Pallade Veneta - Regierung beschließt Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro pro Stunde

Regierung beschließt Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro pro Stunde


Regierung beschließt Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro pro Stunde
Regierung beschließt Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro pro Stunde

Die Bundesregierung hat die Anhebung des Mindestlohns in einem Schritt auf zwölf Euro pro Stunde beschlossen. Das Kabinett billigte am Mittwoch einen Gesetzentwurf von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), demnach soll die neue Lohnuntergrenze ab Oktober gelten. Von der Erhöhung "profitieren über sechs Millionen hart arbeitende Menschen, vor allem in Ostdeutschland und vor allem Frauen", erklärte Heil.

Textgröße ändern:

Zugute komme der Lohn insbesondere den Menschen, "die in der Pandemie dieses Land am Laufen gehalten haben", fuhr der Minister fort. Das Gesetz sieht zudem eine Erhöhung der Entgeltgrenze für Minijobs auf 520 Euro vor. Es muss nun noch das parlamentarische Verfahren durchlaufen.

In Deutschland gilt seit dem Jahresbeginn ein gesetzlicher Mindestlohn von 9,82 Euro. Die Lohnuntergrenze soll planmäßig zum 1. Juli auf 10,45 Euro steigen. Später soll dann der einmalige Erhöhungsschritt auf zwölf Euro erfolgen, bevor im Anschluss wieder die Mindestlohnkommission übernimmt und die weiteren Erhöhungsschritte prüft. Das allerdings soll nach Angaben der Mindestlohnkommission erst wieder Mitte 2023 passieren.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) begrüßte die geplante Erhöhung. Das sei "eine Frage der Wertschätzung der Arbeit vieler Millionen Menschen hierzulande und ein wichtiger Schritt, um Armut zu vermeiden", erklärte Vorstandsmitglied Stefan Körzell. Der Bundestag müsse das Gesetz daher nun rasch beschließen. Die Erhöhung komme auch der Konjunktur zugute, weil dadurch die Kaufkraft steige.

Als "Fehler" bezeichnete der DGB hingegen die im Rahmen des Gesetzes geplante Ausweitung der Minijob-Grenze, die künftig an die Höhe des Mindestlohns gekoppelt werden soll. Damit werde die Chance auf eine grundlegende Reform vertan und viele Millionen Beschäftigte fielen damit auch weiterhin nicht unter den Schutz der gesetzlichen Sozialversicherung, kritisierte der DGB.

Der Arbeitgeberverband BDA äußerte Kritik. Mit den Plänen der Regierung werde "die vertrauensvolle Zusammenarbeit der vergangenen Jahre in der Mindestlohnkommission schwer gestört", erklärte Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger. Mit der Umgehung des Gremiums werde der Mindestlohn zum "Spielball der Politik".

Kritik kam dazu auch von der Arbeitnehmergruppe der Unionsfraktion. Das Ziel sei das richtige, der Weg aber der falsche, erklärte ihr Vorsitzender Axel Knoerig (CDU). Die Mindestlohnkommission dürfe "nicht umgangen werden". Im nun anlaufenden Gesetzgebungsverfahren müsse die Ampel daher "nachbessern und auch die Kriterien des Auftrags der Kommission ergänzen, damit es in Zukunft keinen politisch festgelegten Mindestlohn gibt und dennoch ein angemessener Anstieg gewährleistet ist".

G.Riotto--PV

Empfohlen

"Ganz neues System": Arbeitsministerin Bas für grundlegende Rentenreform

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat sich für eine grundlegende Rentenreform ausgesprochen. "Es wird nicht reichen, nur an zwei Schräubchen zu drehen, sondern wir brauchen ein ganz neues System", sagte Bas am Freitagabend in den ARD-"Tagesthemen". Es müssten "alle Vorschläge auf den Tisch", vom Renteneintrittsalter bis zum Kreis der Einzahlenden.

Mangelnde Transparenz: EU verhängt Millionenstrafe gegen X

Ungeachtet von Warnungen aus dem Weißen Haus hat die EU-Kommission gegen die Onlineplattform X eine Geldbuße von 120 Millionen Euro verhängt. Die Brüsseler Behörde begründete dies am Freitag mit mangelnder Transparenz bei Werbung und Nutzerkonten auf der Plattform von Tech-Milliardär Elon Musk. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump warf der EU "Zensur" vor.

USA: Nicht mehr alle Neugeborene sollen gegen Hepatitis B geimpft werden

Unter US-Präsident Donald Trump eingesetzte Experten haben für eine Kehrtwende bei Impfungen von Säuglingen plädiert. Die Impfkommission empfahl am Freitag, Neugeborene in den USA nicht mehr grundsätzlich gegen Hepatitis B zu immunisieren. Dabei handelt es sich um eine Leberentzündung, die im schlimmsten Fall bei Kindern zum Tod führen kann. Kinderarzt-Vertreter kritisierten die neue Vorgabe als "unverantwortlich".

Gericht untersagt Eurowings irreführende Werbung mit CO2-Ausgleich

Die Fluggesellschaft Eurowings hat bei der Flugbuchung einem Gerichtsurteil zufolge Verbraucherinnen und Verbraucher mit Angaben über den CO2-Ausgleich von Flugreisen in die Irre geführt. Das Oberlandesgericht Düsseldorf untersagte der Airline, bei Online-Ticketkäufen auf bestimmte Art und Weise mit der Kompensation von CO2-Emissionen zu werben, wie das Gericht am Freitag erklärte. Damit gab es der Berufung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) statt. (Az. I-20 U 38/25)

Textgröße ändern: