Pallade Veneta - Barmer-Analyse: Viele unbegründete Ultraschalluntersuchungen bei Schwangeren

Barmer-Analyse: Viele unbegründete Ultraschalluntersuchungen bei Schwangeren


Barmer-Analyse: Viele unbegründete Ultraschalluntersuchungen bei Schwangeren
Barmer-Analyse: Viele unbegründete Ultraschalluntersuchungen bei Schwangeren / Foto: LOIC VENANCE - AFP/Archiv

Schwangere erhalten in Deutschland einer Barmer-Analyse zufolge zu viele Untersuchungen ohne medizinischen Grund. Abrechnungsdaten zeigen bei Ultraschall- und CTG-Untersuchungen eine Überversorgung, wie eine der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorliegende Untersuchung des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung nahelegt. Die Versorgung übersteige die Vorgaben der Mutterschaftsrichtlinie.

Textgröße ändern:

Diese sieht vor, dass gesunde Frauen mit unauffälliger Schwangerschaft drei Ultraschalluntersuchungen erhalten. Zusätzliche Ultraschalluntersuchungen soll es nur geben, wenn ein konkretes Risiko besonders überwacht werden muss. CTG-Aufnahmen, mit denen Herztöne des Kindes und Wehen der Mutter aufgezeichnet werden, werden nur bei klaren medizinischen Indikationen empfohlen.

Der Analyse zufolge erhalten jedoch gesunde Frauen in etwa genauso viele Untersuchungen wie Schwangere mit medizinischen Risikofaktoren wie zum Beispiel Diabetes oder vorangegangenen Früh- oder Fehlgeburten. Mehr als die Hälfte wurden fünf bis neun Mal mit Ultraschall und CTG untersucht. Nur rund ein Drittel (34,4 Prozent) der Frauen ohne Risiken erhielten wie vorgesehen bis zu drei Ultraschalluntersuchungen.

4,7 Prozent der gesunden Schwangeren bekommen sogar zwischen zehn und 14 dieser Untersuchungen. Obwohl nicht empfohlen, wurden demnach gesunde Frauen mit unauffälliger Schwangerschaft im Schnitt fünf Mal mit CTG kontrolliert.

Der Barmer-Analyse zufolge waren im Jahr 2022 rund 84,2 Prozent aller Schwangerschaften mit mindestens einem Risikofaktor verbunden, am häufigsten wegen Überschreitung des errechneten Termins.

"Zu viele Ultraschalluntersuchungen bergen möglicherweise ein Risiko für das Kind und zu viel Diagnostik die Gefahr, eine Kaskade von Interventionen auszulösen, die letztlich unnötig ist, aber schlimmstenfalls schadet", erklärte Barmer-Vorstandschef Christoph Straub.

T.Galgano--PV

Empfohlen

RKI-Daten: Knapp zwei Drittel der Erwachsenen bewerten eigene Gesundheit als gut

Die Mehrheit der Erwachsenen in Deutschland fühlt sich rundum gesund. Im Jahr 2024 schätzten knapp zwei Drittel (64,2 Prozent) ihre allgemeine Gesundheit als sehr gut oder gut ein, wie aus am Freitag vom Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin veröffentlichten Daten hervorgeht. Der Anteil sank im Vergleich zum Vorjahr um mehr als drei Prozentpunkte.

Flug von Gran Canaria nach Hamburg: Eurowings-Passagier stirbt an Bord

Während eines Eurowings-Flugs von Gran Canaria nach Hamburg ist ein Passagier an Bord an den Folgen eines medizinischen Notfalls gestorben. Wie die Fluglinie am Freitag in Köln mitteilte, landete die Maschine deshalb am Sonntag außerplanmäßig im spanischen Bilbao. Die Besatzung reanimierte den Passagier demnach umgehend. Er starb aber vor der Landung.

Umfrage: Mehrheit der Beschäftigten will Arbeitszeit auf acht Stunden begrenzen

Beschäftigte in Deutschland sprechen sich einer Umfrage zufolge mehrheitlich für eine Begrenzung ihrer Arbeitszeit aus. 72 Prozent der Befragten wollen ihre tägliche Arbeitszeit dabei auf maximal acht Stunden begrenzen, wie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Donnerstag in Berlin mitteilte. DGB-Chefin Yasmin Fahimi kritisierte eine mögliche Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes angesichts dessen als "kontraproduktiv" und als "einseitige Verschiebung zulasten der Beschäftigten".

Hessisches Landeskriminalamt warnt vor berauschenden Liquids in E-Zigaretten

Das hessische Landeskriminalamt (LKA) hat vor Liquids mit berauschenden Inhaltsstoffen in E-Zigaretten und Vapes gewarnt. Sie seien mit hochwirksamen und schnell abhängig machenden synthetischen Cannabinoiden versetzt, teilte das LKA am Donnerstag in Wiesbaden mit. Beim Konsum drohten massive gesundheitliche Nebenwirkungen. Die vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebten Liquids seien unter Namen wie "Görke", "Baller-Liquid" oder "Klatsch-Liquid" erhältlich.

Textgröße ändern: