Pallade Veneta - Ärztepräsident Reinhardt verteidigt Kürzung von Genesenen-Status auf drei Monate

Ärztepräsident Reinhardt verteidigt Kürzung von Genesenen-Status auf drei Monate


Ärztepräsident Reinhardt verteidigt Kürzung von Genesenen-Status auf drei Monate
Ärztepräsident Reinhardt verteidigt Kürzung von Genesenen-Status auf drei Monate

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat die Verkürzung des Genesenen-Status für Corona-Infizierte von sechs auf drei Monate verteidigt. "Die bisherige wissenschaftliche Evidenz deutet darauf hin, dass sich Ungeimpfte nach einer durchgemachten Delta-Infektion schon deutlich früher als nach sechs Monaten mit der Omikron-Variante anstecken können", sagte Reinhardt der "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Deshalb sei die Verkürzung des Genesenen-Status "aus medizinischer Sicht sinnvoll".

Textgröße ändern:

Der Präsident der Bundesärztekammer mahnte mit Blick auf den Reiseverkehr aber eine europaweit einheitliche Regelung an. "Wir unterstützen, dass sich die Bundesregierung auf EU-Ebene für eine Verkürzung des Genesenen-Status einsetzen will", sagte Reinhardt.

Kritik am Alleingang der Bundesregierung kam von der Präsidentin des Marburger Bundes, Susanne Johna. "Ich glaube nicht, dass sich die 90-Tage-Regelung in Deutschland dauerhaft halten lässt", sagte sie der "Rheinischen Post". Die Mitgliedstaaten der EU hätten schließlich "erst vor wenigen Tagen die Gültigkeit des Genesenen-Status auf sechs Monate festgelegt".

Zwar sei es prinzipiell richtig, dass die Anzahl der Antikörper bei den meisten Menschen etwa 90 Tage nach einer Infektion absinke. "Das ist aber natürlich kein fester Stichtag und patientenindividuell sehr unterschiedlich Es hängt auch davon ab, wie stark die Immunantwort auf die Infektion war. Insofern ist die europaweite Regelung durchaus vertretbar", sagte Johna. "Das sollte durch Alleingänge nicht in Zweifel gezogen werden."

Die EU-Mitgliedstaaten haben vereinbart, dass das Corona-Zertifikat für Genesene 180 Tage lang gültig sein soll, also sechs Monate. In Deutschland hat das Robert-Koch-Institut (RKI) diese Dauer jedoch auf drei Monate verkürzt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kündigte an, sich nun auch auf EU-Ebene für einen Genesenen-Status von drei statt sechs Monaten einzusetzen.

A.Rispoli--PV

Empfohlen

USA wollen Cannabis nicht mehr wie Heroin einstufen

Cannabis soll in den USA als weniger gefährliche Substanz eingestuft werden. US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am Donnerstag in Washington ein Dekret, mit dem Cannabis nicht mehr Heroin, LSD oder Ecstasy gleichgestellt werden soll. Von Gefahrenstufe eins wird es auf drei herabgestuft, als Mittel mit moderatem bis schwachem Risiko.

Vermittlungsausschuss einigt sich auf Kompromiss zu Kassen-Sparpaket

Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat hat einen Kompromiss für das von der Regierung geplante Sparpaket für die Krankenkassen vereinbart. Wie der Bundesrat am Mittwochabend mitteilte, sollen dabei die Auswirkungen der geplanten Einsparungen bei der Klinikvergütung auf das Jahr 2026 begrenzt bleiben. Bundestag und Bundesrat sollen nun am Freitag abschließend über das Sparpaket in Höhe von zwei Milliarden Euro entscheiden. Es soll einen übermäßigen Anstieg der Beiträge für die Versicherten im kommenden Jahr verhindern.

Merz unzufrieden mit Ergebnissen von Kommission zur Pflegereform

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich unzufrieden mit der Bund-Länder-Gruppe zur Pflegeversicherung gezeigt - und eine adäquate Pflegereform für nächstes Jahr angekündigt. Das Gremium habe seine Arbeit "mit einem nicht befriedigenden Ergebnis" beendet, sagte Merz am Mittwoch im Bundestag. Er sei mit diesem "nicht einverstanden". Die Ergebnisse würden, "nicht ausreichen, um die Pflegeversicherung auf Dauer zukunftsfähig zu gestalten".

Drei Tote bei Feuer in Krankenhaus: Psychiatrie für Brandstifter in Hamburg

Nach einem Feuer in einem Krankenhaus in Hamburg mit drei Toten ist der verantwortliche Brandstifter in eine Psychiatrie eingewiesen worden. Das Landgericht der Hansestadt sah es nach Angaben einer Sprecherin am Mittwoch als erwiesen an, dass der 73-Jährige krankheitsbedingt nicht schuldfähig war. Rechtlich ging es von Brandstiftung mit Todesfolge in Tateinheit mit Mord aus.

Textgröße ändern: