Pallade Veneta - Opel legt Expansion nach China auf Eis

Opel legt Expansion nach China auf Eis


Opel legt Expansion nach China auf Eis
Opel legt Expansion nach China auf Eis / Foto: Fabrice COFFRINI - AFP/Archiv

Der Autobauer Opel legt seine Anfang 2021 angekündigte Expansion in China auf Eis. In Anbetracht des erforderlichen Volumens, um einen "wirklichen Effekt zu erzielen", lasse Opel seinen Markteintritt in China derzeit ruhen, erklärte ein Firmensprecher am Freitag und bestätigte einen Bericht des "Handelsblatts". Die Zeitung zitierte zudem Unternehmenskreise, wonach nationalistische Tendenzen in China, die drakonische Null-Covid-Politik und die Zuspitzung des Konflikts um die Unabhängigkeit von Taiwan Opel den Markteintritt in die größte Absatzregion der Welt erschwerten.

Textgröße ändern:

Opel gehört seit August 2017 zum Peugeot-Konzern PSA, der seitdem mit Fiat-Chrysler zu Stellantis fusionierte. Im März 2021 hatte der damalige Opel-Chef Michael Lohscheller bekräftigt: "Wir wollen raus in die Welt mit der Marke Opel" und auch eine mögliche Expansion nach China angekündigt. Als Tochter des US-Konzerns General Motors hatte Opel "immer nur in Europa Geschäfte machen" dürfen.

Der Firmensprecher sagte nun am Freitag, dass es für Opel wegen der aktuellen Herausforderungen im Automobilsektor wichtiger denn je sei, sich auf klare Prioritäten zu konzentrieren - das seien Qualität, Rentabilität, Kundenzufriedenheit und Nachhaltigkeit. Auch vor diesem Hintergrund lasse Opel die China-Pläne ruhen.

Gleichzeitig betonte der Sprecher, dass Opel auch weiterhin in neue Märkte expandieren wolle. Ziel sei, bis Mitte des Jahrzehnts mehr als zehn Prozent des Gesamtabsatzes mit Exporten zu erzielen.

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Franziska Brantner (Grüne) warf der deutschen Wirtschaft einen zu naiven Umgang mit China vor. "Wir müssen endlich realistisch auf das Land schauen. Es darf nicht nur um kurzfristige Gewinne gehen, sondern um eine realistische Einschätzung der Chancen und Risiken", sagte Brantner dem Fachinformationsdienst "Table.Media". Das heiße nicht, dass Deutschland sich komplett von China abkoppeln sollte. Doch die Industrie solle ihre Abhängigkeiten überdenken.

Bestimmte Unternehmen erhalten laut Brantner deshalb auch keine Förderung des Auslandsgeschäfts mehr. "Wenn es klare Anhaltspunkte gibt, dass in einer Region, in der deutsche Unternehmen produzieren, nachweislich Zwangsarbeit vorhanden ist, wird es keine staatlichen Investitionsgarantien geben. VW ist der konkrete Fall, bei dem wir diese Investitionsgarantien nicht mehr geben." Der Volkswagen-Konzern betreibt ein Werk in Xinjiang.

Der Bericht der UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet sei eindeutig gewesen: "In der Region Xinjiang finden Menschenrechtsverletzungen statt. Und da können wir als deutsche Regierung nicht so tun, als ob wir davon nichts wüssten", sagte Brantner.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte am Donnerstag beim Abschluss der G7-Handelsministerkonferenz ein robusteres Auftreten gegenüber China angekündigt. "Die Naivität gegenüber China ist vorbei", sagte er.

L.Guglielmino--PV

Empfohlen

Britische Regierung ernennt neuen Botschafter in den USA

Die britische Regierung hat den ranghohen Diplomaten Christian Turner als neuen Botschafter in den USA ernannt. "Großbritannien und die USA haben eine sehr besondere Beziehung und Christians umfangreiche Erfahrung als herausragender Diplomat wird diese einzigartig enge Verbindung stärken und sicherstellen, dass sie weiterhin gedeiht", erklärte der britische Premierminister Keir Starmer am Donnerstag. Turners Vorgänger Peter Mandelson war im September wegen Enthüllungen über seine Freundschaft zu dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein abgesetzt worden.

Von der Leyen verschiebt Mercosur-Abkommen: Unterzeichnung frühestens im Januar

Das EU-Handelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten kommt frühestens im Januar. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verschob die Unterzeichnung nach Angaben ihrer Sprecherin beim EU-Gipfel am Donnerstag auf das kommende Jahr. Die EU und Brasilien planen einen Termin Anfang oder Mitte Januar, das Datum steht aber noch nicht fest. Die deutsche Bundesregierung zeigte sich optimistisch, dass der Abschluss dann gelingt.

Bundestag lehnt BSW-Forderung nach Neuauszählung von Wahl ab

Mit seiner Forderung nach einer Neuauszählung der Bundestagswahl hat das BSW weiter keinen Erfolg: Entsprechende Wahl-Einsprüche der Partei lehnte der Bundestag am Donnerstag ab. Der Wahlprüfungsausschuss des Parlaments hatte bereits vor zwei Wochen eine Ablehnung empfohlen, dieser Empfehlung folgte das Plenum. Die Partei spricht von "einem Skandal" und will nun vor dem Bundesverfassungsgericht klagen.

Von der Leyen will Unterzeichnung von Mercosur-Abkommen auf Januar verschieben

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verschiebt ihre Pläne für eine Unterzeichnung des Handelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten auf Januar. Das sagte von der Leyen den EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag beim Gipfel in Brüssel, wie die Nachrichtenagentur AFP von mehreren Diplomaten erfuhr. Zuvor hatte sich Brasilien offen für einen Aufschub gezeigt.

Textgröße ändern: