Pallade Veneta - Frankreichs Präsidentschaftswahlkampf endet am Freitag um Mitternacht

Frankreichs Präsidentschaftswahlkampf endet am Freitag um Mitternacht


Frankreichs Präsidentschaftswahlkampf endet am Freitag um Mitternacht
Frankreichs Präsidentschaftswahlkampf endet am Freitag um Mitternacht

Zwei Tage vor der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich haben die zwölf Kandidaten am Freitag ein letztes Mal um Stimmen geworben. Um Mitternacht endet offiziell der Wahlkampf. Bis zur Veröffentlichung der Ergebnisse am Sonntag nach Schließung der Wahllokale um 20.00 Uhr herrscht in Frankreich dann politische Funkstille. Stellungnahmen und Umfragen sind verboten - auch wenn traditionell die Nachbarländer schon vor Ablauf der Frist Tendenzen veröffentlichen.

Textgröße ändern:

Präsident Emmanuel Macron ließ sich am Freitagmorgen spontan auf einem Markt im Pariser Vorort Neuilly blicken. Er hatte zuvor seine Hauptgegnerin, die Rechtspopulistin Marine Le Pen, scharf angegriffen. "Ihr Sozialprogramm basiert auf Lügen, das kann sie gar nicht finanzieren", sagte er der Zeitung "Le Parisien" (Freitagsausgabe). "Sie lügt die Menschen an", fügte er hinzu. Sie vertrete ein "brutal rassistisches Programm, das darauf abzielt, die Gesellschaft zu spalten", sagte Macron.

Le Pen, die im südfranzösischen Narbonne ebenfalls über einen Markt ging, erklärte, dass Macron wohl "agressiv und nervös" sei. Sie bekräftigte ein letztes Mal vor der Wahl ihre Vorhaben, darunter ein Kopftuchverbot im öffentlichen Raum, die Rente mit 60 bis 62 und den Vorrang für Franzosen bei Jobs und Wohnungen.

Nach den jüngsten Umfragen läuft es auf eine Stichwahl zwischen Macron und Le Pen am 24. April hinaus. Mehrere linke Politiker, unter ihnen die gescheiterte sozialistische Präsidentschaftskandidatin Anne Hidalgo, rufen bereits dazu auf, in diesem Fall für Macron zu stimmen. Die rechtskonservative Kandidatin Valérie Pécresse kündigte hingegen an, keine Wahlempfehlung abgeben zu wollen.

Unterdessen bereiten die Wahlkampfhelfer der Kandidaten den Wahlsonntag vor. Macron wird in Le Touquet wählen und lädt seine Anhänger am Abend in ein Pariser Kongresszentrum ein. Seinen Sieg in der ersten Runde 2017 hatte er mit Prominenten in einem schicken Pariser Restaurant gefeiert, was ihm Kritik eingebracht hatte. Le Pen wird im nordfranzösischen Hénin-Beaumont wählen und am Abend ebenfalls in Paris sein.

In einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von OpinionWay-Kéa kommt Macron auf 26 Prozent der Stimmen, nach 28 Prozent vor einer Woche. Le Pen klettert um zwei Punkte auf 22 Prozent. Der Linkspopulist Jean-Luc Mélenchon legte ebenfalls zwei Punkte zu auf 17 Prozent. Bei der Frage nach der Stichwahl verringerte sich der Abstand zwischen Macron und Le Pen demnach von zehn auf sechs Punkte (53 zu 47 Prozent). In anderen Umfragen hatte er bereits bei nur drei Punkten gelegen, was in etwa der Fehlermarge entspricht.

Allerdings sind zwischen 25 und 30 Prozent der Franzosen noch nicht entschieden, und Le Pen hat bei den vergangenen Wahlen regelmäßig schlechter abgeschnitten als in den Umfragen.

kolcp

E.Magrini--PV

Empfohlen

Bundespräsident Steinmeier für Rückkehr zur Wehrpflicht in Deutschland

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich für eine Rückkehr zur Wehrpflicht in Deutschland ausgesprochen. "Ich bin ein Vertreter der Wehrpflicht", sagte Steinmeier am Sonntag im "Sommerinterview" des ZDF. Zu den Herausforderungen der veränderten Sicherheitslage in Europa gehöre auch die personelle Ausrüstung der Bundeswehr.

Nordkoreas Machthaber Kim sagt Russland volle Unterstützung im Ukraine-Krieg zu

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat Russland seine uneingeschränkte Unterstützung im Ukraine-Krieg zugesagt. Bei einem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow in Nordkorea betonte Kim zudem, dass er "fest überzeugt" sei, dass Russland siegen werde. Die russische Armee überzog die Ukraine am Wochenende erneut mit hunderten Drohnen- und Raketenangriffen. Zudem rückte sie nach eigenen Angaben in der Ostukraine vor.

Neues Schiff von pro-palästinensischer "Freedom Flotilla" startet Richtung Gaza

Ein neues Schiff mit pro-palästinensischen Aktivisten und humanitärer Hilfe an Bord hat von Italien aus Kurs auf den Gazastreifen genommen. Das Schiff "Handala" der sogenannten Freedom Flotilla verließ am Sonntag den Hafen Syrakus auf Sizilien, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. An Bord des Schiffes befinden sich rund 15 Aktivisten sowie medizinisches Material, Lebensmittel und Unterstützung für Kinder.

EU verlängert Aussetzung von Gegenzöllen auf US-Produkte bis August

Die wegen des Handelskonflikts mit den USA von der EU vorbereiteten Gegenzölle für US-Produkte treten weiterhin nicht in Kraft. Die Aussetzung der Gegenmaßnahmen solle bis August verlängert werden, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Sonntag in Brüssel. Die Aussetzung der Gegenzölle wäre ursprünglich in der Nacht zum Dienstag ausgelaufen. US-Präsident Donald Trump hatte am Samstag neue Zölle gegen EU-Produkte in Höhe von 30 Prozent ab August angedroht.

Textgröße ändern: