Pallade Veneta - Journalistenverbände fordern sofortige Freilassung von Julian Assange

Journalistenverbände fordern sofortige Freilassung von Julian Assange


Journalistenverbände fordern sofortige Freilassung von Julian Assange
Journalistenverbände fordern sofortige Freilassung von Julian Assange

Deutsche Journalistenverbände fordern die sofortige Freilassung des in Großbritannien inhaftierten Wikileaks-Gründer Julian Assange. Assange müsse umgehend freikommen und dürfe nicht an die USA ausgeliefert werden, erklärten am Montag der Deutsche Journalisten-Verband (DJV), die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in Verdi (dju), Reporter ohne Grenzen (RSF) und Netzwerk Recherche.

Textgröße ändern:

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) müsse sich bei seinem USA-Besuch Anfang kommender Woche bei US-Präsident Joe Biden in Washington "mit Nachdruck" dafür einsetzen, dass die USA die Anklage gegen Assange fallenlassen, verlangten die Organisationen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz waren auch Vertreter des Österreichischen Journalist*innen Clubs und des Club Suisse de la Presse zugeschaltet, um die Forderungen zu unterstützen.

Assange sitzt seit zweieinhalb Jahren in London in Haft. Die USA fordern seine Auslieferung; dort droht dem 50-Jährigen unter anderem wegen des Vorwurfs der Spionage eine lange Gefängnisstrafe. Kürzlich ging die gerichtliche Auseinandersetzung um die mögliche Auslieferung in eine neue Runde.

Vor seiner Inhaftierung hatte Assange sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft gelebt, um einer Auslieferung an Schweden zu entgehen. Dort sollte ihm wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs der Prozess gemacht werden, die Anschuldigungen wurden jedoch fallen gelassen. Assange und seine Unterstützer haben die Verfahren immer wieder als politisch motiviert kritisiert.

"Der Umgang mit Julian Assange ist eine Schande für die Pressefreiheit und die Rechtsstaatlichkeit", erklärte am Montag der DJV-Vorsitzende Frank Überall. "Mit dem Verfahren gegen ihn wird ein verheerendes Signal an Journalistinnen und Journalisten sowie Whistleblower weltweit gesendet." Assange gehöre "unverzüglich freigelassen".

"Das Verhalten Großbritanniens im Fall Assange ist eines Rechtsstaats nicht würdig", urteilte auch RSF-Geschäftsführer Christian Mihr. "Über zwei Jahre konnten wir immer wieder im Gericht beobachten, dass das Verfahren nichts als eine politisch motivierte Farce ist." Es sei "überfällig", dass sich die neue Bundesregierung in der Angelegenheit klarer positioniere als die der vorherigen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

D.Bruno--PV

Empfohlen

Mangelnde Transparenz: EU verhängt Millionenstrafe gegen X

Ungeachtet von Warnungen aus dem Weißen Haus hat die EU-Kommission gegen die Onlineplattform X eine Geldbuße von 120 Millionen Euro verhängt. Die Brüsseler Behörde begründete dies am Freitag mit mangelnder Transparenz bei Werbung und Nutzerkonten auf der Plattform von Tech-Milliardär Elon Musk. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump warf der EU "Zensur" vor.

USA: Nicht mehr alle Neugeborene sollen gegen Hepatitis B geimpft werden

Unter US-Präsident Donald Trump eingesetzte Experten haben für eine Kehrtwende bei Impfungen von Säuglingen plädiert. Die Impfkommission empfahl am Freitag, Neugeborene in den USA nicht mehr grundsätzlich gegen Hepatitis B zu immunisieren. Dabei handelt es sich um eine Leberentzündung, die im schlimmsten Fall bei Kindern zum Tod führen kann. Kinderarzt-Vertreter kritisierten die neue Vorgabe als "unverantwortlich".

Gericht untersagt Eurowings irreführende Werbung mit CO2-Ausgleich

Die Fluggesellschaft Eurowings hat bei der Flugbuchung einem Gerichtsurteil zufolge Verbraucherinnen und Verbraucher mit Angaben über den CO2-Ausgleich von Flugreisen in die Irre geführt. Das Oberlandesgericht Düsseldorf untersagte der Airline, bei Online-Ticketkäufen auf bestimmte Art und Weise mit der Kompensation von CO2-Emissionen zu werben, wie das Gericht am Freitag erklärte. Damit gab es der Berufung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) statt. (Az. I-20 U 38/25)

Medienberichte: Empfehlung für Erhöhung von Rundfunkbeitrag überraschend reduziert

Beim seit Jahren umstrittenen Thema Rundfunkbeitrag gibt es Medienberichten zufolge eine überraschende Entwicklung. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) reduzierte ihre Beitragsempfehlung, wie die Branchendienst Medieninsider und DWDL am Freitag berichteten. Demnach empfiehlt die KEF eine Erhöhung um 28 Cent auf 18,64 Euro zum 1. Januar 2027 - statt der ursprünglich empfohlenen 18,94 Euro.

Textgröße ändern: