Pallade Veneta - Anklage gegen betrügerischen Schlüsseldienstbetreiber in Sachsen

Anklage gegen betrügerischen Schlüsseldienstbetreiber in Sachsen


Anklage gegen betrügerischen Schlüsseldienstbetreiber in Sachsen
Anklage gegen betrügerischen Schlüsseldienstbetreiber in Sachsen / Foto: WANG ZHAO - AFP/Archiv

Die Staatsanwaltschaft Dresden hat Anklage gegen einen betrügerischen Schlüsseldienstbetreiber erhoben. Der 38-Jährige soll gemeinsam mit anderen Beteiligten bundesweit für Schlüsselnotdienste, Rohrreinigungen und Schädlingsbekämpfungen in insgesamt 158 Fällen ein deutlich überhöhtes Entgelt kassiert haben, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Teilweise mussten die Geschädigten das Fünffache der eigentlich angemessenen Summe zahlen.

Textgröße ändern:

Die Schadenssumme beläuft sich demnach auf insgesamt mehr als 150.000 Euro. Den Geschädigten sei dabei oft vorgegaukelt worden, sie könnten die Kosten bei ihrer Versicherung oder ihrem Vermieter geltend machen. Häufig sollen zudem auch unnötige Leistungen erbracht und abgerechnet worden sein. Dem 38-Jährige wird daher gewerbsmäßiger Betrug mit Notdienstleistungen vorgeworfen.

Der Beschuldigte hatte sich der Anklage zufolge als Geschäftsführer einer GmbH mit Sitz im Landkreis Görlitz mit einer unbekannten Vielzahl von Menschen zusammengeschlossen, um verabredungsgemäß überhöhte Summen für Notdienste einzustreichen. Der 38-Jährige und die gesondert verfolgten Mittäter gingen dabei arbeitsteilig vor.

Über einen Vermittler wurden Leistungen an sogenannte Obermonteure vermittelt, die diese dann abrechneten und die kassierten Beträge unter Einbehalt eines Anteils von 35 Prozent auf ein Konto der vom Beschuldigten geführten Gesellschaft weiterleiteten. Die Verdächtigen agierten von Juli 2018 bis Mai 2020 im gesamten Bundesgebiet, unter anderem von Aurich über Bremen, Bad Kreuznach, Chemnitz und Darmstadt bis Leipzig, Lüdenscheid und Stuttgart.

Der Beschuldigte ist bereits vorbestraft. Er befindet sich auf freiem Fuß und bestritt die Tatvorwürfe. Das Landgericht Dresden entscheidet nun über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens.

L.Barone--PV

Empfohlen

Epstein-Affäre: Weitere Fotos veröffentlicht

In der Affäre um den US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein haben Kongressabgeordnete der Demokraten weitere Fotos aus dessen Nachlass veröffentlicht. Die 68 am Donnerstag ohne nähere Angaben veröffentlichten Fotos zeigen unter anderem Reisepässe und Ausweisdokumente von Frauen aus verschiedenen Ländern sowie Epstein mit mehreren Prominenten, darunter der US-Gelehrte Noam Chomsky, Regisseur Woody Allen und der frühere Berater von US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon.

Von Deutschland gesuchter Antifaschist in Frankreich festgenommen

Die französische Polizei hat einen von Deutschland per Haftbefehl gesuchten Antifaschisten festgenommen. Es sei zu befürchten, dass der Albaner im Falle einer Auslieferung nach Deutschland anschließend an Ungarn ausgeliefert werde, sagte dessen Anwalt am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.

Neun Jahre Haft für Frau in Sachsen-Anhalt wegen Tötung neugeborener Zwillinge

Wegen der Tötung ihrer neugeborenen Zwillinge hat das Landgericht Dessau in Sachsen-Anhalt eine 30-Jährige zu neun Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sah es laut Mitteilung am Donnerstag als erwiesen an, dass die Frau die Mädchen im November vergangenen Jahres in ihrer Wohnung geboren, in Müllsäcke verpackt und in die Badewanne gelegt hatte. Die Babys erstickten.

Gericht kippt Beschluss von Wohnungseigentümerversammlung zu digitalen Türspionen

Wohnungsbesitzer haben vor dem Amtsgericht Hannover erfolgreich gegen einen Beschluss zur Installation digitaler Türspione durch eine Eigentümerversammlung geklagt. Der entsprechende Gemeinschaftsbeschluss sei aufgrund fehlender Möglichkeiten zur Kontrolle des Umgangs mit den aufgezeichneten Bilddaten nichtig, entschied das Gericht nach Angaben vom Montag. Dadurch entstehe ein "unzulässiger Überwachungsdruck", der die Persönlichkeitsrechte von Betroffenen im gemeinschaftlich genutzten Flurbereich beeinträchtige.

Textgröße ändern: