Pallade Veneta - Hunderttausende feiern Rosenmontagszüge am Rhein - mit viel Spott für Politik

Hunderttausende feiern Rosenmontagszüge am Rhein - mit viel Spott für Politik


Hunderttausende feiern Rosenmontagszüge am Rhein - mit viel Spott für Politik
Hunderttausende feiern Rosenmontagszüge am Rhein - mit viel Spott für Politik / Foto: Kirill KUDRYAVTSEV - AFP

Mit den traditionellen Rosenmontagszügen haben hunderttausende Menschen den Höhepunkt des Karnevals in den rheinischen Hochburgen gefeiert. In Köln startete der achteinhalb Kilometer lange Zug am Vormittag. Wenig später rollten auch die Rosenmontagszüge in Mainz und Düsseldorf. Das größtenteils graue Wetter trübte die Stimmung der Jecken und Narren nicht - zahlreiche Zuschauer jubelten mit Alaaf und Helau den Karnevalswagen in den Städten zu.

Textgröße ändern:

In Köln gaben die sogenannten Ratsbläser an der Severinstorburg in der Südstadt das Startsignal für den "Zoch". Deutschlands größter Rosenmontagszug führte unter anderem über den Alten Markt und am Kölner Dom vorbei. Auf dem Weg sollten nach Angaben des Kölner Festkomitees rund 300 Tonnen Kamelle geworfen werden. Das Karnevalsmotto lautete dieses Jahr: "Wat e Theater – wat e Jeckespill".

Während in der Domstadt hunderttausende Jecken feierten, hatte das Kölner Dreigestirn einen Ausfall zu verzeichnen. Prinz Sascha I. und Bauer Werner mussten am Höhepunkt des Straßenkarnevals ohne Jungfrau Frieda auskommen. Wie das Festkomitee erklärte, war Jungfrau Friedrich Klupsch an der Hüfte verletzt. Die Ärzte verordneten absolute Bettruhe.

Auch Prominente und Politiker nahmen an den Zügen teil, in Köln etwa Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst und Innenminister Herbert Reul (beide CDU). In Mainz verteilte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) Kamellen unter den Narren.

Im Fokus standen bei den Umzügen traditionell die Motivwagen, die sich kritisch mit der Politik auseinandersetzen. In Köln zeigte ein Wagen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als ein auf einem Ast schlummerndes Faultier. Auf einem anderen Wagen wurde Finanzminister Christian Lindner (FDP) - dargestellt als Sparschwein - durch die Domstadt getrieben. Auch die Bauernproteste wurden thematisiert.

In Düsseldorf fällt der Spott traditionell schärfer aus - dort übernahm der Satiriker Jacques Tilly auch in diesem Jahr die Gestaltung der Wagen. Dabei nahmen die Persiflagen vor allem internationale Politiker derb aufs Korn. Zu sehen war etwa der russische Präsident Wladimir Putin, der sich sexuell von Kirchenoberhaupt Kirill befriedigen ließ.

Ein weiterer Wagen zeigte den früheren US-Präsidenten Donald Trump, der einem ukrainischen Soldaten von hinten einen Speer in den Rücken stößt. Das Motto lautete in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt dieses Jahr "Wat et nit all jöwt".

In Mainz startete der rund neun Kilometer lange Zug traditionell um 11.11 Uhr. Auch hier teilten die rund 140 Mottowagen gegen Politiker aus, so wurde etwa Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) als "fliegender Robert" ohne Bodenhaftung dargestellt.

Laut einem Polizeisprecher war in Mainz Schätzungen zufolge etwas mehr als eine halbe Million Feiernde auf den Straßen. Das diesjährige Fastnachtsmotto lautete "Zur Fassenacht lädt Mainz am Rhein die ganze Welt zum Schoppe ein", was sich auf einen Schoppen Wein bezieht.

Größere Zwischenfälle waren in den Karnevalshochburgen nach Polizeiangaben bis zum Nachmittag nicht bekannt. In Bochum hingegen musste der Start zweier Karnevalszüge wegen Sicherheitsbedenken um mehrere Stunden verschoben werden. Hintergrund war ein eingegangenes Drohschreiben, wie die Polizei mitteilte. In dessen Folge habe es "intensive polizeiliche Maßnahmen" gegeben.

L.Bufalini--PV

Empfohlen

Weltkriegsbombe in ehemaligem Tanklager entschärft: Evakuierungen in Bremen

In Bremen ist am Freitag eine 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Rund 1500 Menschen mussten dafür im Stadtteil Blumenthal ihre Häuser und Wohnungen verlassen, wie die Polizei in der Hansestadt mitteilte. Außerdem waren Gewerbe- und Industriebetriebe betroffen.

Prozess um Urlaubsfoto an Tankstelle: Boris Beckers Ehefrau muss Veröffentlichung hinnehmen

Die Ehefrau des früheren Tennisprofis Boris Becker, Lilian de Carvalho Monteiro, muss einem Gerichtsurteil zufolge die Veröffentlichung eines von ihr an einer Tankstelle gemachten Urlaubsfotos hinnehmen. Hingegen war die Veröffentlichung eines weiteren Urlaubsfotos von ihr auf einem Hotelbalkon in einer Zeitung nicht rechtens, wie das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt am Freitag mitteilte. Die Entscheidung erging im November. (Az. 16 U 156/24)

Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit: Klinik bereitet Lungentransplantation vor

Die norwegische Kronprinzessin Mette-Marit muss sich wegen ihrer chronischen Lungenerkrankung möglicherweise einer Transplantations-OP unterziehen. Der Königspalast in Olso verwies am Freitag auf eine "deutliche Verschlechterung" des Gesundheitszustands der Ehefrau von Kronprinz Haakon. "Wir nähern uns dem Zeitpunkt, an dem eine Lungentransplantation vorgenommen werden muss, und treffen die nötigen Vorbereitungen, damit dies möglich sein wird, wenn es soweit ist", wurde der Leiter der Lungenklinik am Universitätsklinikum Oslo, Are Martin Holm, in der Erklärung zitiert.

Ehefrau wiederholt gewürgt: Mitglied des britischen Hochadels vor Gericht

Charles Spencer-Churchill, Mitglied des britischen Hochadels und verwandt mit Prinzessin Diana und Winston Churchill, muss sich in England vor Gericht verantworten. Gerichtsdokumenten zufolge soll er seine Ehefrau mehrfach absichtlich gewürgt haben. Der 70-jährige Herzog von Malborough hätte demnach am Donnerstag vor einem Gericht in Oxford erscheinen sollen.

Textgröße ändern: