Pallade Veneta - EU-Kommission will mit Normungsstrategie digitale Ambitionen stärken

EU-Kommission will mit Normungsstrategie digitale Ambitionen stärken


EU-Kommission will mit Normungsstrategie digitale Ambitionen stärken
EU-Kommission will mit Normungsstrategie digitale Ambitionen stärken

Die EU-Kommission hat eine neue Normungsstrategie vorgestellt. Diese ziele unter anderem darauf ab, den Wandel hin zu einer digitalen Wirtschaft zu ermöglichen und demokratische Werte in Technologieanwendungen zu verankern, teilte die Kommission am Mittwoch in Brüssel mit. Normen seien weitgehend unsichtbar, spielten aber eine maßgebliche Rolle in vielen Bereichen des täglichen Lebens - ob es sich um WLAN-Frequenzen, vernetztes Spielzeug oder Skibindungen handele.

Textgröße ändern:

Wie die EU-Kommission erklärte, sei wegen des raschen Innovationstempos, den ökologischen und digitalen Ambitionen sowie der Auswirkungen technologischer Standards auf die demokratischen Werte ein zunehmend strategischer Ansatz für die Normung nötig. Die Ambitionen der EU im Hinblick auf eine klimaneutrale, resiliente und kreislauforientierte Wirtschaft ließen sich ohne europäische Normen nicht verwirklichen.

Kommissionsvizepräsidentin Margrethe Vestager erklärte, "Bemühungen, mit denen sichergestellt wird, dass für die Zwecke der künstlichen Intelligenz verwendete Daten geschützt sind und mobile Geräte nicht gehackt werden können, beruhen auf Normen und müssen mit demokratischen Werten der EU im Einklang stehen." Ebenso seien für wichtige Investitionsvorhaben etwa im Bereich Wasserstoff- und Batterientechnologie Normen nötig.

Die deutsche Wirtschafts-Staatssekretärin Franziska Brantner (Grüne) erklärte, während es für die etablierten Industriezweige bewährte Normen und Standards gebe, sei bei den Zukunftstechnologien noch viel im Fluss. "Es ist gut, dass die EU die europäische Normung hier stärken will." Andere globale Akteure, Staaten aber auch Unternehmen, stellten sich in der Normung aktuell immer stärker auf - "die Strategie der EU kommt deshalb zum richtigen Zeitpunkt. Im internationalen Wettbewerb gilt: Wer den Standard hat, hat den Markt."

Der Präsident des Digitalverbands Bitkom, Achim Berg, erklärte, Europa habe in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten in der internationalen Normung an Boden verloren und speziell in den Bereichen Software und Künstliche Intelligenz (KI) nie richtig Fuß gefasst. Deshalb sei die Strategie höchste Zeit. Die Normen selbst aber dürften nicht von der Kommission, sie müssten von den Unternehmen geschrieben werden.

O.Merendino--PV

Empfohlen

Mangelnde Transparenz: EU verhängt Millionenstrafe gegen X

Ungeachtet von Warnungen aus dem Weißen Haus hat die EU-Kommission gegen die Onlineplattform X eine Geldbuße von 120 Millionen Euro verhängt. Die Brüsseler Behörde begründete dies am Freitag mit mangelnder Transparenz bei Werbung und Nutzerkonten auf der Plattform von Tech-Milliardär Elon Musk. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump warf der EU "Zensur" vor.

USA: Nicht mehr alle Neugeborene sollen gegen Hepatitis B geimpft werden

Unter US-Präsident Donald Trump eingesetzte Experten haben für eine Kehrtwende bei Impfungen von Säuglingen plädiert. Die Impfkommission empfahl am Freitag, Neugeborene in den USA nicht mehr grundsätzlich gegen Hepatitis B zu immunisieren. Dabei handelt es sich um eine Leberentzündung, die im schlimmsten Fall bei Kindern zum Tod führen kann. Kinderarzt-Vertreter kritisierten die neue Vorgabe als "unverantwortlich".

Gericht untersagt Eurowings irreführende Werbung mit CO2-Ausgleich

Die Fluggesellschaft Eurowings hat bei der Flugbuchung einem Gerichtsurteil zufolge Verbraucherinnen und Verbraucher mit Angaben über den CO2-Ausgleich von Flugreisen in die Irre geführt. Das Oberlandesgericht Düsseldorf untersagte der Airline, bei Online-Ticketkäufen auf bestimmte Art und Weise mit der Kompensation von CO2-Emissionen zu werben, wie das Gericht am Freitag erklärte. Damit gab es der Berufung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) statt. (Az. I-20 U 38/25)

Medienberichte: Empfehlung für Erhöhung von Rundfunkbeitrag überraschend reduziert

Beim seit Jahren umstrittenen Thema Rundfunkbeitrag gibt es Medienberichten zufolge eine überraschende Entwicklung. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) reduzierte ihre Beitragsempfehlung, wie die Branchendienst Medieninsider und DWDL am Freitag berichteten. Demnach empfiehlt die KEF eine Erhöhung um 28 Cent auf 18,64 Euro zum 1. Januar 2027 - statt der ursprünglich empfohlenen 18,94 Euro.

Textgröße ändern: