Pallade Veneta - DOSB-Chef Weikert schließt deutschen Olympia-Boykott aus

DOSB-Chef Weikert schließt deutschen Olympia-Boykott aus


DOSB-Chef Weikert schließt deutschen Olympia-Boykott aus
DOSB-Chef Weikert schließt deutschen Olympia-Boykott aus / Foto: FRANCK FIFE - SID

Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris wird nach Aussage von DOSB-Chef Thomas Weikert ungeachtet der Russland-Problematik auf jeden Fall ein deutsches Team am Start sein. "Einen Boykott schließen wir aus grundsätzlichen Erwägungen aus", sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes im Gespräch mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

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Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will mit seiner Exekutive ab Dienstag in Lausanne "Leitplanken" für die Rückkehr der bislang verbannten Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus beschließen - auch mit Blick auf die Spiele 2024 in Paris. In weiten Teilen der westlichen Welt stoßen diese Pläne angesichts des andauernden Angriffskrieges auf die Ukraine auf Widerstand.

Im DOSB jedenfalls könne man sich "die Teilnahme von russischen und belarussischen Sportlerinnen und Sportlern im Moment nicht vorstellen", sagte Weikert: "Wenn das IOC anders entscheidet, was sich abzeichnet, dann müssen unserer Ansicht nach bestimmte Voraussetzungen für einen Start von Athleten aus diesen Ländern gelten." Zudem müsse für die Athleten und Athletinnen, die antreten dürfen, "eine völlige Neutralität gelten, also keine nationalen Symbole, Farben und keine Hymnen. Wenn ich an der Kleidung erkennen kann, woher jemand kommt, auch wenn da nicht Russia draufsteht, dann ist das nicht neutral", sagte Weikert.

Auch die Dopingfrage müsse im Vorfeld geklärt werden. "Wir und viele andere Nationen auch haben Bedenken, wie es aktuell um die Testungen in Russland steht", sagte der frühere Präsident des Tischtennis-Weltverbandes: "Ich rechne damit, dass es vom IOC Vorschläge dazu geben wird, wie die Voraussetzungen für die Teilnahme russischer und belarussischer Athleten aussehen sollten."

Er verstehe, so Weikert, durchaus auch das Argument von IOC-Präsident Bach, der zuletzt erklärt hatte, er wolle den Sport nicht als politische Waffe, sondern als verbindende Kraft. Das IOC habe zunächst mal die Aufgabe, die Völker zu verbinden und zum sportlichen Wettbewerb einzuladen, aber: "Sport ist nicht unpolitisch, auch wenn anderes behauptet wird", sagte Weikert.

Die Haltung des DOSB in der Russland-Frage sei jedenfalls eindeutig: "Wir wollen nicht, dass sie wieder starten dürfen. Meine Vorahnung ist aber, dass das IOC eine Zulassung empfehlen wird." Zu einem Olympia-Boykott der Ukraine dürfe es allerdings in keinem Fall kommen. "Wir wollen ein starkes ukrainisches Team in Paris sehen und unterstützen ukrainische Athleten, die hier in Deutschland leben und trainieren."

J.Lubrano--PV

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