Pallade Veneta - Drei Soldaten in Israel nahe Grenze zu Ägypten erschossen

Drei Soldaten in Israel nahe Grenze zu Ägypten erschossen


Drei Soldaten in Israel nahe Grenze zu Ägypten erschossen
Drei Soldaten in Israel nahe Grenze zu Ägypten erschossen / Foto: Menahem KAHANA - AFP

Bei Schusswechseln an der israelisch-ägyptischen Grenze sind drei israelische Soldaten und ein mutmaßlicher ägyptischer Polizist getötet worden. Wie die israelische Armee mitteilte, hatte der Ägypter am Samstag zunächst zwei Soldaten erschossen. Bei der anschließenden Fahndung seien dann ein weiterer Soldat sowie der "Angreifer" getötet worden. Die Regierungen beider Länder kündigten an, bei der Untersuchung des Vorfalls zusammenzuarbeiten.

Textgröße ändern:

"Zwei (israelische) Soldaten, ein Mann und eine Frau, wurden in der Nähe der Grenze durch Schüsse getötet", teilte die israelische Armee zunächst mit. Die Soldatin war gerade mal 19 Jahre alt, ihr Kollege nur ein Jahr älter. Die Soldaten hatten am Freitagabend einen Wacheinsatz an einem Grenzposten in der Nähe der Stadt Mizpe Ramon in der Negevwüste angetreten. Ihre Leichen wurden am Samstagmorgen gefunden.

Der Vorfall löste eine Fahndung aus, bei der einige Stunden später ein weiterer 20-jähriger Soldat "bei einem Feuergefecht mit einem Angreifer auf israelischem Gebiet getötet" wurde, wie die Armee bekanntgab. Andere Soldaten hätten dann den Angreifer "neutralisiert", hieß es in der Erklärung. Ein Armeesprecher bestätigte, dass mit dieser Formulierung der Tod des "Angreifers" gemeint war. Ein israelischer Soldat wurde leicht verletzt ins Krankenhaus eingeliefert.

Israelischen Angaben zufolge handelte es sich bei dem getöteten "Angreifer" um einen ägyptischen Polizisten, der auf israelisches Territorium vorgedrungen sei. Ein ägyptischer Armeesprecher erklärte, der Mann habe Drogenschmuggler verfolgt: "Ein Mitglied der Sicherheitskräfte, das Drogenschmuggler jagte, überquerte den Grenzzaun. Daraufhin kam es zu einem Schusswechsel mit israelischen Sicherheitskräften, bei dem drei Israelis und das Mitglied der ägyptischen Sicherheitskräfte getötet wurden."

Stunden vor dem Vorfall hatten israelische Soldaten einen Drogenschmuggel an der Grenze unterbunden und Ware im Wert von rund 1,5 Millionen Schekel (373.000 Euro) beschlagnahmt. Zwischen diesem Einsatz und den späteren Schüssen des ägyptischen Polizisten sei aber kein Zusammenhang festzustellen, sagte ein Armeesprecher.

Die israelische Regierung kündigte eine Untersuchung der Schusswechsel "in vollständiger Kooperation mit der ägyptischen Armee" an. Der ägyptische Verteidigungsminister Mohammed Saki sprach nach Angaben seines Ministeriums mit seinem israelischen Kollegen Joav Gallant über den Vorfall. Laut israelischem Verteidigungsministerium betonte Gallant dabei "die Bedeutung weiterer Zusammenarbeit, um solche Vorfälle künftig zu verhindern".

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu nannte den Vorfall "ernst und außergewöhnlich". Er werde "vollständig untersucht". Unklar war zunächst etwa, wie der ägyptische Polizist die mehrere Meter hohe Barriere an der Grenze hatte überwinden können.

Ägypten war 1978 das erste arabische Land, das einen Friedensvertrag mit Israel unterzeichnet hatte. Die Grenzregion ist - abgesehen von gelegentlichen Schusswechseln zwischen Drogenschmugglern und israelischen Grenztruppen - weitgehend friedlich.

B.Cretella--PV

Empfohlen

US-Regierung veröffentlicht Teil der Epstein-Akten

Die US-Regierung von Präsident Donald Trump hat einen Teil der Akten zu dem verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein veröffentlicht. Das Justizministerium gab am Freitag hunderttausende Dokumente frei. Die Trump-Regierung verfehlte allerdings die gesetzliche Frist zur Freigabe nahezu aller Akten, wie sie der Kongress gefordert hatte. Weitere Dokumente sollen nach Angaben des Justizministeriums erst in den kommenden Wochen folgen.

Gouverneur: Mindestens sieben Tote bei russischem Raketenangriff in Region Odessa

Bei einem russischen Raketenangriff sind in der Region der ukrainischen Hafenstadt Odessa nach Behördenangaben mindestens sieben Menschen getötet worden. Weitere fünfzehn Menschen seien am Freitag bei dem Angriff auf "Einrichtungen der Hafeninfrastruktur" verletzt worden, erklärte Regionalgouverneur Oleh Kiper in Online-Netzwerken. Demnach griff die russische Armee mit einer ballistischen Rakete an.

Trumps Name prangt fortan an renommiertem Kulturzentrum in Washington

Nach der Umbenennung der angesehensten Kultureinrichtung in Washington D.C. zu Ehren von US-Präsident Donald Trump ist der neue Schriftzug feierlich enthüllt worden. Arbeiter auf Hebebühnen ließen am Freitag an der Kultureinrichtung blaue Vorhänge herab, die den neu angebrachten Schriftzug "Trump-Kennedy-Center" offenbarten. Das Direktorium des Hauses - dem Trump vorsteht - hatte die Umbenennung am Vortag einstimmig beschlossen.

Brasilien: Gericht lehnt Berufung von Ex-Präsident Bolsonaro ab

Das Oberste Gericht in Brasilien hat eine erneute Berufung des inhaftierten Ex-Präsident Jair Bolsonaro gegen seine Verurteilung wegen eines Putschversuchs abgewiesen. Laut einem Gerichtsdokument, das die Nachrichtenagentur AFP am Freitag einsehen konnte, erklärte der leitende Richter Alexandre de Moraes die Berufung für unzulässig. Vier von fünf Richtern stimmten demnach für die Verurteilung. Das Gericht hatte den ultrarechten Ex-Präsidenten im September wegen eines geplanten Umsturzes zu mehr als 27 Jahren Haft verurteilt.

Textgröße ändern: