Pallade Veneta - Starkoch Alfons Schuhbeck legt in Münchner Steuerprozess Teilgeständnis ab

Starkoch Alfons Schuhbeck legt in Münchner Steuerprozess Teilgeständnis ab


Starkoch Alfons Schuhbeck legt in Münchner Steuerprozess Teilgeständnis ab
Starkoch Alfons Schuhbeck legt in Münchner Steuerprozess Teilgeständnis ab / Foto: Christof STACHE - AFP/Archiv

Der wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe angeklagte Starkoch Alfons Schuhbeck hat ein Teilgeständnis abgelegt. In dem Verfahren vor dem Landgericht München I gab er am Mittwoch zu, die Umsätze in einem seiner Restaurants manipuliert und Geld aus den Kassen entnommen zu haben. Er sei ein leidenschaftlicher Koch, aber unternehmerisch gescheitert, sagte der 73-Jährige. Schuhbeck droht eine Haftstrafe.

Textgröße ändern:

"Ich habe einiges falsch gemacht", sagte der aus zahlreichen Fernsehsendungen und durch viele Kochbücher bekannte Schuhbeck. "Wenn ich etwas ungeschehen machen könnte, würde ich es sofort tun - ich muss mir aber selber eingestehen, dass ich kein guter Kaufmann bin." Nach der Insolvenz seiner Betriebe im vergangenen Jahr und der vorliegenden Anklage "stehe ich vor den Trümmern meines Lebenswerks".

Die Staatsanwaltschaft wirft Schuhbeck vor, in seinen zwei Münchner Restaurants die Umsätze um Millionenbeträge nach unten manipuliert und dadurch gut 2,3 Millionen Euro an Steuern hinterzogen zu haben. Schuhbeck gab zu, in seinem Münchner Restaurant "Orlando" habe er ein Computertool genutzt, mit dem er Umsätze manipulieren konnte. Immer wieder habe er Geld aus der Kasse entnommen.

Im Restaurant "Südtiroler Stuben" in München habe er hingegen die Kasse nicht einmal bedienen können und könne sich nicht erklären, wie dort Geld verschwunden sei. Er könne nicht ausschließen, dass dort aber ebenfalls Umsätze nicht angegeben worden seien. Schuhbeck räumte ein, dass er die steuerlichen Konsequenzen als Geschäftsführer auch für dieses Restaurant zu tragen habe.

Zu der ungeklärten Frage, wo das Geld geblieben ist, sagte Schuhbeck, er habe weder ausländische Konten noch ein Schatzkästchen. Vor allem habe er finanzielle Löcher seiner zahlreichen Betriebe gestopft. Außerdem habe er seinen vier Kindern Geld zugesteckt für Ausbildung und Studium, allerdings keine großen Beträge. Darüber hinaus habe er von dem Geld immer wieder Antiquitäten gekauft, die inzwischen aber nicht mehr viel wert seien.

"Ich kann mir nicht erklären, wo das ganze Geld letzten Endes geblieben sein soll", sagte Schuhbeck. "Ich darf sie bitten, mir zu glauben, dass ich mit Leib und Seele Koch und Gastronom bin, aber kein guter Kaufmann", ergänzte er an die Adresse des Gerichts.

Energisch wies Schuhbeck den Vorhalt des Gerichts vom Prozessauftakt vor einer Woche zurück, er habe Kontakte in die Karibik und womöglich dorthin Geld verschoben. Tatsächlich habe er im Zuge einer Umschuldung 2015 Geld aus der Karibik von Kreditgebern erhalten sollen, die Finanzierung sei aber nicht zustande gekommen. Nur so ließen sich für ihn die vom Gericht geäußerten Verbindungen in die Karibik erklären.

Bei Steuerdelikten gilt als Maßstab für eine mögliche Haftstrafe, dass ab einer Hinterziehung von einer Million Euro eine Haftstrafe ohne Bewährung verhängt werden soll. Für eine mögliche Strafe für den geständigen Schuhbeck ist damit nun entscheidend, welche Höhe der Steuerhinterziehung ihm am Ende nachgewiesen werden kann.

Schuhbecks Verteidiger sagten, in dem Restaurant "Südtiroler Stuben" sei es schlicht nicht zu ermitteln gewesen, warum Rechnungen in den Umsätzen fehlten. Nach Angaben des Gerichts fehlten dort allein in einem Jahr 1200 Rechnungen bei den Umsätzen. Eine Vermutung Schuhbecks, dass wegen eines Problems mit dem Kabel Rechnungen nicht an den Computer übertragen wurden, wies Richterin Andrea Wagner wegen der hohen Zahl der Fälle als unglaubwürdig zurück.

Der Prozess war ursprünglich bis kurz vor Weihnachten geplant. Nach dem Geständnis zum Restaurant "Orlando" könnte die Beweisaufnahme allerdings kürzer ausfallen.

O.Mucciarone--PV

Empfohlen

Filmemacher Rosa von Praunheim heiratet Lebensgefährten Oliver Sechting

Der Regisseur, Autor und Schwulenaktivist Rosa von Praunheim hat geheiratet. Am Freitag gaben der 83-Jährige und sein langjähriger Lebensgefährte Oliver Sechting sich das Jawort, wie von Praunheim am Montag auf Instagram mitteilte. Zu sehen ist unter anderem ein Foto von zwei Händen, die Trauringe in Form von Fröschen tragen.

ADAC warnt vor weihnachtlichem Reiseverkehr am Freitag und Samstag

Der ADAC warnt angesichts der bevorstehenden Feiertage vor vollen Straßen. Vor allem am Freitag und Samstag sei mit erhöhtem Reiseverkehr zu rechnen, teilte der Automobilklub am Montag in München mit. Zum Wochenbeginn flaue dieser voraussichtlich wieder ab.

Berichte: Schauspieler Rolf Becker ist tot

Der Schauspieler Rolf Becker ist tot. Wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) und die Zeitung "Junge Welt" berichteten, starb der 90-Jährige am Freitag in Hamburg. Becker war zuletzt vor allem für seine Rolle als Otto Stein in der ARD-Serie "In aller Freundschaft" bekannt. Seine erste Fernsehrolle hatte er 1962 in "Die Firma Hesselbach", einem der ersten deutschen Straßenfeger, der längst in Vergessenheit geriet.

Tränen für Opfer der Messerattacke: Doku zeigt Taylor Swift hinter den Kulissen

Taylor Swift backstage: In ihrer am Freitag veröffentlichten Dokumentation über ihre Eras-Konzerttour vom vergangenen Jahr zeigt sich die US-Sängerin sich in einem emotionalen Moment. Der Film "The End of an Era" zeigt Swift hinter der Bühne, kurz vor einem Treffen mit den Angehörigen der Kinder, die im Juli 2024 bei einer Messerattacke im englischen Southport getötet worden waren.

Textgröße ändern: