Pallade Veneta - G7-Wissenschaftsakademien fordern mehr Tempo bei Klimaschutz und Energiewende

G7-Wissenschaftsakademien fordern mehr Tempo bei Klimaschutz und Energiewende


G7-Wissenschaftsakademien fordern mehr Tempo bei Klimaschutz und Energiewende
G7-Wissenschaftsakademien fordern mehr Tempo bei Klimaschutz und Energiewende / Foto: Frank Perry - AFP/Archiv

Die Nationalen Akademien der Wissenschaften der G7-Staaten dringen vor dem Gipfeltreffen in Elmau auf mehr Tempo bei Klimaschutz und Energiewende sowie Verbesserungen bei der Gesundheitsvorsorge. Für die notwendige umfassende Dekarbonisierung seien dringend internationale Maßnahmen erforderlich, hieß es in am Dienstag von der federführenden deutschen Leopoldina veröffentlichten Stellungnahmen. Diese wurden im Rahmen des Science7 Dialogue Forum 2022 in Berlin der Bundesregierung überreicht.

Textgröße ändern:

"Mit unseren Empfehlungen adressieren wir zentrale Gipfelthemen, für die es umgehend internationale Maßnahmen braucht", sagte Leopoldina-Präsident Gerald Haug bei der Übergabe der insgesamt vier Stellungnahmen an Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (SPD). Diese "greifen ineinander und betrachten jeweils das Gesamtsystem Erde", erläuterte Haug den systemischen Ansatz der Stellungnahmen.

"Der G7-Gipfel muss starke Impulse für den Klimaschutz, die Energiewende und die Verbesserung der globalen Pandemie- und Gesundheitsvorsorge setzen", forderten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie drängten auch auf mehr Anstrengungen für den Schutz der Ozeane und der Polargebiete. Koordinierte Schutzmaßnahmen seien hier umgehend erforderlich, denn die Weltmeere und die als Kryosphäre bezeichneten Eis- und Schneeregionen veränderten sich infolge der globalen Erwärmung schneller als je zuvor.

"In der Antarktis und in Grönland hat sich der Eisverlust stark beschleunigt, in der Arktis taut Permafrost. Der Ozean versauert und erwärmt sich, der Meeresspiegel steigt", stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fest. Angesichts dieser dramatischen Entwicklungen forderten sie eine massive Verringerung der Treibhausgasemissionen.

Um spätestens 2050 Klimaneutralität zu erreichen, sei eine Dekarbonisierung von Stromerzeugung und Gebäudeheizung ebenso erforderlich wie im Verkehrs- und Transportsektor, in Industrie und Landwirtschaft. Für eine gerechte Energiewende seien die Einführung eines internationalen Handelssystems für erneuerbare Energien sowie eine globale CO2-Bepreisung erforderlich.

Im Gesundheitsbereich fordern die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine bessere globale Pandemievorsorge sowie die Umsetzung des One-Health-Ansatzes, der die Gesundheit von Menschen, Tieren, Pflanzen und Umwelt eng miteinander verknüpft. Dringender Handlungsbedarf bestehe auch bei der Entwicklung neuer antiviraler Medikamente. Diese solle langfristig stärker gefördert werden.

Zum One-Health-Ansatz gegen Zoonosen und antimikrobielle Resistenzen hieß es, die Zerstörung von Ökosystemen "begünstigt das Auftreten von Krankheitserregern tierischen Ursprungs beim Menschen und umgekehrt". Durch die Zunahme antimikrobieller Resistenzen (AMR) verlören zudem die zur Behandlung von Infektionskrankheiten eingesetzten antimikrobiellen Medikamente wie Antibiotika an Wirksamkeit. All diese Probleme müssten in einem gemeinsamen Ansatz zusammen betrachtet werden.

Der G7-Gipfel findet vom 26. bis 28. Juni im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft im bayerischen Schloss Elmau statt. Die unter Federführung der Leopoldina erstellten Stellungnahmen der Wissenschaftsakademien der beteiligten Staaten sollen in die Beratungen der Staats- und Regierungschefs einfließen.

A.Rispoli--PV

Empfohlen

Forscher: Nasa-Erkundungsfahrzeug nimmt Geräusche von Mini-Blitzen auf dem Mars auf

Ein Roboter der US-Raumfahrtbehörde Nasa auf dem Mars hat nach Einschätzung von Wissenschaftlern erstmals Beweise für Blitze auf dem Roten Planeten gesammelt. Der Nasa-Rover "Perseverance", der den Mars seit 2021 erkundet, habe zufällig Geräusche dieser Blitze aufgenommen, heißt es in einem Beitrag, der diese Woche im Wissenschaftsmagazin "Nature" erschien. Die Frage, ob es im staubigen und wenig erforschten Mars-Klima überhaupt zu Blitzen kommen kann, beschäftigt die Wissenschaft seit Langem.

Entscheidung der ESA: Deutscher Astronaut soll zum Mond fliegen

Bei den geplanten Mond-Missionen der US-Raumfahrtbehörde Nasa soll auch ein deutscher Astronaut dabei sein. "Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die auf einer Mondmission fliegen werden, ESA-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden", sagte ESA-Chef Josef Aschbacher am Donnerstag bei der Ministerratstagung der Europäischen Weltraumorganisation in Bremen. Bei der ersten Mission werde ein Deutscher an Bord sein.

Bericht über Chip-Deal von Meta und Google: Nvidia stürzt an Wall Street ab

Nach einem Medienbericht über eine mögliche Chip-Partnerschaftzwischen der Facebook-Mutter Meta und Google ist der US-Technologieriese Nvidia an der Börse unter Druck geraten. Die Nvidia-Aktie verlor am Dienstag an der New Yorker Wall Street zeitweise mehr als sechs Prozent an Wert. Das Technologieportal "The Information" hatte berichtet, Meta könne möglicherweise Google-Chips in seinen Rechenzentren verwenden.

Schwedischer Bezahldienst Klarna kündigt eigene Kryptowährung an

Der schwedische Zahlungsanbieter Klarna hat die Einführung einer eigenen Kryptowährung angekündigt. KlarnaUSD solle ein sogenannter Stablecoin sein, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das bedeutet, dass der Wert der Kryptowährung an konventionelle Vermögenswerte wie etablierte Währungen oder Staatsanleihen gekoppelt wird. Derzeit wird die auf der dezentralen Blockchain-Technologie basierende Währung demnach getestet - eingeführt werden soll sie 2026.

Textgröße ändern: