Pallade Veneta - Zahl der Raucher geht weltweit weiter zurück - WHO sorgt sich um Jugendliche

Zahl der Raucher geht weltweit weiter zurück - WHO sorgt sich um Jugendliche


Zahl der Raucher geht weltweit weiter zurück - WHO sorgt sich um Jugendliche
Zahl der Raucher geht weltweit weiter zurück - WHO sorgt sich um Jugendliche / Foto: Jonathan NACKSTRAND - AFP/Archiv

Die Zahl der Raucher unter Erwachsenen geht nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit weiter zurück. Im Jahr 2022 rauchte nur noch etwa jeder fünfte Erwachsene Zigaretten oder konsumierte andere Tabakprodukte, wie die WHO am Dienstag in Genf mitteilte. Im Jahr 2000 hatte demnach noch jeder dritte Erwachsene geraucht. Sorgen bereiten der WHO aber vor allem gezielte Bemühungen der Tabakkonzerne um junge Menschen.

Textgröße ändern:

Laut dem WHO-Bericht konnten 150 Länder den Tabakkonsum durch eine stärkere Regulierung, höhere Steuern oder andere Maßnahmen zuletzt erfolgreich eindämmen. Die Tabakindustrie drohe diese Erfolge aber wieder zunichte zu machen, warnte die WHO. Sie kritisiert vor allem systematische Versuche der Konzerne, Minderjährige abhängig zu machen. Er persönlich halte diese Strategie für "kriminell", sagte der Direktor der WHO-Abteilung für Gesundheitsförderung, Rüdiger Krech.

Nach Angaben der WHO sterben jährlich immer noch mehr als acht Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens - darunter schätzungsweise 1,3 Millionen Passivraucher.

Obwohl die Zahl der Raucherinnen und Raucher seit Jahren kontinuierlich sinkt, wird die WHO ihr Ziel, den Tabakkonsum von 2010 bis 2025 weltweit um 30 Prozent zu verringern, wohl verfehlen. Nur 56 Länder werden das Ziel voraussichtlich erreichen, darunter Brasilien, das den Tabakkonsum seit 2010 bereits um 35 Prozent gesenkt hat.

In sechs Ländern wurde seit 2010 sogar ein Anstieg des Tabakkonsums verzeichnet: In Ägypten, Indonesien, Jordanien, der Republik Kongo, Moldau und Oman.

Er sei immer wieder "verblüfft", wie weit die Tabakindustrie bei ihrer Jagd nach Profiten gehe und dabei "unzählige" Menschenleben aufs Spiel setze, sagte Krech. Er verwies etwa auf verstärkte Lobby-Arbeit der Konzerne oder die Werbung für E-Zigaretten und andere neuartige Nikotinprodukte, die sich gezielt an junge Menschen richte.

Die Produkte seien in "tausenden Geschmacksrichtungen" erhältlich, von denen "die meisten für Kinder attraktiv" seien, etwa Vanilleeis oder Gummibärchen, sagte Krech.

Die WHO fordert daher, genauere Daten zum Tabakkonsum bei Jugendlichen zu erheben. Dem Bericht zufolge konsumieren durchschnittlich etwa zehn Prozent der 13- bis 15-Jährigen weltweit mindestens ein Tabakprodukt.

Die WHO geht insgesamt von mindestens 37 Millionen jugendlichen Konsumentinnen und Konsumenten aus, darunter mindestens zwölf Millionen, die neuartige Tabakprodukte konsumieren. Mehr als 70 Länder erheben bisher aber keine Daten dazu.

H.Lagomarsino--PV

Empfohlen

BGH-Verhandlung über behaupteten Impfschaden macht Klägerin etwas Hoffnung

Ein heiß diskutiertes Thema aus der Pandemiezeit hat am Montag den Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe beschäftigt. Eine Zahnärztin verklagte Astrazeneca, weil sie drei Tage nach einer Coronaimpfung im März 2021 auf einem Ohr taub wurde, was sie auf die Impfung zurückführt. Vor dem Oberlandesgericht Koblenz hatte die Klage keinen Erfolg - nach der Verhandlung am BGH hat die Klägerin aber gewissen Grund zur Hoffnung. (Az. VI ZR 335/24)

Rinder-Virus: Französische Bauern protestieren gegen das Keulen von Herden

In Frankreich mehreren sich Proteste gegen das Keulen ganzer Rinderherden, das die Ausbreitung einer hoch ansteckenden Viruskrankheit verhindern soll. Mehr als 200 Abgeordnete und Bürgermeister demonstrierten am Montag in der südwestfranzösischen Stadt Foix und forderten eine Anpassung der geltenden Vorschriften. Sie forderten "eine gezieltes Keulen infizierter Tiere", um die Verluste zu begrenzen. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums wurden bislang mindestens 3000 Rinder getötet, um die Ansteckung mit der Knötchenkrankheit zu verhindern.

Vor Anhörung in Enquetekommission: Spahn verteidigt Maskenbeschaffung

Der frühere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sein Vorgehen bei der Maskenbeschaffung während der Corona-Krise erneut verteidigt. Damals seien Entscheidungen "mit großer Schnelligkeit, unter großem Druck" getroffen worden, sagte Spahn am Montag im ARD-"Morgenmagazin".

BGH verhandelt über Haftung von Astrazeneca für behaupteten Impfschaden

Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe verhandelt am Montag (11.00 Uhr) über eine Klage gegen den Pharmakonzern Astrazeneca. Die Klägerin gibt an, dass sie nach einer Coronaimpfung auf einem Ohr taub geworden sei und dass dies an der Impfung liege. Sie fordert ein Schmerzensgeld von mindestens 150.000 Euro sowie Auskunft über bekannte Wirkungen, Nebenwirkungen und gemeldete Verdachtsfälle solcher gesundheitlicher Probleme. (Az. VI ZR 335/24)

Textgröße ändern: