Pallade Veneta - Bauern warnen vor "Preissprüngen in ungekanntem Ausmaß" bei Lebensmitteln

Bauern warnen vor "Preissprüngen in ungekanntem Ausmaß" bei Lebensmitteln


Bauern warnen vor "Preissprüngen in ungekanntem Ausmaß" bei Lebensmitteln
Bauern warnen vor "Preissprüngen in ungekanntem Ausmaß" bei Lebensmitteln

Deutschlands Landwirte warnen vor "Preissprüngen in bisher ungekanntem Ausmaß" bei Lebensmitteln infolge des Ukraine-Kriegs. Die Landwirtschaft, aber auch die gesamte Lebensmittelkette sei mit massiven Kostensteigerungen insbesondere in den Bereichen Energie, Kraftstoff, Düngemittel und Logistikproblemen konfrontiert, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Papier des Deutschen Bauernverbands (DBV). Er forderte dringend "kurz- und langfristige Maßnahmen" der Bundesregierung und der EU zur Stabilisierung der Agrarerzeugung.

Textgröße ändern:

Der Vizepräsident des Bauernverbands Schleswig-Holstein, Klaus-Peter Lucht, sagte der "Bild"-Zeitung vom Freitag, er rechne insgesamt mit einem Anstieg der Lebensmittelpreise um durchschnittlich 20 bis 40 Prozent. Der Brotpreis "könnte sich verdoppeln. Auf bis zu zehn Euro".

Einige Produkte könnten sogar dauerhaft nicht mehr verfügbar sein, wie Sonnenblumen- und Rapsöl oder Aprikosenmarmelade, sagte Lucht weiter. "Durch den Ukraine-Krieg wird es diese bald nicht mehr im Supermarkt geben." Diese Lebensmittel stammen vorwiegend aus der Ukraine.

Der Bauernverband warnt in seinem Papier, dass der Ukraine-Krieg "massive negative Folgen für die Welternährungslage" haben wird, vor allem in Nordafrika, im mittleren Osten und in Asien. Die Ernährungs- und Versorgungssicherheit sowohl in Deutschland als auch in der EU rückten nun wieder stärker in den Fokus - neben dem Klimawandel und dem Erhalt der Biodiversität.

Um die Produktion kurzfristig zu steigern, haben EU und Bundesregierung bereits vorgeschlagen, dass die Landwirtinnen und Landwirte sogenannte ökologische Vorrangflächen, etwa Brachen, in diesem Jahr ausnahmsweise bebauen dürfen. Dies müsse "zügig, wirksam und praxistauglich" umgesetzt werden, heißt es im Papier des Verbandes. Die deutschen Bauern sollten auf solchen Flächen auch Pflanzenschutzmittel verwenden dürfen, fordert der Verband.

Schließlich mahnt der Verband auch zu einem "besonderen Augenmerk" auf die Düngemittelherstellung in Deutschland und in der EU. In Deutschland stammt der Stickstoff in der Landwirtschaft demnach zur Hälfte aus zugekauftem Mineraldünger, dessen Herstellung sehr energieintensiv und auf Erdgas angewiesen ist. Bei einer Unterbrechung der Gasversorgung und damit der Produktion von Dünger wären "ab 2023 deutlich geringere Ernten vorprogrammiert".

D.Vanacore--PV

Empfohlen

Butterpreis sinkt weiter - 250 Gramm bei Lidl und Norma für 99 Cent

Die Discounter Lidl und Norma haben den Butterpreis weiter gesenkt - auf unter einen Euro. Bei Lidl werden für ein Paket Butter zu 250 Gramm der Eigenmarke Milbona seit Freitag 0,99 Euro statt wie zuvor 1,19 Euro fällig, wie der Lebensmittelhändler am Freitagabend mitteilte. Norma kündigte am Samstag denselben Preisschritt für Butter seiner Eigenmarke Landfein an.

"Ganz neues System": Arbeitsministerin Bas für grundlegende Rentenreform

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat sich für eine grundlegende Rentenreform ausgesprochen. "Es wird nicht reichen, nur an zwei Schräubchen zu drehen, sondern wir brauchen ein ganz neues System", sagte Bas am Freitagabend in den ARD-"Tagesthemen". Es müssten "alle Vorschläge auf den Tisch", vom Renteneintrittsalter bis zum Kreis der Einzahlenden.

Mangelnde Transparenz: EU verhängt Millionenstrafe gegen X

Ungeachtet von Warnungen aus dem Weißen Haus hat die EU-Kommission gegen die Onlineplattform X eine Geldbuße von 120 Millionen Euro verhängt. Die Brüsseler Behörde begründete dies am Freitag mit mangelnder Transparenz bei Werbung und Nutzerkonten auf der Plattform von Tech-Milliardär Elon Musk. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump warf der EU "Zensur" vor.

USA: Nicht mehr alle Neugeborene sollen gegen Hepatitis B geimpft werden

Unter US-Präsident Donald Trump eingesetzte Experten haben für eine Kehrtwende bei Impfungen von Säuglingen plädiert. Die Impfkommission empfahl am Freitag, Neugeborene in den USA nicht mehr grundsätzlich gegen Hepatitis B zu immunisieren. Dabei handelt es sich um eine Leberentzündung, die im schlimmsten Fall bei Kindern zum Tod führen kann. Kinderarzt-Vertreter kritisierten die neue Vorgabe als "unverantwortlich".

Textgröße ändern: