Pallade Veneta - Merz erwartet Zustimmung des Bundesrats zu Krankenkassen-Sparpaket

Merz erwartet Zustimmung des Bundesrats zu Krankenkassen-Sparpaket


Merz erwartet Zustimmung des Bundesrats zu Krankenkassen-Sparpaket
Merz erwartet Zustimmung des Bundesrats zu Krankenkassen-Sparpaket / Foto: Tobias SCHWARZ - AFP

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) rechnet damit, dass die Bundesländer ihren Widerstand gegen das Sparpaket für die Krankenkassen aufgeben - und damit eine noch stärkere Erhöhung der Beiträge für die Versicherten abwenden. Zwischen den Bundesländern gebe es "offensichtlich eine Verständigung" darüber, den Sparmaßnahmen am Freitag kommender Woche im Bundesrat doch noch zuzustimmen, sagte Merz am Donnerstag in Berlin.

Textgröße ändern:

Im November hatte eine Mehrheit der Länder das Paket im Bundesrat abgelehnt und den Vermittlungsausschuss angerufen. Die Krankenkassen warnten daraufhin vor weiteren Beitragserhöhungen.

Nach Angaben von Merz wollen die Länder ihre Zustimmung im Bundesrat nun mit einem Entschließungsantrag verknüpfen "im Hinblick auf die zukünftigen Einsparungen, die notwendig sind". Das Sparpaket mit einem Volumen von zwei Milliarden Euro könne dann so beschlossen werden, "wie wir das vereinbart haben", sagte der Kanzler.

Für das kommende Jahr kündigte Merz eine strukturelle Reform an, um die finanziellen Probleme der defizitären Krankenkassen anzugehen. "Alle weiteren Schritte müssen wir im nächsten Jahr verabreden, weil dann die Belastungen für die Krankenversicherungen deutlich größer werden", sagte er. Sein Ziel sei eine "grundlegende Reform" der Krankenversicherung, "so dass wir für das Jahr 2027 hoffen, die Beiträge stabil halten zu können".

Der Bundestag hatte Anfang November einen Gesetzentwurf beschlossen, der die Ausgaben der gesetzlichen Kassen 2026 um knapp zwei Milliarden Euro senken soll. Diese Einsparungen sollen vor allem von den Krankenhäusern erbracht werden.

Der Bundesrat stoppte das Paket aber Ende November und verwies es in den Vermittlungsausschuss, der kommende Woche tagen soll. Die Mehrheit der Länderkammer kritisierte, dass durch die Einsparungen für die Kassen dann den Krankenhäusern das benötigte Geld fehle.

N.Tartaglione--PV

Empfohlen

Kommission zur Pflegereform setzt auf Prävention und weniger starre Vorgaben

Mit mehr Präventionsangeboten, einer Stärkung der häuslichen Pflege und Entlastungen bei Personalvorgaben soll die notleidende Pflegeversicherung auf solidere Füße gestellt werden. Die zuständige Bund-Länder-Gruppe stellte am Donnerstag ihre Empfehlungen für eine Pflegereform vor, die nun einen "Praxischeck" durchlaufen und kommendes Jahr in Gesetze münden sollen. Der Arbeitgeberverband Pflege sieht "Lichtblicke" in den Vorschlägen, Krankenkassen und Verbände kritisierten hingegen, es handle sich lediglich um eine Bestandsaufnahme ohne konkrete Finanzierungsoptionen.

Zukunftspakt Pflege: Kritik von Kassen und AWO - Arbeitgeber zuversichtlich

Der Arbeitgeberverband Pflege hat die Ergebnisse der Bund-Länder-Gruppe zur Reform der Pflegeversicherung als "Lichtblicke" begrüßt - Krankenkassen und Arbeiterwohlfahrt (AWO) hingegen beklagen fehlende konkrete Vorschläge. Der Arbeitgeberverband lobte am Donnerstag unter anderem den Vorschlag des "Zukunftspakts Pflege", beim Personaleinsatz mehr Flexibilität walten zu lassen und etwa starre Personalschlüssel abzuschaffen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Außerdem sei es "überfällig" gewesen, die Altenpflege für mehr Innovationen zu öffnen.

Drei Wochen früher als in den Vorjahren: Grippewelle hat begonnen

In Deutschland hat die Grippewelle begonnen - und zwar zwei bis drei Wochen früher als in den Vorjahren. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) am Robert-Koch-Institut hervor. In Patientenproben seien in der letzten Novemberwoche so häufig Influenza-A- und -B-Viren nachgewiesen worden, dass die Definition für den Beginn der Grippewelle erfüllt war.

EU-Einigung: Arznei-Beipackzettel künftig auch per QR-Code

Beipackzettel für Medikamente sollen in der EU künftig auch digital verfügbar sein. Vertreter aus dem Europaparlament und dem Rat der 27 EU-Länder einigten sich am frühen Donnerstagmorgen darauf, dass Hersteller die Hinweise zur Anwendung und zu Nebenwirkungen in Zukunft etwa über einen QR-Code auf der Packung hinterlegen müssen. Den Beipackzettel auf Papier soll es erst einmal weiter geben.

Textgröße ändern: