Pallade Veneta - Selenskyj bestätigt erstmals Einsatz ukrainischer Truppen in russischer Region Belgorod

Selenskyj bestätigt erstmals Einsatz ukrainischer Truppen in russischer Region Belgorod


Selenskyj bestätigt erstmals Einsatz ukrainischer Truppen in russischer Region Belgorod
Selenskyj bestätigt erstmals Einsatz ukrainischer Truppen in russischer Region Belgorod / Foto: Handout - UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE/AFP/Archiv

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Einsatz ukrainischer Soldaten in der russischen Grenzregion Belgorod bestätigt. In seiner abendlichen Videoansprache sagte Selenskyj am Montag, Generalstabschef Oleksandr Syrskyj habe ihn über "unsere Präsenz in der Region Kursk und unsere Präsenz in der Region Belgorod" unterrichtet. Derweil meldete Moskau, eines der letzten noch von Kiew kontrollierten Dörfer in Kursk zurückerobert zu haben.

Textgröße ändern:

Generalstabschef Syrskyj habe ihn über militärische Aktivitäten "entlang der Grenze, in der sogenannten Grauzone und direkt in feindlichem Territorium" informiert, sagte der ukrainische Staatschef. "Wir führen weiterhin aktive Einsätze in den Grenzgebieten auf dem Territorium des Feindes aus, und das ist absolut richtig. Der Krieg muss dorthin zurückkehren, wo er herkommt."

Die Grenzregion Belgorod ist regelmäßig Ziel von ukrainischen Luftangriffen, bei denen immer wieder Menschen getötet oder verletzt werden. Während die ukrainische Armee in der angrenzenden russischen Region Kursk im vergangenen Sommer eine Bodenoffensive startete, hatte Selenskyj die Präsenz von Soldaten in Belgorod bislang nicht bestätigt.

Das russische Militär hatte allerdings bereits im März erklärt, es sei in Belgorod Angriffen ukrainischer Soldaten und Panzer ausgesetzt. Der dem ukrainischen Militär nahestehende Blog "DeepState" berichtete, ukrainische Soldaten hätten in Belgorod 13 Quadratkilometer Gelände rund um die Ortschaft Demidowka besetzt. In Belgorod leben rund 1,5 Millionen Menschen.

Unterdessen gerät die Ukraine in der an Belgorod angrenzenden Region Kursk weiter unter Druck: Nach russischen Angaben wurde dort eines der letzten noch von der Ukraine besetzten Dörfer zurückerobert. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte am Dienstag, die Soldaten hätten die Ortschaft Guewo unweit der Grenze zur Ukraine "befreit". Damit stehen nach Angaben russischer Militärexperten lediglich noch zwei Grenzdörfer unter der Kontrolle der ukrainischen Streitkräfte.

Die Ukraine hatte im vergangenen Sommer eine Offensive in der Grenzregion Kursk begonnen und dort zunächst Dutzende Ortschaften und mehrere hundert Quadratkilometer unter ihre Kontrolle gebracht. Russland gelang es nach eigenen Angaben jedoch, bei einer im März gestarteten Offensive große Teile der von Kiew besetzten Gebiete zurückzuerobern und die ukrainischen Soldaten auf eine schmalen Streifen entlang der Grenze zurückzudrängen.

Laut Selenskyj dienen die Vorstöße in Kursk und andere russische Gebiete der Bindung der Kräfte russischer Truppen, welche die ukrainischen Regionen Sumy und Charkiw auf der anderen Seite der Grenze angreifen. Der ukrainische Staatschef betrachtete die noch von der Ukraine besetzten Gebiete in Kursk zudem als wichtige Verhandlungsmasse in den Gesprächen über eine Beendigung des seit mehr als drei Jahren andauernden Krieges.

Um weitere Hilfen für die Ukraine im Krieg gegen Russland sowie eine Unterstützung des Landes auf dem Weg zu einer Waffenruhe wird es Ende der Woche auch in Brüssel gehen. Dort kommen am Donnerstag die Verteidigungsminister der sogenannten Koalition der Willigen zu Gesprächen zusammen, am Freitag trifft sich dort die Ukraine-Kontaktgruppe (UDCG).

lt/ju

F.M.Ferrentino--PV

Empfohlen

Legendärer US-Kriegsreporter Peter Arnett im Alter von 91 Jahren gestorben

Der für seine Reportagen aus Vietnam und dem Irak bekannte US-Kriegsreporter Peter Arnett ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Der frühere Korrespondent der US-Nachrichtenagentur AP, der an Prostatakrebs erkrankt war, starb am Mittwoch. Die UN-Chefkorrespondentin der Nachrichtenagentur Associated Press (AP), Edith Lederer, würdigte Arnett als "einen der größten Kriegsberichterstatter seiner Generation". Er sei "unerschrocken und furchtlos" gewesen. Seine Berichterstattung in Printmedien und im Fernsehen werde "für kommende Generationen von angehenden Journalisten und Historikern ein Vermächtnis bleiben".

Bamf-Studie: Spracherwerb bei Geflüchteten der Jahre 2015 und 2016 war erfolgreich

Zehn Jahre nach ihrer Einreise in Deutschland fühlt sich ein großer Teil der Geflüchteten sicher im Umgang mit der deutschen Sprache. In einer am Donnerstag veröffentlichten Erhebung im Auftrag des Bundesamts für Migration (Bamf) gaben mehr als 90 Prozent der über 6300 Befragten an, mittlerweile über Deutschkenntnisse auf mittlerem, gutem oder sehr gutem Niveau zu verfügen. Befragt wurden dabei Geflüchtete, die 2015 und 2016 nach Deutschland gekommen waren.

Reparationsdarlehen und Mercosur-Abkommen: Dicke Bretter auf dem EU-Gipfel

Auf dem wegweisenden EU-Gipfel zur Nutzung der in Europa eingefrorenen russischen Vermögen und dem Freihandelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten zeichnen sich langwierige Verhandlungen ab. Der belgische Premierminister Bart De Wever sagte vor Beginn des Treffens in Brüssel am Donnerstag, er habe mit Blick auf die russischen Vermögen "noch keinen Text gesehen, den Belgien akzeptieren kann". Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte zum Mercosur-Abkommen, dies könne "nicht unterzeichnet werden".

Nordrhein-Westfalen: Verfassungsbeschwerde gegen Polizeibeauftragtengesetz scheitert

Der Verfassungsgerichtshof von Nordrhein-Westfalen hat eine Beschwerde der Deutschen Polizeigewerkschaft gegen das Polizeibeauftragtengesetz zurückgewiesen. Die Entscheidung fiel am Dienstag, wie eine Gerichtssprecherin am Donnerstag in Münster mitteilte. Die Verfassungsbeschwerde sei unzulässig, hieß es.

Textgröße ändern: