Pallade Veneta - Rheinmetall kauft Militärsparte der Lürssen-Werft

Rheinmetall kauft Militärsparte der Lürssen-Werft


Rheinmetall kauft Militärsparte der Lürssen-Werft
Rheinmetall kauft Militärsparte der Lürssen-Werft / Foto: Ronny HARTMANN - AFP

Der Rüstungskonzern Rheinmetall kauft die Militärsparte der Lürssen-Werft. Mit der "strategischen Akquisition" weite Rheinmetall sein Portfolio auf den Marineschiffbau aus und baue seine Position als führender Anbieter für Verteidigungstechnologie in Deutschland und Europa aus, teilte das Düsseldorfer Unternehmen am Montag mit. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Die Kartellbehörden müssen dem Kauf noch zustimmen.

Textgröße ändern:

Den Vollzug der Übernahme streben die beiden Unternehmen bereits Anfang 2026 an. Damit werde Rheinmetall "zu Lande, zu Wasser, in der Luft und im Weltraum ein relevanter Akteur sein", erklärte Unternehmenschef Armin Papperger. Rheinmetall entwickle sich damit zum "Domänen-übergreifenden Systemhaus". Das Unternehmen produziert demnach bereits Teile für die Marine in zahlreichen Ländern, etwa Simulationslösungen und Schutzsysteme.

Papperger erklärte: "Die aktuelle Konfliktlage zeigt, dass es auch im maritimen Bereich immer mehr auf militärische Durchsetzungsfähigkeit ankommt." Rheinmetall wolle dem massiv steigenden Bedarf der Seestreitkräfte und den steigenden Budgets für die Beschaffung "mit leistungsfähigen Systemlösungen entsprechen" - etwa "Marine-Flugkörper und -Werfer, Haupt- und Sekundärgeschütze für die Marine, die Raketenabwehr, Sensoren und weitere Elektronik".

Ein weiterer Vorteil für Rheinmetall ergebe sich aus der Erweiterung der Fertigungskapazitäten und der Ausweitung der industriellen Basis des Konzerns in Norddeutschland. Mit der Fahrzeugproduktion der Division Vehicle Systems Rheinmetalls, die etwa in Kiel und Flensburg Standorte habe, seien "auf Basis gemeinsamer Material- und Technologiekompetenzen Synergieeffekte zu erwarten".

Naval Vessels Lürssen (NVL) betreibt vier Werften in Deutschland, in Wolgast in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Wilhelmshaven, dazu kommen internationale Standorte. Die Werftengruppe beschäftigt rund 2100 Menschen und machte 2024 einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro. NVL habe seit den Anfängen vor rund 150 Jahren "auf ihren Werften rund 1000 Schiffe gebaut und an über fünfzig verschiedene Marinen und Küstenwachen ausgeliefert".

Rheinmetall hat rund 40.000 Beschäftigte und machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 9,8 Milliarden Euro. Seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine hat sich der Börsenkurs von Rheinmetall etwa verzwanzigfacht.

F.Amato--PV

Empfohlen

Veggie-Burger: EU-Entscheidung über Namensverbot vertagt

Veggie-Burger, Seitan-Schnitzel und Soja-Würstchen: Die Entscheidung über ein Verbot solcher Bezeichnungen für vegetarische Fleischersatzprodukte ist in Brüssel vertagt worden. Vertreter aus dem Europaparlament und dem Rat der 27 EU-Länder konnten sich nach Angaben von Verhandlungsteilnehmern am Mittwoch nicht auf einen Kompromiss einigen. Die Beratungen über die entsprechende Gesetzesreform sollen demzufolge erst im kommenden Jahr weitergehen.

EU-Verhandler vertagen Entscheidung über Namensverbot für Veggie-Burger

EU-Verhandler in Brüssel haben eine Entscheidung über ein Verbot von Bezeichnungen wie Veggie-Burger und Soja-Schnitzel vertagt. Vertreter aus dem Europaparlament und dem Rat der 27 EU-Länder konnten sich nach Angaben von Verhandlungsteilnehmern am Mittwoch nicht auf einen Kompromiss einigen. Die Verhandlungen sollen demzufolge erst im kommenden Jahr weitergehen.

Bundesregierung bringt Gesetz für klimaverträglicheres Tanken auf den Weg

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch einen Gesetzesentwurf des Bundesumweltministeriums zur Weiterentwicklung der sogenannten Treibhausgasminderungs-Quote (THG-Quote) auf den Weg gebracht. Diese Quote sei "das zentrale gesetzliche Instrument, um die Treibhausgasemissionen von Kraftstoffen zu senken", erklärte das Ministerium in Berlin. Die Quote legt fest, in welcher Höhe Kraftstoffanbieter den CO2-Ausstoß verringern müssen.

Glasfaserausbau: Monopolkommission warnt vor zu dominanter Stellung der Telekom

Die Monopolkommission hat im Zuge des Glasfaserausbaus und der perspektivischen Abschaltung der Kupfernetzwerke für Festnetzinternet vor einer Monopolbildung durch die Telekom gewarnt. "Wir sind gerade in einer kritischen Übergangsphase von Kupfer zur Glasfasertechnologie", erklärte der Vorsitzende des Beratergremiums, Tomaso Duso, am Mittwoch. "Es besteht die Gefahr, dass die ehemaligen Staatsmonopolisten wieder dominant werden."

Textgröße ändern: