Pallade Veneta - Kulturstaatsminister Weimer kündigt Zehn-Prozent-Abgabe für Internetkonzerne an

Kulturstaatsminister Weimer kündigt Zehn-Prozent-Abgabe für Internetkonzerne an


Kulturstaatsminister Weimer kündigt Zehn-Prozent-Abgabe für Internetkonzerne an
Kulturstaatsminister Weimer kündigt Zehn-Prozent-Abgabe für Internetkonzerne an / Foto: Tobias SCHWARZ - AFP

Die Bundesregierung droht Internetkonzernen wie Google oder der Facebook-Mutter Meta mit einer Plattformabgabe. "Wir halten einen Abgabesatz von zehn Prozent für moderat und legitim", sagte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) dem "Stern" laut Mitteilung vom Donnerstag. Erfahrungen aus Österreich mit einer solchen Abgabe zeigten, dass diese keine relevante Preisveränderung für Endkunden mit sich gebracht habe. Die Regierung bereite "konkret eine Gesetzesvorlage vor". Auch freiwillige Selbstverpflichtungen seien möglich.

Textgröße ändern:

In Österreich verpflichtet eine Digitalsteuer seit dem Jahr 2020 große Onlineplattformen, fünf Prozent der Einkünfte aus der Werbevermarktung abzuführen. Dies habe dazu geführt, "dass die Konzerne endlich einen kleinen Steuerbeitrag für die Gesellschaft leisten, also ihre gewaltige Marge etwas sinkt", sagte Weimer dem Magazin. "Zugleich öffnet das den Wettbewerb." Die österreichischen Erfahrungen mit einem Plattformsoli "sind aus meiner Sicht überzeugend".

Der Staatsminister für Kultur und Medien kritisierte, die großen Internetplattformen machten in Deutschland Milliardengeschäfte mit sehr hohen Margen "und profitieren enorm von der medialen und kulturellen Leistung sowie der Infrastruktur unseres Landes – sie zahlen aber kaum Steuern, investieren zu wenig und geben der Gesellschaft viel zu wenig zurück". Sie betrieben "geschickte Steuervermeidung". Das sei unsolidarisch und führe seit Jahren zu schweren Konflikten mit den nationalen und europäischen Behörden. Zudem sei durch "monopolähnliche Strukturen" die Medienvielfalt gefährdet.

Er habe die Führung von Google sowie weitere wichtige Branchenvertreter zu Gesprächen ins Kanzleramt eingeladen, "um Alternativen, möglicherweise auch freiwillige Selbstverpflichtungen zur prüfen", sagte Weimer dem "stern". Union und SPD hatten sich im Koalitionsvertrag darauf geeinigt, eine Abgabe für Onlineplattformen, die Medieninhalte nutzen, zu prüfen. Weimer sagte dem "Stern", nach seinen Vorgesprächen in der Koalition sei sein Eindruck, dass es bei den Plänen "zwischen der Union und den Sozialdemokraten, aber auch mit den Grünen, eine große Einigkeit in der Einschätzung geben könnte".

B.Fortunato--PV

Empfohlen

CDU will Rentenkommission freie Hand geben - Weise für Ko-Vorsitz nominiert

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann will der Rentenkommission völlig freie Hand bei der Ausarbeitung einer langfristigen Rentenreform lassen. Es halte es für "extrem wichtig, dass diese Kommission ohne Denkverbote rangeht, sondern völlig frei ist in dem, was sie macht", sagte Linnemann am Montag in Berlin. In diesem Zusammenhang stellte der CDU-Generalsekretär klar, dass er der Kommission mit seinen eigenen Überlegungen zu einer längeren Lebensarbeitszeit keine Vorgaben machen wollte.

Selenskyj besucht Bundestag - Empfang bei Klöckner

Im Rahmen seiner Berlin-Visite hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag den Bundestag besucht. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) empfing den Gast aus Kiew am Nachmittag zu einem Gespräch im Reichstagsgebäude, bei dem es nach Angaben ihres Büros unter anderem um das Thema von Neuwahlen in der Ukraine gehen solle - der Präsident hatte sich unter bestimmten Bedingungen dafür offen gezeigt. Eine Rede Selenskyjs vor den Abgeordneten im Plenum war nicht geplant.

Wahlkommission in Thailand kündigt Neuwahlen für Februar an

Inmitten des wiederaufgeflammten Grenzkonflikts mit dem Nachbarland Kambodscha hat Thailand für Februar Neuwahlen angekündigt. Am 8. Februar 2026 sollen die Mitglieder des Parlaments neu gewählt werden, erklärte die thailändische Wahlkommission am Montag. Die Parteien seien nun aufgerufen, bis Ende des Jahres ihre Kandidaten für das Amt des Regierungschefs zu benennen.

Wadephul reist nach Rom: Gespräche zu Nutzung russischen Vermögens und Mercosur

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) reist am Montagnachmittag nach Italien. Bei den Gesprächen in Rom werde es insbesondere um die Nutzung des in Europa eingefrorenen Vermögens der Russischen Zentralbank zur Unterstützung der Ukraine gehen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Freitag in Berlin. Dies sei "mit Sicherheit eines der Themen, das am dringlichsten ist".

Textgröße ändern: