Pallade Veneta - WHO: Letztes Krankenhaus für Krebsbehandlung im Gazastreifen stellt Betrieb ein

WHO: Letztes Krankenhaus für Krebsbehandlung im Gazastreifen stellt Betrieb ein


WHO: Letztes Krankenhaus für Krebsbehandlung im Gazastreifen stellt Betrieb ein
WHO: Letztes Krankenhaus für Krebsbehandlung im Gazastreifen stellt Betrieb ein / Foto: Fabrice COFFRINI - AFP/Archiv

Das letzte Krankenhaus mit Abteilungen für Krebs- und Herzbehandlung im Gazastreifen hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO den Betrieb eingestellt. Das Europäische Krankenhaus in Chan Junis sei "nicht länger funktionsfähig", erklärte der WHO-Leiter Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag im Onlinedienst X. "Durch die Schließung des Krankenhauses fallen lebenswichtige Leistungen wie Neurochirurgie, Herzbehandlung und Krebsbehandlung weg, die anderswo im Gazastreifen nicht angeboten werden."

Textgröße ändern:

Nach einem Angriff der israelischen Armee am Dienstag sei die Klinik "schwer beschädigt und unzugänglich", erklärte Tedros. Ein Team der WHO habe die verbliebenen Mitarbeiter der Klinik evakuiert, jedoch nicht ohne Zwischenfälle. "Ein Angriff schlug kurz vor der (Evakuierungs-)Mission in der Nähe ein." Der WHO-Leiter forderte den Schutz gesundheitlicher Einrichtungen in dem Kriegsgebiet. "Sie dürfen nie militarisiert oder angegriffen werden."

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen betonte ebenfalls die Auswirkung der Schließung des Europäischen Krankenhauses. "Dies war einer der letzten verbliebenen Rettungsanker im zerschmetterten Gesundheitssystem des Gazastreifens", erklärte die Organisation im Onlinedienst X. Nun sei das Nasser Krankenhaus die letzte funktionsfähige Klinik in Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets. Die sei aber auch wenige Stunden vor dem Angriff auf das Europäische Krankenhaus zum zweiten Mal binnen weniger als zwei Monaten attackiert worden.

Nach einer zweimonatigen Waffenruhe hatte Israel seine massiven Angriffe im Gazastreifen am 18. März wieder aufgenommen. Anfang Mai billigte das israelische Sicherheitskabinett eine Ausweitung der Offensive und verabschiedete einen Plan, der eine "Eroberung" des Gazastreifens vorsieht. Seit dem 2. März blockiert Israel zudem die humanitären Hilfslieferungen in den Gazastreifen.

F.Dodaro--PV

Empfohlen

Blaise Metreweli wird erste Chefin des britischen Geheimdiensts MI6

Erstmals steht künftig eine Frau an der Spitze des britischen Auslandsgeheimdiensts MI6: Die Regierung Großbritanniens hat die langjährige Agentin Blaise Metreweli zur neuen Chefin des MI6 ernannt, wie Premierminister Keir Starmer am Sonntag bekanntgab. Die historische Ernennung erfolge in einer Zeit, in der die "Arbeit unserer Geheimdienste wichtiger denn je ist", erklärte Starmer. Das Land sei mit "Bedrohungen noch nie dagewesenen Ausmaßes" konfrontiert, etwa durch feindliche Spione und Hackerangriffe.

Friedensforschungsinstitut warnt vor "Wettrüsten" der Atommächte

Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri hat vor einem "gefährlichen nuklearen Wettrüsten" gewarnt. Fast alle der neun Staaten mit einem eigenen Atomwaffenarsenal hätten ihre "intensiven Programme" zur Modernisierung ihrer Bestände fortgesetzt, indem sie bestehende Waffen aufgerüstet oder neuere Modelle hinzugefügt hätten, erklärte Sipri anlässlich der Veröffentlichung seines 56. Jahrbuchs am Montag. Die darin enthaltenen Daten beziehen sich auf den Stand im Januar 2025.

Merz zu G7-Gipfel in Kanada eingetroffen - Spitzentreffen in Krisenzeit

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist am Sonntagabend (Ortszeit) in Kanada eingetroffen, um am Gipfel der sieben großen westlichen Industrieländer teilzunehmen. Ab Montag wollen die Staats- und Regierungschefs der G7-Gruppe zwei Tage lang im Ferienort Kananaskis in den Rocky Mountains über Wirtschafts- und Handelsfragen sowie über außenpolitische Krisen sprechen - allen voran die Lage im Nahen Osten und in der Ukraine.

Nach Drohungen Trumps: Macron überbringt Grönland Botschaft "europäischer Solidarität"

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat bei einem Besuch in Grönland die Übernahmepläne von US-Präsident Donald Trump scharf zurückgewiesen. Er sei auf dem Weg zum G7-Gipfel in Kanada nach Grönland gereist, um dem autonomen Territorium Dänemarks eine Botschaft der "europäischen Solidarität" zu überbringen, sagte Macron am Sonntag in Nuuk. Niemand in Europa vertrete die Ansicht, dass Grönland "zu verkaufen oder zu haben" sei.

Textgröße ändern: