Pallade Veneta - Scholz: Beschleunigung von Asylverfahren wichtiges Ziel für Flüchtlingsgipfel

Scholz: Beschleunigung von Asylverfahren wichtiges Ziel für Flüchtlingsgipfel


Scholz: Beschleunigung von Asylverfahren wichtiges Ziel für Flüchtlingsgipfel
Scholz: Beschleunigung von Asylverfahren wichtiges Ziel für Flüchtlingsgipfel / Foto: FREDERICK FLORIN - AFP

Vor dem Flüchtlingsgipfel mit den Ländern hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf die Notwendigkeit der Beschleunigung von Asylverfahren hingewiesen. Diese dauerten derzeit teilweise "mehrere Jahre", sagte Scholz am Dienstag bei einer Pressekonferenz im Europaparlament in Straßburg. Nötig seien deshalb eine bessere Digitalisierung der Ausländerbehörden und ausreichend Stellen für Verwaltungsrichter. Zudem müsse die schnellere Abschiebung abgelehnter Asylbewerber Ziel der Bund-Länder-Gespräche am Mittwoch sein.

Textgröße ändern:

Er wolle eine Verständigung, um genügend Abschiebeplätze bereit zu halten, sagte Scholz. Wichtig sei auch, dass alle zuständigen Behörden erreichbar seien, damit Abschiebungen nicht mehr daran scheiterten, dass eine Stelle nicht verfügbar sei.

Bei der Forderung der Länder und Kommunen nach mehr Geld verwies Scholz auf die bisherigen Leistungen des Bundes. Sowohl für Ukraine-Flüchtlinge als auch anerkannte Asylbewerber trage der Bund bereits 90 Prozent der Kosten einschließlich 75 Prozent der Unterbringungskosten, sagte der Kanzler. Zudem habe der Bund Mittel für Integrationsmaßnahmen und Sprachkurse bereit gestellt. Bund und Länder würden nun darüber reden, was dieses Jahr "noch erforderlich ist und auch möglich ist".

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte in Berlin, sie hoffe, dass es am Mittwoch zu einer Einigung mit den Ländern komme. Diese müsse "im Sinne der Kommunen" ausfallen, die "sehr stark belastet" seien.

Scholz setzt auch auf Änderungen in der EU-Asyl- und Migrationspolitik, um die Zuwanderung zu begrenzen. Er hofft dabei auf eine Reform noch in dieser Legislaturperiode des Europaparlaments, die im Juni kommenden Jahres endet. Scholz sprach sich "für gemeinsame Verfahren an den Grenzen" der EU aus und hob auch die Notwendigkeit von Migrationspartnerschaften mit Herkunftsstaaten hervor, um die Rückführung Geflüchteter zu erleichtern.

Gleichzeitig habe Deutschland "ein großes Interesse an regulärer Migration", betonte der Kanzler. Denn der deutsche Arbeitsmarkt benötige bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts voraussichtlich mehrere Millionen Arbeitskräfte aus dem Ausland.

U.Paccione--PV

Empfohlen

Bundestag lehnt BSW-Forderung nach Neuauszählung von Wahl ab

Mit seiner Forderung nach einer Neuauszählung der Bundestagswahl hat das BSW weiter keinen Erfolg: Entsprechende Wahl-Einsprüche der Partei lehnte der Bundestag am Donnerstag ab. Der Wahlprüfungsausschuss des Parlaments hatte bereits vor zwei Wochen eine Ablehnung empfohlen, dieser Empfehlung folgte das Plenum. Die Partei spricht von "einem Skandal" und will nun vor dem Bundesverfassungsgericht klagen.

Von der Leyen will Unterzeichnung von Mercosur-Abkommen auf Januar verschieben

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verschiebt ihre Pläne für eine Unterzeichnung des Handelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten auf Januar. Das sagte von der Leyen den EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag beim Gipfel in Brüssel, wie die Nachrichtenagentur AFP von mehreren Diplomaten erfuhr. Zuvor hatte sich Brasilien offen für einen Aufschub gezeigt.

Bundestag lehnt BSW-Forderungen nach Neuauszählung von Wahl ab

Der Bundestag hat die Forderungen des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) nach einer Neuauszählung der Bundestagswahl wie erwartet abgelehnt. Das Parlament stimmte am Donnerstag mehrheitlich für eine Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses, der eine Ablehnung der BSW-Einsprüche empfohlen hatte. Von 557 Abgeordneten votierten 427 für die Empfehlung und damit die Ablehnung, 129 stimmten dagegen, eine Person enthielt sich.

Bundestag debattiert über Wahleinsprüche von BSW - danach Abstimmung

Der Bundestag hat am Donnerstagabend über die Einsprüche des BSW gegen die Bundestagswahl debattiert. "Es hat sich kein einziger Wahlfehler, der Mandatsrelevanz hat, erwiesen", sagte der CDU-Abgeordnete und stellvertretende Vorsitzende des Wahlprüfungsausschusses, Carsten Müller, im Plenum. Deswegen müsse der Einspruch zurückgewiesen werden.

Textgröße ändern: