Pallade Veneta - Durch Protestaktion bekannte russische Journalistin Owsjannikowa festgenommen

Durch Protestaktion bekannte russische Journalistin Owsjannikowa festgenommen


Durch Protestaktion bekannte russische Journalistin Owsjannikowa festgenommen
Durch Protestaktion bekannte russische Journalistin Owsjannikowa festgenommen / Foto: - - AFP

Die durch ihre Protestaktion im Live-Programm eines Fernsehsenders gegen den Militäreinsatz in der Ukraine bekanntgewordene Journalistin Marina Owsjannikowa ist in Russland festgenommen worden. Dies sagte ihr Anwalt am Sonntagabend der Nachrichtenagentur Ria-Nowosti. Ihr Anwalt sagte, die Festnahme habe nach seiner Vermutung "in irgendeiner Weise" mit einer erneuten Protestaktion Owsjannikowas vor wenigen Tagen zu tun. Es gebe keine Informationen über ihren Aufenthaltsort.

Textgröße ändern:

Von offizieller Seite gab es zur Festnahme keine Stellungnahme. Die 44-jährige Owsjannikowa hatte vor wenigen Tagen alleine in der Nähe des Kreml stehend demonstriert, indem sie ein Plakat in die Höhe hielt, auf dem der russische Einsatz in der Ukraine kritisiert und Präsident Wladimir Putin als "Killer" bezeichnet wurden.

Am Freitag hatte Owsjannikowa im Online-Dienst Telegram Fotos von sich selbst bei der Aktion veröffentlicht. Derartige öffentliche Erklärungen sind in Russland als Veröffentlichung von "Falschinformationen" und "Verunglimpfung" der Armee strafbar. Sie können mit langen Freiheitsstrafen belegt werden.

"Marina wurde festgenommen. Es gibt keine Information über den Ort, an dem sie sich befindet", schrieb ihr Team auf dem Kanal der Journalistin auf Telegram. Die Mitteilung enthielt drei Fotos Owsjannikowas, die von zwei Polizisten zu einem weißen Van geführt wird, nachdem sie anscheinend beim Radfahren festgehalten worden war.

Owsjannikowa war am 14. März während der Nachrichtensendung "Wremja" des Senders Perwy Kanal hinter der Nachrichtensprecherin aufgetaucht. Owsjannikowa, die selbst als Redakteurin für den Sender arbeitete, hielt ein Schild mit der Aufschrift "Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen" in die Kamera. Sie rief außerdem "Stoppt den Krieg!", bevor die Live-Übertragung abbrach.

Nach der Aktion war die Journalistin kurz in Polizeigewahrsam, wurde danach aber freigelassen und zur Zahlung einer Geldstrafe verurteilt. International erfuhr Owsjannikowa viel Lob und Unterstützung, seitens der russischen Opposition gab es auch kritische Stimmen. Bemängelt wurde unter anderem, dass Owsjannikowa jahrelang für den Sender Perwy Kanal gearbeitet hatte, den die Oppositionellen als faktisches Sprachrohr des Kreml betrachten.

Owsjannikowa hatte nach ihrer Protestaktion mehrere Monate im Ausland verbracht und unter anderem kurzzeitig für die deutsche Zeitung "Die Welt" gearbeitet. Anfang Juli gab sie ihre Rückkehr nach Russland bekannt, um nach eigenen Angaben einen Sorgerechtsstreit um ihr Kind beizulegen.

S.Urciuoli--PV

Empfohlen

Dobrindt will "überwiegenden Teil" von Afghanen mit Zusage nach Deutschland holen

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) will eine Mehrheit der in Pakistan gestrandeten Afghaninnen und Afghanen mit Aufnahmezusagen nach Deutschland holen. "Der überwiegende Teil hat nach unserer Einschätzung rechtsverbindliche Aufnahmezusagen", sagte Dobrindt am Dienstag dem "Stern" und dem Sender RTL. "Die werden wir auch erfüllen." Die Menschen seien "auch zu einem erheblichen Teil" auf dem Weg nach Deutschland.

Kreml bekräftigt nach Ukraine-Gesprächen in Berlin unveränderte Haltung

Nach der Veröffentlichung der europäischen Vorschläge für Sicherheitsgarantien für die Ukraine im Rahmen der Verhandlungen in Berlin hat der Kreml seine unveränderte Haltung zu dem Konflikt unterstrichen. "Unsere Position ist bekannt, sie ist konsistent, sie ist transparent, und sie ist den USA klar. Und sie ist im Allgemeinen auch den Ukrainern bekannt", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag vor Journalisten in Moskau. Der russische Vize-Außenminister Sergej Rjabkow bekräftigte, dass Russland "zu keinem Zeitpunkt" die Anwesenheit von Nato-Truppen in der Ukraine akzeptieren werde.

Europäische Ukraine-Initiative löst Debatte über Beteiligung der Bundeswehr aus

Die europäische Initiative für eine Lösung im Ukraine-Krieg hat eine Debatte über eine Beteiligung der Bundeswehr ausgelöst. Der Chef des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Thomas Röwekamp (CDU), sprach sich am Dienstag für eine Mitwirkung deutscher Soldaten an der anvisierten multinationalen Truppe für die Sicherung der Ukraine aus. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vermied eine Vorfestlegung: Er will zunächst die Reaktion Russlands auf die Initiative und mögliche weitere Schritte abwarten.

Schusswaffenangriff am Bondi Beach: Islamistisches Motiv erhärtet sich

Zwei Tage nach dem tödlichen Anschlag auf eine jüdische Feier am Bondi Beach in Sydney hat sich der Verdacht auf ein islamistisches Motiv erhärtet. Die mutmaßlichen Täter seien offenbar Anhänger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gewesen, sagte Australiens Premierminister Anthony Albanese am Dienstag im Sender ABC. Die Verdächtigen waren im November in die Philippinen gereist, um die von islamistischen Unruhen geprägte Region Mindanao zu besuchen, wie die philippinischen Behörden bestätigten.

Textgröße ändern: