Pallade Veneta - Mobilfunkbetreiber müssen System für Warn-SMS binnen eines Jahres aufbauen

Mobilfunkbetreiber müssen System für Warn-SMS binnen eines Jahres aufbauen


Mobilfunkbetreiber müssen System für Warn-SMS binnen eines Jahres aufbauen
Mobilfunkbetreiber müssen System für Warn-SMS binnen eines Jahres aufbauen

Binnen eines Jahres müssen die deutschen Mobilfunknetzbetreiber die technischen Voraussetzungen zur Versendung von Warn-SMS im Katastrophenfall schaffen. Am Mittwoch veröffentlichte die Bundesnetzagentur in Bonn eine technische Richtlinie mit den detaillierten Vorgaben des Systems, welche die Betreiber nun umsetzen müssen. Nach Angaben der Behörde tritt die Richtlinie am Donnerstag in Kraft. Die Unternehmen haben dann ein Jahr lang Zeit, die nötige technologische Infrastruktur aufzubauen.

Textgröße ändern:

Die Einführung von Warn-SMS nach dem Cell Broadcast-Prinzip (CB) ist eine Lehre aus der verheerenden Flutkatastrophe in Westdeutschland im vergangenen Jahr. Dabei werden automatisiert Warn-SMS an alle Handys und anderen Empfangsgeräte verschickt, die sich im Bereich bestimmter Funkzellen befinden.

Das System ist in anderen Ländern schon länger in Betrieb, fehlt in Deutschland aber bislang. Eine entsprechende Verordnung zur Einführung des Warnsystems trat im Dezember in Kraft.

Aufbauend darauf regelt die technische Richtline der Netzagentur nun die Details der Umsetzung. Sie erhält genaue Spezifikationen und legt die organisatorischen Abläufe und Anforderungen bis in Einzelheiten fest. Die Betreiber müssen für ihr Netz unter anderem je zwei Cell-Broadcast-Center (CBC) vorhalten, die ständig einsatzbereit sind und die SMS parallel und gleichzeitig in GSM-, LTE- und 5G-Netze schicken.

Die Doppelstruktur dient demnach der Absicherung im Falle des Ausfalls eines CBC-Zentrums. Die technische Richtlinie legt in diesem Zusammenhang unter anderem fest, dass zwischen beiden Einrichtungen ein Abstand von mindestens 200 Kilometern liegt. Geregelt ist darin etwa auch, dass beide Zentralen über eine eigenständige Notstromversorgung verfügen.

Cell Broadcast hat gegenüber Warnungen per Notfall-App den Vorteil, dass automatisch alle Mobilfunkgeräte in einem bestimmten Bereich bedient werden. Vorherige Anmeldungen oder andere aktive Handlungen der Nutzerinnen und Nutzer sind nicht erforderlich.

Die Warnmeldungen selbst stammen von den Behörden und werden weiterhin parallel auch über andere Kanäle verbreitet, etwa durch Warnapps oder Medien. Die Warn-SMS sollen Alarmierungswege in Deutschland lediglich ergänzen.

Ein weiterer Vorteil des Systems im Notfall ist der geringere Bedarf an Übertragungskapazität etwa im Vergleich zum Betrieb von Apps. Das erhöht die Chancen einer Zustellung auch im Falle einer Störung oder Überlastung der Netze. Bei einem Totalausfall der Mobilfunknetze ist jedoch auch das Cell Broadcasting-System nicht mehr funktionsfähig.

F.Abruzzese--PV

Empfohlen

Russisches Gericht verurteilt Raiffeisen Bank International zu Ausgleichszahlung

Ein russisches Gericht hat die weiterhin in Russland aktive österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) zu einer Ausgleichszahlung in Höhe von 339 Millionen Euro für die durch europäische Sanktionen verursachten Verluste des russischen Unternehmens Rasperia verurteilt. Die Summe entspreche den in Österreich eingefrorenen Vermögenswerten, erklärte RBI am Donnerstag. Die Bank kündigte an, Berufung gegen das Urteil einzulegen.

Mercosur-Abkommen: Aufschub auf kommendes Jahr möglich

Die Unterzeichnung eines EU-Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten könnte auf das kommende Jahr verschoben werden. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zeigte sich am Donnerstag bereit, der in der Frage zerstrittenen EU auf Wunsch Italiens weitere Bedenkzeit einzuräumen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) warb beim EU-Gipfel in Brüssel für einen raschen Abschluss, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zementierte hingegen seine Ablehnung. In Brüssel demonstrierten derweil tausende Landwirte.

Korruptionsverdacht: Durchsuchung bei französischer Kulturministerin Dati

Die französische Kulturministerin Rachida Dati ist erneut im Visier der Justiz: Ermittler durchsuchten am Donnerstag ihre Wohnung, das Kulturministerium und das Rathaus eines Pariser Viertels, wo sie Bezirksbürgermeisterin ist. Anlass dafür sei der Verdacht auf Korruption, Veruntreuung öffentlicher Gelder und Geldwäsche, teilte die Finanzstaatsanwaltschaft mit.

Verbraucherschützer fordern EU-weit mehr Transparenz bei Mogelpackungen

Ob Produkte mit weniger Inhalt oder Änderungen an der Rezeptur - versteckte Preiserhöhungen durch Mogelpackungen führen nach Auffassung von Verbraucherschützern dazu, dass Kundinnen und Kunden weniger für ihr Geld bekommen. Nötig sei deshalb "eine EU-weite Lösung, wie Mogelpackungen gekennzeichnet werden können", forderte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Donnerstag. Der Handelsverband Deutschland verwies hingegen auf die Lebensmittelindustrie, das Problem sei dort fehlender Wettbewerb.

Textgröße ändern: