Pallade Veneta - US-Arbeitsmarkt schwächelt weiter - große Unsicherheit wegen fehlender Daten

US-Arbeitsmarkt schwächelt weiter - große Unsicherheit wegen fehlender Daten


US-Arbeitsmarkt schwächelt weiter - große Unsicherheit wegen fehlender Daten
US-Arbeitsmarkt schwächelt weiter - große Unsicherheit wegen fehlender Daten / Foto: SAUL LOEB - AFP

Der Arbeitsmarkt in den USA schwächelt weiterhin. Private Firmen schufen im Oktober zwar mehr Arbeitsplätze als erwartet, im Vergleich zum Jahresbeginn seien die Einstellungen aber "bescheiden", erklärte der Lohndatendienstleister ADP vom Mittwoch. Zudem ist die Unsicherheit wegen fehlender offizieller Daten groß - wegen der anhaltenden Haushaltssperre werden seit gut einem Monat kaum Wirtschaftsdaten veröffentlicht.

Textgröße ändern:

Den ADP-Zahlen zufolge schuf der Privatsektor im vergangenen Monat 42.000 Jobs, nach einem Verlust von 29.000 Arbeitsplätzen im September. Experten hatten nur rund halb so viele neue Jobs erwartet. Von einer Trendwende könne aber keine Rede sein, erklärte ADP-Chefvolkswirtin Nela Richardson. Denn "in der Breite" gebe es keinen Anstieg der Einstellungen.

Zuwachs gab es den Daten zufolge nur in einzelnen Bereichen wie Bildung und Gesundheitswesen sowie Handel und Transport. Dagegen gingen weiter Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe verloren sowie im Informationssektor und im Dienstleistungsbereich.

"Die Schätzung von ADP deutet darauf hin, dass sich der Arbeitsmarkt weiterhin allmählich abkühlt", erklärte der Chefökonom für die USA bei dem Wirtschaftsdienstleister Pantheon Macroeconomics, Samuel Tombs. Aufgrund der Risiken auf dem US-Arbeitsmarkt hatte die Zentralbank Fed vergangene Woche zum zweiten Mal in Folge den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte gesenkt.

Hinzu kommen zahlreiche Jobs im öffentlichen Sektor, die wegen der Haushaltssperre zumindest derzeit nicht vorhanden sind. Tombs verwies darauf, dass Ende September rund 100.000 Staatsangestellte das Ende ihrer sechsmonatigen aufgeschobenen Kündigungsfrist erreicht hatten. Insgesamt dürfte sich die Flaute am Arbeitsmarkt im vergangenen Monat daher fortgesetzt haben.

Nach letzten Zahlen für August, die vor dem sogenannten Shutdown veröffentlicht worden waren, hatte sich die Beschäftigung vor dem Hintergrund der Unsicherheit über Trumps Zollpolitik eingetrübt. Die Haushaltssperre dauerte am Mittwoch 36 Tage - er war damit der längste der US-Geschichte.

N.Tartaglione--PV

Empfohlen

Mangelnde Transparenz: EU verhängt Millionenstrafe gegen X

Ungeachtet von Warnungen aus dem Weißen Haus hat die EU-Kommission gegen die Onlineplattform X eine Geldbuße von 120 Millionen Euro verhängt. Die Brüsseler Behörde begründete dies am Freitag mit mangelnder Transparenz bei Werbung und Nutzerkonten auf der Plattform von Tech-Milliardär Elon Musk. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump warf der EU "Zensur" vor.

USA: Nicht mehr alle Neugeborene sollen gegen Hepatitis B geimpft werden

Unter US-Präsident Donald Trump eingesetzte Experten haben für eine Kehrtwende bei Impfungen von Säuglingen plädiert. Die Impfkommission empfahl am Freitag, Neugeborene in den USA nicht mehr grundsätzlich gegen Hepatitis B zu immunisieren. Dabei handelt es sich um eine Leberentzündung, die im schlimmsten Fall bei Kindern zum Tod führen kann. Kinderarzt-Vertreter kritisierten die neue Vorgabe als "unverantwortlich".

Gericht untersagt Eurowings irreführende Werbung mit CO2-Ausgleich

Die Fluggesellschaft Eurowings hat bei der Flugbuchung einem Gerichtsurteil zufolge Verbraucherinnen und Verbraucher mit Angaben über den CO2-Ausgleich von Flugreisen in die Irre geführt. Das Oberlandesgericht Düsseldorf untersagte der Airline, bei Online-Ticketkäufen auf bestimmte Art und Weise mit der Kompensation von CO2-Emissionen zu werben, wie das Gericht am Freitag erklärte. Damit gab es der Berufung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) statt. (Az. I-20 U 38/25)

Medienberichte: Empfehlung für Erhöhung von Rundfunkbeitrag überraschend reduziert

Beim seit Jahren umstrittenen Thema Rundfunkbeitrag gibt es Medienberichten zufolge eine überraschende Entwicklung. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) reduzierte ihre Beitragsempfehlung, wie die Branchendienst Medieninsider und DWDL am Freitag berichteten. Demnach empfiehlt die KEF eine Erhöhung um 28 Cent auf 18,64 Euro zum 1. Januar 2027 - statt der ursprünglich empfohlenen 18,94 Euro.

Textgröße ändern: