Pallade Veneta - Scholz warnt vor abermaliger Verletzung von Spitzenkandidaten-Prinzip bei EU-Wahl

Scholz warnt vor abermaliger Verletzung von Spitzenkandidaten-Prinzip bei EU-Wahl


Scholz warnt vor abermaliger Verletzung von Spitzenkandidaten-Prinzip bei EU-Wahl
Scholz warnt vor abermaliger Verletzung von Spitzenkandidaten-Prinzip bei EU-Wahl / Foto: Tobias SCHWARZ - AFP/Archiv

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat mit Blick auf die Europawahl im kommenden Jahr vor einem Vertrauensverlust gewarnt, sollten sich die Staaten bei der Besetzung der EU-Kommissionsspitze abermals über die Spitzenkandidaten hinwegsetzen. Europa müsse "aufpassen, dass wir nicht das gleiche erleben wie das letzte Mal - alle haben Spitzenkandidaten, und dann wird das ganz anders gemacht", sagte der Kanzler am Dienstag beim "Europaforum" des WDR in Berlin. "Wenn es dann wieder so läuft: 'Hinterher gilt nichts', dann haben wir ein Problem, das dann länger wirkt."

Textgröße ändern:

Damit spielte Scholz auf die Umstände der Kür der CDU-Politikerin Ursula von der Leyen zur EU-Kommissionspräsidentin 2019 an. Bei der Europawahl waren damals alle großen europäischen Parteifamilien mit Spitzenkandidaten für den Kommissionsvorsitz angetreten - am Ende bekam dann von der Leyen den Posten, für den sie bei der Wahl gar nicht angetreten war.

Die EU-Staaten ignorierten dabei die Forderung des Europaparlaments, den Posten an den Spitzenkandidaten der erfolgreichsten Partei bei der Europawahl zu vergeben. Dies war damals die konservative Europäische Volkspartei (EVP) mit dem CSU-Politiker Manfred Weber an der Spitze. Gegen ihn hatte angesichts mangelnder Regierungserfahrung aber insbesondere Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Vorbehalte.

Scholz sagte am Dienstag, er sei dafür, das Spitzenkandidatenprinzip "ernst zu nehmen". Deswegen dürften sich Ereignisse wie 2019 nicht wiederholen.

Von der Leyen wollte sich bei ihrem Auftritt auf dem "Europaforum" noch nicht zu ihren eigenen Zukunftsplänen äußern. Sie wolle "in der zweiten Jahreshälfte" bekannt geben, ob sie als Spitzenkandidatin für eine weitere Amtszeit als Kommissionspräsidentin zur Verfügung stehe, sagte sie. Einen Wechsel auf den Posten des Nato-Generalsekretärs schloss von der Leyen definitiv aus.

In ihrem Koalitionsvertrag hatten SPD, Grüne und FDP nicht ausgeschlossen, dass die Christdemokratin von der Leyen bis 2029 an der Kommissionsspitze weitermachen könnte. Dort heißt es: "Das Vorschlagsrecht für die Europäische Kommissarin oder den Europäischen Kommissar liegt bei Bündnis 90 / Die Grünen, sofern die Kommissionspräsidentin nicht aus Deutschland stammt."

R.Lagomarsino--PV

Empfohlen

Nach tödlichem Angriff auf US-Soldaten: USA starten Militäroperation gegen IS in Syrien

Nach einem tödlichen Angriff auf US-Soldaten hat das US-Militär nach den Worten von Präsident Donald Trump "sehr schwere Vergeltungsmaßnahmen" gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien gestartet. Die USA gingen sehr entschieden gegen IS-Hochburgen in Syrien vor, erklärte Trump am Freitag (Ortszeit) in seinem Onlinenetzwerk Truth Social. Nach Angaben des US-Regionalkommandos Centcom wurden "mehr als 70 Ziele" im Zentrum Syriens mit Kampfflugzeugen, Hubschraubern und Artillerie angegriffen.

US-Regierung veröffentlicht Teil der Epstein-Akten

Die US-Regierung von Präsident Donald Trump hat einen Teil der Akten zu dem verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein veröffentlicht. Das Justizministerium gab am Freitag hunderttausende Dokumente frei. Die Trump-Regierung verfehlte allerdings die gesetzliche Frist zur Freigabe nahezu aller Akten, wie sie der Kongress gefordert hatte. Weitere Dokumente sollen nach Angaben des Justizministeriums erst in den kommenden Wochen folgen.

Gouverneur: Mindestens sieben Tote bei russischem Raketenangriff in Region Odessa

Bei einem russischen Raketenangriff sind in der Region der ukrainischen Hafenstadt Odessa nach Behördenangaben mindestens sieben Menschen getötet worden. Weitere fünfzehn Menschen seien am Freitag bei dem Angriff auf "Einrichtungen der Hafeninfrastruktur" verletzt worden, erklärte Regionalgouverneur Oleh Kiper in Online-Netzwerken. Demnach griff die russische Armee mit einer ballistischen Rakete an.

Trumps Name prangt fortan an renommiertem Kulturzentrum in Washington

Nach der Umbenennung der angesehensten Kultureinrichtung in Washington D.C. zu Ehren von US-Präsident Donald Trump ist der neue Schriftzug feierlich enthüllt worden. Arbeiter auf Hebebühnen ließen am Freitag an der Kultureinrichtung blaue Vorhänge herab, die den neu angebrachten Schriftzug "Trump-Kennedy-Center" offenbarten. Das Direktorium des Hauses - dem Trump vorsteht - hatte die Umbenennung am Vortag einstimmig beschlossen.

Textgröße ändern: