sozial-konservativ. Aber jeder steht für das Grundgesetz."

Meuthen schrieb am Samstag auf seiner Facebook-Seite, er rechne nicht mehr mit einer Rückkehr der AfD zu einem gemäßigteren Kurs. Er habe seit Jahren "vor den Gefahren einer zunehmenden Radikalisierung gewarnt", sei aber nicht durchgedrungen. Die Möglichkeit eines "politischen Erwachsenwerdens" der AfD werde "auch nicht wiederkommen".

"Große Teile der Partei und mit ihr etliche ihrer führenden Repräsentanten" hätten sich "für einen immer radikaleren, nicht nur sprachlich enthemmteren Kurs" entschieden, schrieb Meuthen weiter. Damit werde die Partei "in vollständige Isolation und immer weiter an den politischen Rand" getrieben.

L.Guglielmino--PV

Empfohlen

Ukraine und USA: Fortschritt hin zu Friedensabkommen hängt von Russland ab

Bei ihren Gesprächen in Miami sind die Ukraine und die USA übereingekommen, dass Fortschritte zu einem möglichen Friedensabkommen nun von Russland abhängen. "Beide Seiten waren sich einig, dass echte Fortschritte in Richtung einer Einigung davon abhängen, dass Russland bereit ist, sich ernsthaft für einen langfristigen Frieden einzusetzen, einschließlich Maßnahmen zur Deeskalation und zum Ende der Tötungen", heißt es in einer am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung des US-Außenministeriums.

Rohrbomben nahe US-Kongress 2021: Angeklagter erscheint erstmals vor Gericht

Ein Mann, der am Vorabend des Sturms auf das Kapitol am 6. Januar 2021 Rohrbomben in Washington deponiert haben soll, ist erstmals vor Gericht erschienen. Brian Cole aus dem US-Bundesstaat Virginia legte bei der Anhörung am Freitag vor dem Bezirksgericht in Washington kein Geständnis ab. Laut US-Medien glaubt Cole, US-Präsident Donald Trump habe die Präsidentschaftswahl im Jahr 2020 gewonnen.

Merz: Austausch mit de Wever über russische Vermögenswerte war "konstruktiv"

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sein Gespräch mit Belgiens Premierminister Bart de Wever und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen über die Nutzung der in Europa eingefrorenen russischen Vermögenswerte für die Ukraine als "konstruktiv" bezeichnet. Die besondere Betroffenheit Belgiens sei "unbestreitbar" und müsse "so adressiert werden, dass alle europäischen Staaten dasselbe Risiko tragen", hieß es am Freitagabend in einer Erklärung des Bundeskanzlers.

Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro soll Sohn Flávio zu politischem Erben ernannt haben

Flávio Bolsonaro, der Sohn des inhaftierten brasilianischen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro, soll nach eigenen Angaben das politische Erbe seines Vaters antreten. "Ich bestätige die Entscheidung von Jair Messias Bolsonaro, mir die Aufgabe zu übertragen, unser nationales Projekt fortzusetzen", erklärte Flávio Bolsonaro am Freitag im Onlinedienst X. Der 44-jährige Senator wird damit ein Anwärter auf das Amt des Präsidenten bei der Wahl im Oktober 2026.

Textgröße ändern: