Pallade Veneta - FIS entscheidet über Russlands Rückkehr - DSV skeptisch

FIS entscheidet über Russlands Rückkehr - DSV skeptisch


FIS entscheidet über Russlands Rückkehr - DSV skeptisch
FIS entscheidet über Russlands Rückkehr - DSV skeptisch / Foto: Greg M. Cooper - IMAGO/GEPA pictures/SID

Der Internationale Ski- und Snowboardverband (FIS) entscheidet am Dienstag über die Rückkehr russischer Athletinnen und Athleten zur Olympia-Saison. FIS-Präsident Johan Eliasch gilt als Befürworter des Comebacks. Das wurde nicht zuletzt in einem Brief an die nationalen Verbände am Montag vergangener Woche deutlich, aus dem zuerst der norwegische Rundfunk (NRK) zitierte.

Textgröße ändern:

Dort heißt es unter anderem, die FIS sei "politisch neutral" und dies ein "heiliges Prinzip". Der Sport verbinde "wie nichts anderes", internationale Wettbewerbe würden "Brücken zwischen Völkern und Nationen" bauen. Und weiter: "Kein Athlet der Welt hat sich ausgesucht, wo er geboren wurde", die Sportlerinnen und Sportler dürften nicht "aus politischen Gründen als Waffe missbraucht" werden.

Der Brief wurde von Präsident Eliasch, Generalsekretär Michel Vion und CEO Urs Lehmann unterzeichnet. Die nationalen Verbände wurden darin aufgefordert, bis vergangenen Freitag ihre Sicht zum Thema kundzutun. Diese Umfrage soll als Grundlage für die Entscheidung dienen, die das FIS-Council nun treffen möchte.

Auch der Deutsche Skiverband (DSV) wurde gefragt. "Es ist und bleibt eine schwierige und vielschichtige Diskussion, in der es keine einfache oder eindeutige Lösung gibt", sagte DSV-Vorstand Stefan Schwarzbach dem SID: "Entsprechend respektieren wir die unterschiedlichen Bewertungen und Ansichten. Nach sorgfältiger Abwägung sind wir als Deutscher Skiverband aber zu der Einschätzung gekommen, dass die Argumente gegen eine Teilnahme russischer und weißrussischer Athletinnen und Athleten überwiegen."

"Letztlich muss die Entscheidung durch das höchste Gremium, das FIS-Council, getroffen werden", so Schwarzbach weiter: "Wir können nachvollziehen, dass es Positionen gibt, die eine Rückkehr unter neutraler Flagge befürworten. Wir sehen aber nach wie vor die große Gefahr, dass der Sport in beiden Ländern für politische Zwecke missbraucht wird. Eine Entscheidung gegen eine Teilnahme wäre aus unserer Sicht daher nachvollziehbar - auch wenn sie erneut diejenigen trifft, die am wenigsten dafür können: die Athletinnen und Athleten selbst, die seit drei Jahren die Leidtragenden sind."

In der "Regierung" des Weltverbandes sitzt auch der ehemalige DSV-Präsident Franz Steinle. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte der Sportnation Russland die Rückkehr im September angesichts des fortlaufenden Angriffskrieges gegen die Ukraine noch verweigert.

Sportlerinnen und Sportler aus Russland sind bei Olympia in Mailand 2026 aber wie in Paris 2024 als Einzelathleten unter neutraler Flagge und bei Erfüllung weiterer Kriterien zugelassen. Das Paralympische Komitee gestattete Russland dagegen den vollen Zugang, sofern die jeweiligen internationalen Sportartenverbände zustimmen. Der Biathlon-Weltverband IBU hat bereits beschlossen, dass sowohl der russische Biathlon-Verband als auch einzelne Starter gemäß der Entscheidung des IBU-Kongresses vom September 2022 weiterhin ausgeschlossen bleiben.

Vor der FIS-Entscheidung betonte etwa die norwegische Verbandspräsidentin Tove Moe Dyrhaug, es bestehe "kein Zweifel" an ihrem Standpunkt: "Wir wollen die Russen nicht zurück haben." Die Situation sei schließlich "unverändert, sie hat sich sogar eher noch verschlechtert".

I.Saccomanno--PV

Empfohlen

Olympia: ARD und ZDF präsentieren Übertragungsangebot

Die öffentlich-rechtlichen Sender haben ihr umfangreiches Übertragungsprogramm für die Olympischen Winterspiele in Mailand und Cortina vorgestellt. Insgesamt rund 220 Stunden werden ARD und ZDF zusammengenommen live von den Wettkämpfen in Italien (6. bis 22. Februar) berichten, dazu kommen jeweils bis zu 700 Stunden im Livestream auf den jeweiligen Online-Plattformen. Im gewohnten Wechsel übertragen die beiden Sender an jeweils neun Sendetagen.

Alcaraz trennt sich von Trainer Ferrero - López übernimmt

Tennisstar Carlos Alcaraz trennt sich zur kommenden Saison überraschend von seinem langjährigen Erfolgstrainer Juan Carlos Ferrero. Das verkündete der Weltranglistenerste aus Spanien in einem emotionalen Statement in den Sozialen Netzwerken. "Nach mehr als sieben gemeinsamen Jahren haben Juanki und ich beschlossen, unsere gemeinsame Geschichte als Trainer und Spieler zu beenden", schrieb Alcaraz, der bis auf Weiteres von Samuel López als Cheftrainer betreut wird.

Dreesen lobt Musiala: "Gehört etwas dazu"

Bayern Münchens Vorstandschef Jan-Christian Dreesen hat Jamal Musiala angesichts dessen bevorstehender Rückkehr für sein Durchhaltevermögen gelobt. "Er hat eine schwere Zeit hinter sich gebracht. Es gehört schon etwas dazu, sich so lange immer wieder zu motivieren", sagte Dreesen am Mittwoch bei einem Termin in Unterhaching.

EM-Kader: Gislason beruft vier Debütanten - Häfner nicht dabei

Vier Turnier-Debütanten, drei Europameister von 2016 - aber kein Kai Häfner: Deutschlands Handballer starten mit frischem Wind in ihre Medaillenjagd bei der Europameisterschaft. Bundestrainer Alfred Gislason nominierte am Mittwoch 18 Spieler, mit denen er im Januar in Dänemark das erste EM-Edelmetall seit zehn Jahren in Angriff nimmt.

Textgröße ändern: