Pallade Veneta - Bosnischer Serbenführer Dodik bremst bei Abspaltungsplan

Bosnischer Serbenführer Dodik bremst bei Abspaltungsplan


Bosnischer Serbenführer Dodik bremst bei Abspaltungsplan
Bosnischer Serbenführer Dodik bremst bei Abspaltungsplan

Der bosnische Serbenführer Milorad Dodik tritt bei seinen Abspaltungsbestrebungen von Bosnien-Herzegowina vorerst auf die Bremse. Nachdem Dodik wiederholt den raschen Ausstieg aus zentralen Institutionen des Landes angedroht hatte, wurde ein Gesetz zur Schaffung eines eigenen Justizsystems am Dienstag zur Debatte an das Parlament verwiesen. Die Debatte und Verabschiedung dürften nun mehrere Monate dauern, anschließend könnten weitere Monate vergehen, bis das Gesetz in Kraft tritt.

Textgröße ändern:

Im vergangenen Monat hatte der Serbenführer noch erklärt, der Ausstieg des serbischen Landesteils aus der bosnischen Armee sowie dem Justiz- und dem Steuersystem solle im Schnellverfahren beschlossen werden.

Dodik ist der Vertreter der bosnischen Serben in der Dreier-Präsidentschaft von Bosnien und Herzegowina. Er hat wiederholt damit gedroht, seinen Landesteil, die Republika Srpska, aus dem bosnischen Zentralstaat zu lösen. Anfang Dezember erklärte der 62-jährige Nationalist die Einleitung der Abspaltung von der Zentralregierung.

Die USA hatten daraufhin Sanktionen gegen Dodik verhängt. Washington wirft dem Serbenführer "korrupte Aktivitäten und anhaltende Bedrohungen für die Stabilität und territoriale Integrität von Bosnien und Herzegowina" vor. Er bedrohe mit seinen Aktivitäten das Friedensabkommen von Dayton.

Das in Dayton in den USA geschlossene Abkommen von 1995 beendete den dreijährigen Krieg in Bosnien-Herzegowina, in dem etwa 100.000 Menschen getötet worden waren. Damals wurde die Aufteilung Bosniens in eine kroatisch-muslimische Föderation und die Republika Srpska beschlossen, die jeweils rund die Hälfte des Staatsgebietes erhielten. An der Spitze steht ein Dreier-Präsidium aus einem kroatischen, einem muslimischen und einem serbischen Vertreter.

Im Laufe der Jahre baute der eingangs schwache bosnische Zentralstaat auch auf Druck westlicher Partner gesamtstaatliche Institutionen auf. Dodik vertritt hingegen die Ansicht, die Zentralregierung habe der Republika Srpska in 140 Bereichen unrechtmäßig Vollmachten entzogen, und will dies nun rückgängig machen. Unterstützt wird er in seinen Plänen durch Russland.

I.Saccomanno--PV

Empfohlen

Präsidentschaftswahl in Belarus: Machthaber Lukaschenko strebt siebte Amtszeit an

Bei der Präsidentschaftswahl in Belarus am Sonntag will sich der langjährige, autoritär regierende Staatschef Alexander Lukaschenko für eine siebte Amtszeit bestätigen lassen. Er baute seine Macht mit jeder Amtszeit aus, Wahlen ließ er Beobachtern und Menschenrechtsorganisationen zufolge fälschen. Nach der letzten Präsidentschaftswahl im August 2020 protestierten Hunderttausende in den Straßen gegen politische Unterdrückung und Wahlbetrug.

Gedenkfeier für Opfer von tödlicher Messerattacke in Aschaffenburg

Vier Tage nach der tödlichen Messerattacke von Aschaffenburg findet am Sonntag (10.30 Uhr) in der dortigen Stiftskirche eine Gedenkfeier mit einem ökumenischen Gottesdienst statt. Teilnehmen werden Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Der Bund und der Freistaat machten sich gegenseitig Vorwürfe zum Umgang mit dem mutmaßlichen Täter, einem 28 Jahre alten Flüchtling aus Afghanistan.

Grüne wollen bei Bundesparteitag in Berlin Wahlprogramm beschließen

Die Grünen wollen bei einem Bundesparteitag am Sonntag in Berlin ihr Wahlprogramm für die Bundestagswahl beschließen (Beginn 09.00 Uhr). Am Vormittag sind Reden von Kanzlerkandidat Robert Habeck sowie den Parteichefs Franziska Brantner und Felix Banaszak angesetzt. Am Nachmittag will Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zu den Delegierten sprechen, anschließend soll das Wahlprogramm beschlossen werden. Erwartet werden zu dem eintägigen Treffen rund 2400 Delegierte.

Trump nach turbulenter Woche zu Siegeskundgebung in Las Vegas

US-Präsident Donald Trump hat zum Ende seiner ersten Woche im Amt am Samstag eine Siegeskundgebung in der Glücksspielmetropole Las Vegas abgehalten. Dabei bekräftigte Trump die von ihm eingeleitete Neuausrichtung der US-Politik und griff die Vorgängerregierung von Ex-Präsident Joe Biden erneut scharf an. "Seit ich am Montagmittag der 47. Präsident geworden bin, habe ich mit Dringlichkeit und einem historischen Tempo jede einzelne Katastrophe der Biden-Administration behoben", sagte Trump vor jubelnden Anhängern im US-Bundesstaat Nevada.

Textgröße ändern: