Pallade Veneta - Fronten im CDU-Rentenstreit bleiben verhärtet - Merz für Beschluss bis Jahresende

Fronten im CDU-Rentenstreit bleiben verhärtet - Merz für Beschluss bis Jahresende


Fronten im CDU-Rentenstreit bleiben verhärtet - Merz für Beschluss bis Jahresende
Fronten im CDU-Rentenstreit bleiben verhärtet - Merz für Beschluss bis Jahresende / Foto: RALF HIRSCHBERGER - AFP/Archiv

Im Rentenstreit der CDU zeichnet sich weiter keine Einigung zwischen der Jungen Union und der Partei- und Fraktionsführung ab. Der CDU-Vorsitzende, Bundeskanzler Friedrich Merz, zeigte sich am Dienstag ungeachtet der Widerstände zuversichtlich in Hinblick auf einen baldigen Parlamentsbeschluss über das Rentenpaket in seiner jetzigen Form. Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) forderte Zugeständnisse von der Jungen Union. Die hingegen drohte weiter mit Blockade im Bundestag. Arbeitsministerin und SPD-Chefin Bärbel Bas warnte für diesen Fall vor Unruhe in der Koalition.

Textgröße ändern:

Die Fronten bleiben also verhärtet: Das Rentenpaket der schwarz-roten Koalition steht im Bundestag wegen des Widerstands der 18 Abgeordneten der Jungen Gruppe in der Union auf der Kippe. Sollten ihre Stimmen bei dem für Dezember geplanten Votum fehlen, hätte die Koalition keine Mehrheit.

Kanzler Merz gab sich trotzdem weiter optimistisch, dass der Zeitplan eingehalten werden kann. "Wir gehen davon aus, dass wir das Rentenpaket, so wie wir es in der Koalition geplant haben, noch in diesem Jahr verabschieden werden", sagte er nach seinem Antrittsbesuch in Sachsen-Anhalt. "Wir führen im Augenblick natürlich Gespräche in der Koalition."

Merz wies auch darauf hin, dass zu dem Paket auch die von der CSU durchgesetzte Ausweitung der Mütterrente und die Aktienrente der CDU gehört, die Arbeit im Alter attraktiver machen soll. Der Bundestagsbeschluss ist derzeit für Anfang Dezember geplant. Der Bundesrat müsste am 19. Dezember zustimmen, damit das Gesetz wie geplant zum Jahreswechsel in Kraft treten kann.

An diesem Zeitplan hält wie Merz auch Unions-Fraktionschef Spahn fest. "Ich denke, dass kann man in den kommenden Tagen und Wochen miteinander regeln und eine Gemeinsamkeit finden", sagte er in der ntv-Sendung "Pinar Atalay". Er forderte ein Entgegenkommen der Jungen Union: "Wenn jeder nur seine Maximalposition hat und keiner sich bewegt, dann funktioniert es nicht."

Ein Einknicken lassen die Angesprochenen aber nicht erkennen. Der Vorsitzende der Jungen Gruppe, Pascal Reddig, bekräftigte im Gegenteil nochmals seine Ablehnung. "Vielleicht sollte man den Gesetzentwurf verschieben, um dann gleichzeitig zu Reformen und zur Sicherung der Haltelinie zu kommen", sagte Reddig dem "Stern". "Für uns ist sehr klar, dass wir den Entwurf in dieser Form nicht beschließen ohne Reformen." Die Junge Gruppe sehe an dem Gesetzesentwurf noch Änderungsbedarf und halte "das Gesetz im Moment nicht für zustimmungsfähig", fuhr Reddig fort.

Die jungen Unions-Abgeordneten stören sich vor allem an der Ausgestaltung der geplanten Stabilisierung des Rentenniveaus. Dieses soll laut den Regierungsplänen bis 2031 bei mindestens 48 Prozent festgeschrieben werden, was aber auch darüber hinaus zu einem höheren Rentenniveau führen würde als ohne diese sogenannte Haltelinie. Das gehe zulasten der jungen Generationen, argumentieren die Kritiker.

Laut einer "Bild"-Umfrage vom Dienstag wächst in der Unions-Fraktion die Ablehnung gegenüber dem Rentenpaket. Neben der Jungen Gruppe stellten sich demnach vier weitere Abgeordnete von CDU und CSU gegen die Pläne. Einige Abgeordnete schätzen dem Bericht zufolge, dass es sogar bis zu 50 Gegner des Rentenpakets gebe - einige vor allem aus dem Wirtschaftsflügel der Fraktion. Die Koalition hat derzeit im Bundestag eine Mehrheit von 13 Stimmen.

Arbeitsministerin Bas, aus deren Haus das Gesetz stammt, warnte vor einer Belastung für die Koalition, sollte das Rentenpaket keine Mehrheit bekommen. In der Koalition sei es jetzt "schon unruhig", sagte Bas beim "SZ-Wirtschaftsgipfel" in Berlin. Wenn die Verabschiedung des Rentenpakets "jetzt nicht gelingt, wird es noch unruhiger". Die Ministerin fügte hinzu: "Dann wird die Unruhe in meiner Partei und meiner Fraktion groß werden."

Y.Destro--PV

Empfohlen

BSW entscheidet bei Bundesparteitag in Magdeburg über Nachfolge von Wagenknecht

Neuer Name und neue Führung - das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) will bei seinem dritten Bundesparteitag grundlegende Beschlüsse treffen. Es stünden "wichtige Entscheidungen für unsere immer noch junge Partei an", sagte Generalsekretär Christian Leye am Samstag in Magdeburg zu Beginn des zweitägigen Kongresses. Parteigründerin Sahra Wagenknecht kandidiert nicht mehr für den Parteivorsitz, ihr nachfolgen soll der EU-Abgeordnete Fabio de Masi.

DOSB-Präsidium erhält ab 2027 Vergütung

Die Präsidiumsmitglieder des Deutschen Olympischen Sportbundes erhalten ab dem 1. Januar 2027 eine Vergütung. Einem entsprechenden Antrag wurde bei der Mitgliederversammlung des DOSB in Frankfurt mit 90 Prozent Ja-Stimmen zugestimmt. Damit stehen ab dem übernächsten Jahr dem Präsidenten - derzeit Thomas Weikert - 2000 Euro und den weiteren Präsidiumsmitgliedern jeweils 1000 Euro monatliche Aufwandsentschädigung zu.

Vier Zivilisten und ein Soldat bei Gefechten zwischen Afghanistan und Pakistan getötet

Bei Gefechten im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet sind in der Nacht zum Samstag nach afghanischen Angaben vier Zivilisten und ein Soldat getötet worden. Fünf weitere Zivilisten seien verletzt worden, teilte ein Sprecher der afghanischen Regierung in einer Video-Erklärung mit. Auf der pakistanischen Seite gab es nach Krankenhausangaben drei Leichtverletzte. Beide Länder machten sich gegenseitig für den erneuten Gewaltausbruch trotz einer vereinbarten Waffenruhe verantwortlich.

Nobelinstitut: Venezolanerin Machado will für Friedensnobelpreis nach Oslo reisen

Die in Venezuela im Untergrund lebende Oppositionsführerin María Corina Machado will den Friedensnobelpreis in der kommenden Woche in Oslo persönlich entgegennehmen. Machado habe ihm bestätigt, dass sie zu ihrer Ehrung anreisen werde, teilte der Direktor des norwegischen Nobelinstituts, Kristian Berg Harpviken, am Samstag der Nachrichtenagentur AFP mit.

Textgröße ändern: