Pallade Veneta - Flutschäden in Europa durch Klimawandel um acht Prozent gestiegen

Flutschäden in Europa durch Klimawandel um acht Prozent gestiegen


Flutschäden in Europa durch Klimawandel um acht Prozent gestiegen
Flutschäden in Europa durch Klimawandel um acht Prozent gestiegen / Foto: Michaela STACHE - AFP/Archiv

Bedingt durch die Erderwärmung sind die Schäden durch Überschwemmungen in Europa in den vergangenen rund 70 Jahren laut einer Untersuchung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) um rund acht Prozent gestiegen. Ein Forscherteam untersuchte 1729 Flutereignisse zwischen den Jahren 1950 und 2020, wie das PIK am Freitag in Potsdam mitteilte. Das Ergebnis wurde dann in Szenarien mit und ohne klimatische und sozioökonomische Veränderungen verglichen.

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Die wirtschaftlichen Schäden sowie die Zahl der Betroffenen erhöhte sich demnach durch die Auswirkungen des Klimawandels seit 1950 um etwa acht Prozent. Generell verdoppelten sich die wirtschaftlichen Schäden in diesem Zeitraum. Beliefen sie sich in den 1950er Jahren auf 37 Milliarden Euro, waren es im vergangenen Jahrzehnt bereits 71 Milliarden Euro.

In die Gesamtentwicklung flossen dabei der PIK-Studie zufolge allerdings unterschiedliche komplexe Faktoren ein, von denen der Klimawandel nur einer war. So sank die durch die Hochwasser verursachte finanzielle Belastung der Staaten gemessen am Bruttoinlandsproduktion zwischen 1950 und 1970 deutlich, da deren Volkswirtschaften viel stärker wuchsen als die Hochwasserschäden. Mit Blick auf diesen Maßstab entsprach die Belastung 2020 nur ein Drittel der von 1950.

Zudem erhöhten sich die Hochwasserschäden der Analyse zufolge insgesamt vor allem durch die zunehmende Besiedlung von flutgefährdeten Bereichen, während sie durch die Verbesserung von Schutzvorkehrungen zugleich wiederum deutlich begrenzt wurden. Der in der Fachzeitschrift "Science Advances" erschienenen Untersuchung zufolge senkten Anpassungsmaßnahmen die wirtschaftlichen Schäden seit 1950 um 63 Prozent und die Anzahl der Todesopfer seither um 52 Prozent.

Dabei gab es jedoch regionale Unterschiede etwa zwischen West- und Osteuropa. Zudem schwächte sich der Anpassungsfortschritt in den vergangenen 20 Jahren ab. Die Forscher werten dies als Hinweis darauf, dass Schutzmaßnahmen mit dem Klimawandel zunehmend schlechter mithalten könnten.

"Wir können Schäden durch Anpassung verringern, aber Anpassung hat ihre Grenzen“, erklärte Studienmitautorin Katja Frieler. "Mit zunehmender Erwärmung nähern wir uns diesen Grenzen."

L.Bufalini--PV

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