Pallade Veneta - "Sie reden zu viel": Trump verschärft Ton gegen Europa und die Ukraine

"Sie reden zu viel": Trump verschärft Ton gegen Europa und die Ukraine


"Sie reden zu viel": Trump verschärft Ton gegen Europa und die Ukraine
"Sie reden zu viel": Trump verschärft Ton gegen Europa und die Ukraine / Foto: ANDREW CABALLERO-REYNOLDS - AFP

US-Präsident Donald Trump hat seinen Ton gegenüber Europa und der Ukraine verschärft. "Sie reden zu viel (...), erzielen aber nichts", sagte er der US-Medienplattform "Politico" zu den Verhandlungen über einen Waffenstillstand mit Russland. Er drängte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, dem US-Plan endlich zuzustimmen, denn er verliere den Krieg.

Textgröße ändern:

"Er wird sich zusammenreißen und anfangen müssen, die Dinge zu akzeptieren", sagte Trump über Selenskyj. "Denn er verliert." Die Ukraine habe an Russland "viel Land verloren, und zwar sehr gutes Land". Trump warf dem ukrainischen Präsidenten erneut vor, seinen "Friedensplan" überhaupt nicht gelesen zu haben.

Selenskyj hatte erst am Montag mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), dem französischen Staatschef Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer in London über den US-Plan beraten. Nach Einschätzung der Europäer gibt er zu einseitig russische Positionen wieder.

Trump wiederholte überdies seine Einschätzung, dass die Europäer ideologisch und beim Thema Einwanderung auf einem Irrweg seien. "Sie wollen politisch korrekt sein, und das macht sie schwach", kritisierte der Republikaner. Er rief die EU zu Massenabschiebungen nach US-Vorbild auf: "Ich denke, sie sollten die Leute rauswerfen, die illegal ins Land gekommen sind", betonte er.

Trump griff damit Einschätzungen aus der neuen US-Sicherheitsstrategie auf, die seine Regierung am Freitag vorgelegt hatte. Darin ist von einer "zivilisatorischen Auslöschung" Europas durch Migration die Rede und von einer angeblichen "Zensur der Meinungsfreiheit und Unterdrückung der politischen Opposition".

Hintergrund ist, dass die US-Regierung Rechtspopulisten wie die AfD unterstützt, um der Maga-Bewegung Trumps (Make America Great Again, Macht Amerika wieder großartig) in Europa einen größeren Einfluss zu verschaffen.

Die Plattform "Politico" gehört seit 2021 zum deutschen Medienkonzern Axel Springer. Anlass für das Interview mit Trump war die Veröffentlichung der diesjährigen Liste der einflussreichsten Persönlichkeiten in Europa. Trump führt die "Politico"-Liste als "mächtigste Person in Europa" an. Bundeskanzler Merz steht als "zurückhaltender Radikaler" auf Platz drei, nach der dänischen Regierungschefin Mette Frederiksen und vor Frankreichs Rechtspopulistin Marine Le Pen. Der russische Präsident Wladimir Putin kommt als "Provokateur" auf Platz fünf, Selenskyj schafft es als "Joker im Kartenstapel" dagegen nur auf den 14. Rang.

U.Paccione--PV

Empfohlen

Rede an die Nation: Trump kündigt Schecks für US-Soldaten an

US-Präsident Donald Trump hat knapp 1,5 Millionen US-Militärangehörigen einen Scheck in Aussicht gestellt. Die Militärangehörigen sollten die von Trump als "Krieger-Dividende" bezeichnete Sonderzahlung in Höhe von 1776 Dollar (etwa 1512 Euro) vor Weihnachten erhalten, sagte der Rechtspopulist am Mittwoch (Ortszeit) in einer Rede an die Nation. Der Betrag sei zu Ehren des Jahres der Unabhängigkeitserklärung der USA gewählt worden.

EuGH urteilt über dänische Regelung zu Brennpunktstadtteilen

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg verkündet am Donnerstag (09.30 Uhr) sein Urteil über die umstrittene dänische Regelung zum Migrantenanteil in Brennpunktstadtteilen. Wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind, sollen Sozialwohnungen abgerissen oder an private Bauträger verkauft werden, so dass bisherige Mieter umziehen müssen. Damit will Dänemark sogenannte Parallelgesellschaften verhindern. (Az. C-417/23)

Bundestag stimmt über Einsprüche des BSW gegen Bundestagswahl ab

Der Bundestag stimmt am Donnerstag über die Einsprüche des BSW gegen das Ergebnis bei der Bundestagswahl im Februar ab (Sitzungsbeginn 09.00 Uhr, Einsprüche zur Wahl ab 18.35 Uhr). Das Bündnis Sahra Wagenknecht war knapp an der Fünfprozenthürde gescheitert, es fehlten 9529 Stimmen. Der Wahlprüfungsausschuss des Bundestags empfiehlt mit den Stimmen von Union, SPD, Grünen und Linken gegen die Stimmen der AfD, die Forderung des BSW nach einer Neuauszählung zurückzuweisen.

Entscheidender EU-Gipfel für Plan zur Nutzung russischer Vermögenswerte für Kiew

Die Staats- und Regierungschefs der EU versammeln sich am Donnerstag zu ihrem Dezember-Gipfel in Brüssel. Im Mittelpunkt der Diskussionen wird die Entscheidung über die Nutzung der in Europa eingefrorenen russischen Vermögen für die Ukraine stehen. Aus Kiew verlautete am Mittwoch, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj persönlich zum Gipfel nach Brüssel reisen werde, um die EU von der Verwendung der russischen Gelder zu überzeugen.

Textgröße ändern: