Pallade Veneta - Terrorverdächtiger Bundeswehrsoldat Franco A. abermals in Untersuchungshaft

Terrorverdächtiger Bundeswehrsoldat Franco A. abermals in Untersuchungshaft


Terrorverdächtiger Bundeswehrsoldat Franco A. abermals in Untersuchungshaft
Terrorverdächtiger Bundeswehrsoldat Franco A. abermals in Untersuchungshaft

Der wegen Terrorverdachts angeklagte Bundeswehrsoldat Franco A. ist seit Montag wieder in Untersuchungshaft. Bei einer Kontrolle A.s am Freitagabend in Offenbach seien Gegenstände gefunden worden, die als Beweismittel dienen könnten, teilte das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt am Main am Montag mit. Der Haftbefehl gegen A. sei nach einer Anhörung des Angeklagten in Vollzug gesetzt worden.

Textgröße ändern:

A. soll sich als syrischer Flüchtling getarnt und einen Anschlag geplant haben, er steht deswegen seit Mai in Frankfurt vor Gericht. Im Jahr 2017 hatte A. bereits für sieben Monate in Untersuchungshaft gesessen, bis der Bundesgerichtshof den Haftbefehl aufhob.

Nun gebe es weitere Erkenntnisse, erklärte das Gericht. Der Vorsitzende des Staatsschutzsenats habe Verdunkelungs- und Fluchtgefahr festgestellt und deshalb am Samstagabend in Eilzuständigkeit einen Haftbefehl erlassen. Am Sonntagvormittag habe ein Spezialeinsatzkommando der Polizei A. festgenommen.

Die Anklage wirft Franco A. vor allem die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat "aus einer völkisch-nationalistischen Gesinnung" heraus vor. Mögliche Opfer seines mutmaßlich geplanten Anschlags sollen unter anderem Politiker gewesen sein.

Zudem soll sich der mutmaßliche Rechtsextremist als syrischer Flüchtling "David Benjamin" aus Damaskus ausgegeben haben, um den Tatverdacht bei späteren Ermittlungen auf Asylbewerber in Deutschland zu lenken. Darüber hinaus soll er Munition und Sprengkörper aus den Beständen der Bundeswehr an sich genommen und illegal Gewehre besessen haben.

A.s Fall beschäftigt die Behörden seit Jahren. Im Januar 2017 wurde er auf dem Flughafen Wien festgenommen, als er versucht haben soll, eine dort zuvor von ihm auf der Toilette versteckte Pistole hervorzuholen. Nach seiner Festnahme verzögerte sich der Beginn des Prozesses: Der Staatsschutzsenat in Frankfurt hielt sich zunächst für nicht zuständig und verwies den Fall nach Darmstadt an das Landgericht.

Aufgrund einer Beschwerde der Bundesanwaltschaft eröffnete der Bundesgerichtshof schließlich das Verfahren vor dem OLG Frankfurt, wo es derzeit noch verhandelt wird. A. bestreitet bislang, einen Anschlag geplant zu haben.

R.Zarlengo--PV

Empfohlen

Ukraine-Gespräche in Berlin: Weiter Druck auf Kiew zur Aufgabe des Donbass

Bei den Ukraine-Gesprächen in Berlin ist die Abgabe der wichtigen Region Donbass an Russland offenbar weiter auf dem Tisch. Die US-Unterhändler beharrten darauf, Kiew werde dem aber nicht entsprechen, teilte ein hochrangiger Vertreter mit, der über die Gespräche zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine informiert wurde. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzte seine Gespräche mit den US-Vertretern am Montag fort. Unterdessen diskutierten die EU-Länder weiter über die Nutzung der in Europa eingefrorenen russischen Vermögen.

Bundesregierung hofft auf Fortschritt in Ukraine-Diplomatie - Erwartungen an USA

Die Bundesregierung erhofft sich von den Berliner Ukraine-Gesprächen Fortschritte hin zu einer Waffenstillstands-Vereinbarung. Aktuell sei es so, "dass die Bemühungen um einen Waffenstillstand in großen Pendelschlägen sich bewegen", sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius am Montag in Berlin. Ziel der laufenden Gespräche sei es, "diese Ausschläge zu reduzieren und vielleicht einen Korridor zu finden, auf den man sich einigen kann und auf dem ernsthafte Verhandlungen vor allem mit dem Aggressor, mit Russland stattfinden können".

Tschechien: EU-skeptische Koalition unter Regierungschef Babis vereidigt

Mehr als zwei Monate nach der Parlamentswahl in Tschechien hat die neue Regierung unter dem rechtspopulistischen Regierungschef Andrej Babis ihr Amt angetreten. Tschechiens Präsident Petr Pavel vereidigte die 15 Minister - 13 Männer und zwei Frauen - der Koalition aus nationalistischen und europaskeptischen Parteien am Montag, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die neue Regierung dürfte einen europa- und ukrainekritischeren Kurs einschlagen als das bisherige Mitte-Rechts-Kabinett von Petr Fiala.

Gespräche in Berlin: US-Unterhändler drängen Kiew weiter zur Aufgabe des Donbass

Die US-Unterhändler fordern die Ukraine weiter zu einer Aufgabe des Donbass auf. Dies teilte ein hochrangiger Vertreter, der über die Berliner Gespräche zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine informiert wurde, am Montag mit. Kiew werde dem aber nicht zustimmen. Die wichtige Region im Osten der Ukraine ist nur teilweise von Russland besetzt. Die Gespräche in Berlin wurden unterdessen nach Angaben aus Kiew fortgesetzt.

Textgröße ändern: