Pallade Veneta - Schneider in Belém: Klimaschutz eine Frage der sozialen Gerechtigkeit

Schneider in Belém: Klimaschutz eine Frage der sozialen Gerechtigkeit


Schneider in Belém: Klimaschutz eine Frage der sozialen Gerechtigkeit
Schneider in Belém: Klimaschutz eine Frage der sozialen Gerechtigkeit / Foto: John MACDOUGALL - AFP

Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) hat zu Beginn seiner Teilnahme an der Weltklimakonferenz hervorgehoben, dass es beim Klimaschutz auch um soziale Gerechtigkeit geht. Die sozialen Folgen der fortschreitenden Erderwärmung seien "dramatisch", die politischen Entscheider müssten die Klimafrage und die soziale Frage daher "zusammen denken", sagte Schneider am Montag bei einer Pressekonferenz bei den UN-Klimaverhandlungen im brasilianischen Belém (COP30).

Textgröße ändern:

Zu der sogenannten Just Transition, also einer sozial gerechten Klimawende, führt Schneider in Belém gemeinsam mit dem estnischen Umweltminister Andres Sutt die Verhandlungen bei der COP30. In der Pressekonferenz verwies er darauf, dass es "weltweit eine überwältigende Zustimmung" dafür gebe, internationale Maßnahmen gegen das "Menschheitsproblem" Klimakrise zu beschließen. "Aber wenn es konkret wird, dann wird es manchmal schwierig", fügte Schneider hinzu. Umwälzungen wie der Ausstieg aus fossilen Energieträgern müssten daher sozial gerecht gestaltet werden.

"Meine These ist: Der soziale Ansatz macht den Klimaschutz nicht langsamer, sondern schneller, weil er für mehr Akzeptanz sorgt", sagte Schneider. Als Beispiel nannte er Deutschlands Kohleausstieg, der auch die Gewerkschaften, Kommunen und Zivilgesellschaft einbezogen habe und mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze in bisherigen Kohleregionen verbunden wurde. Solche "aktive Strukturpolitik" bringe eine "dreifache Dividende für die Wirtschaft, für den sozialen Zusammenhalt und für schnelleren Klimaschutz".

Bei der Weltklimakonferenz begann am Montag die zweite und entscheidende Woche. Zentrale Streitthemen sind Klimahilfen für ärmere Länder und ehrgeizigere Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgas-Emissionen. Zum Stand der Verhandlungen sagte Schneider, es gebe die Hoffnung, dass es "diese Woche Bewegung hin zu einem konkreten Fahrplan" für einen Übergang weg von klimaschädlichen Energieträgern gebe. Diese Dynamik sei auch "dank der brasilianischen Präsidentschaft" entstanden.

Die Expertin für internationale Klimapolitik im Bundesumweltministerium, Heike Henn, sagte bei der Pressekonferenz, es habe in Belém eine "richtig gute erste Woche" gegeben. Brasilien bringe die Verhandlungen durch seine "sehr engagierte" und auch "ambitionierte" Präsidentschaft voran. Es sei aber damit zu rechnen, dass die Staaten, deren Eigeninteressen einem Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas entgegenstünden, in den kommenden Tagen noch "ein bisschen Stimmung" gegen den diskutierten Fahrplan für einen solchen Ausstieg machten.

D.Vanacore--PV

Empfohlen

Französisches Endlager kommt Umsetzung näher - Sicherheitsfragen bleiben

Das in Frankreich geplante Endlager für radioaktiven Atommüll ist seiner Umsetzung einen Schritt näher gekommen. Die französische Atomaufsicht beurteilte die Sicherheitsvorkehrungen für das unterirdische Lager im lothringischen Bure nahe der deutschen Grenze in einem am Donnerstag vorgestellten Bericht als "zufriedenstellend". Sie verwies aber zugleich auf zahlreiche Risiken, die weiter geprüft werden müssten. "Es ist eine wichtige Etappe, aber noch nicht das Ende der Geschichte", sagte der Vize-Generladirektor der Atomaufsicht (ASN), Pierre Bois, der Nachrichtenagentur AFP.

"Grüner Betrug": Trump lockert Emissionsregeln für Autos

US-Präsident Donald Trump hat gelockerte Emissionsregeln für Autohersteller angekündigt. Trump sagte am Mittwoch im Weißen Haus, er mache Auflagen seines Vorgängers Joe Biden rückgängig. Dadurch würden Autos erschwinglicher und Arbeitsplätze in der US-Autoindustrie geschützt, sagte Trump im Beisein von Managern der Konzerne Ford, General Motors und Stellantis.

EU-Kommission stellt Pläne für Beschaffung Seltener Erden vor

Die EU-Kommission stellt am Mittwoch ihre Pläne für eine zuverlässigere Beschaffung Seltener Erden für die europäische Industrie vor. EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné will die EU damit unabhängiger von China machen, das einen Großteil der weltweiten Produkten und Verarbeitung Seltener Erden kontrolliert. Er hatte Peking in der vergangenen Woche "Erpressung" in diesem Zusammenhang vorgeworfen.

Autos gerammt und in Höfen verschanzt: Wildschweinrotte raste durch Ortschaft

Eine Wildschweinrotte hat die Bewohner einer Ortschaft in Rheinland-Pfalz in Angst und Schrecken versetzt. Die rund zehn Tiere hatten sich offenbar verlaufen und rannten am Montagnachmittag aggressiv durch die Gemeinde, wie die Polizei am Abend in Landau mitteilte. Dabei streiften die Schweine parkende Fahrzeuge, einige Tiere "verschanzten sich in Privathöfen", wie es hieß.

Textgröße ändern: